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Comic-Besprechung - The Siege - Die Belagerung 4
Geschichten:
The Siege - Die Belagerung Teil 4 US-Siege 4 (Juni 2010)
Autor: Brian Michael Bendis Zeichner: Olivier Coipel Inker: Mark Morales Farben: Laura Martin
Embedded 4 US-Siege 4 (Juni 2010)
Autor: Brian Reed Zeichner: Chris Samnee Farben: Matthew Wilson
Story:
Die
Schlacht um Asgard scheint verloren. Zwar konnte man Norman Osborn
dingfest machen, doch der entfesselte Sentry ist selbst für die
vereinten Helden zu stark. Doch Hilfe von einer unerwarteten Stelle naht
herbei und wendet das Blatt. Doch auch diese Schlacht fodert ihre Opfer
und so bleibt, nachdem sich der Staub gelegt hat eine veränderte Welt
und Helden, die trauern und versuchen ihren Platz im neuen Gefüge zu
finden.
Auch
Ben Ulrich verfolgt gebannt die alles entscheidende Schlacht. In den
Trümmern kommt es in der kleinen, aber nicht minder wichtigen
Auseinandersetzung mit Todd Keller zu einer Entscheidung. Hier trennt
sich die Spreu vom Weizen und es wird deutlich, wer sich im
Mediendschungel einen Funken Menschlichkeit bewahrt hat.
Meinung:
Der dritte Teil von The Siege
endete in einem gnadenlosen Cliffhanger, als der Sentry seine dunkle
und unkontrollierbare Seite offenbarte. Die Handlung von Teil 4 setzt
genau hier wieder ein. Sollte man zumindest meinen, aber die Schlacht
mit Sentry geht irgendwie unter und schnell entsteht der Eindruck, man
hätte etwas verpasst. Als dann auch noch von unerwarteter Seite Hilfe
naht, ist die Verwirrung perfekt und für den Leser wirkt das Ganze sehr
gehetzt. The Siege zeichnete sich von Anfang an durch eine rasante Erzählung aus und
verschwendete kaum Zeit auf ausgefeilte Charaktere. Doch im Finale wird
der Bogen überspannt. Zurückschauend wäre ein weiteres Heft ratsam
gewesen, um etwas mehr Tiefgang zu erhalten und die durchaus
spannende actionreiche und wegweisende Handlung abzurunden.
Abgesehen
davon bringt Brian Michael Bendis das Event glaubhaft zu Ende. Die neue
Ordnung verspricht interessante Entwicklungen und die lang anhaltene
Depression im Marvel Universum scheint zu Ende. Hier wird der Grundstein
für viele folgende Abenteuer gelegt, die sich unter dem Label
“Helden-Ära” auf die Grundfeste des Superheldencomics berufen wollen.
Wie facettenreich sich das Ganze gestaltet bleibt abzuwarten. Der
Grundtenor, den Bendis hier anschlägt ist jedoch vielversprechend und
macht Lust auf mehr.
Olivier
Coipel hat ein Gespür für epische Schlachten. Seine Darstellung in The
Siege sind wirklich beeindruckend. Hier zeigt er, was in den Helden
steckt und lässt das Marvel Urgestein in den vertrauten Posen gegen das
Böse kämpfen. Das wirkt vollkommen authentisch und nicht aufgesetzt.
Bemerkenswert ist auch seine lose Seitenkomposition, in der häufig ein
Held in den Vordergrund geholt wird, während sich seine Taten im
Hintergrund abspielen. Hier wird einmal mehr deutlich, dass die lange
Zeit der Zwietracht innerhalb der Heldengesellschaft bald ein Ende haben
soll. In schillernden Rüstungen ziehen die Helden in die Schlacht und
haben selten mehr geglänzt. Leider kann sich auch die Finalausgabe nicht
von dem Manko freisprechen, dass sich durch die ganze Serie zieht:
leider ist die Leserichtung nicht immer nachvollziehbar und man muss
sich den richtigen Weg durch die Panels mühsam zusammenreimen.
Embedded
flacht im Vergleich der vorherigen Teile ab. Zwar schlug die
Begleitserie schon immer etwas ruhigere Töne an und fokussierte eher die
ethischen Fragen einer Mediengesellschaft und warnte vor dem
Überwachungsstaat, aber das Finale bietet wirklich wenig. Autor Brian Reed
lässt Ben Ulrich Zeuge der entscheidenden Schlacht werden und gibt
seinem Protagonisten auch noch die Chance Osborn zur Rede zu stellen.
Hier wird dann noch einmal verdeutlicht, welch ehrenvoller Charakter
Ulrich ist und wie schrecklich Osborns Taten waren. Alles schon bekannt
und nichts überraschendes. Zum Ende hin analysiert Ulrich die
Entwicklungen noch aus seiner Sicht und stellt Prognosen für die Zukunft
an. Die Töne,die hier angeschlagen werden sind schon etwas kritischer
und stimmen zum Ende hin doch noch versöhnlich. Auch Zeichner Samnee schafft leider keine Bilder, die langfristig im Gedächtnis bleiben. Zwar
ist sein Stil durchaus individuell, der letzte Aha-Effekt, der einen
endgültig mitreißt, bleibt aber aus.
Fazit:
Das
Finale von Siege leitet die Helden-Ärä ein und beendet die seit dem
Civil War anhaltende Depression. Das Großereignis war unterhaltsam und
rasant geschrieben. Der versprochene “krönende Abschluss der Events der
letzten sieben Jahre” war es aber nicht, dafür fehlten die
Überraschungen und der Bezug zu den anderen Events. Zwar war Osborns
Herrschaft das Ergebnis dieser Großereignisse, aber etwas mehr als die
relativ kurze Prügelei von Helden und Schurken hätte es dann doch sein
dürfen.
The Siege - Die Belagerung 4
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 5.95
60 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Ende der Depression
- Weichen für die Zukunft
- Helden dürfen wieder Helden sein
- Leserichtung unklar
- gestraffte Erzählung
- Embedded eher schwach
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 24.03.2011 | ||||||
Kategorie: | The Siege | ||||||
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