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Comic-Besprechung - Gotham City Sirens 2: Die guten alten Zeiten
Geschichten:Vergangenheitsbewältigung US-Gotham City Sirens 5-6 (Dez. 2009 – Jan. 2010)
Autor: Paul Dini Zeichner: Guillem March Farben: Tomeu Morey
Autor: Paul Dini Zeichner: David Lopez Tusche: Alvaro Lopez Farben: Tomeu Morey
Ohne Titel US-Gotham City Sirens 8 (Mar. 2010)
Autor: Guillem March (Handlung), Marc Andreyko (Dialoge) Zeichner: Guillem March Farben: Tomeu Morey
Story:
Nachdem der Joker das Apartment der Gotham City Sirens am Ende des
ersten Bandes aus Eifersucht in einen Schutthaufen verwandelt hat,
entscheiden sich die drei Bewohnerinnen zum Gegenschlag. Gemeinsam
spüren sie das Versteck des mörderischen Clowns auf. Doch als es zum
Schlagabtausch mit dem Joker kommt, plagen Harley Quinn plötzlich
Zweifel. Zu allem Überfluss tauchen in einem der größten Parks in Gotham
City ständig neue Leichen auf. Die Toten haben alle etwas gemeinsam.
Sie wurden von einem Gift getötet, dass den genetischen Fingerabdruck
von Poison Ivy enthält. Doch Ivy schwört, dass sie mit den Morden nichts
zu tun hat. Catwoman und Harley Quinn glauben ihrer Freundin und
gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem wahren Täter.
Meinung:
Konnte man dem neuen Team der Gotham City Sirens im ersten Teil noch
blauäugiges Verhalten und mangelndes sirenenhaftes Vorgehen vorwerfen,
so drehen die drei Hauptfiguren den Spieß jetzt um. Vorbei ist die Zeit
in der passiv agiert wird. Jetzt soll aktiv gehandelt und die Bedrohung
durch den Joker konsequent angegangen werden. Als rastlose
Ermittlerinnen versprühen die drei attraktiven Ex-Schurkinnen einen
positiven Charme und ziehen den Leser komplett in ihren Bann.
Paul
Dini beweist neben seinem Gespür für die weiblichen Helden auch ein
besonderes Gespür für den Joker und seine ersten Jahre als Verbrecher.
Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise in eine fast in
Vergessenheit geratene Zeit, als der Joker noch mit närrischen Gimmicks
agierte und ein Kalauer den nächsten jagte. Dies geschieht mit soviel
Liebe zum Detail, dass man sich fast die gute alte Zeit zurück wünscht
um die zunehmende Verrohung der Verbrecher im Comic hinter sich zu
lassen. Die Auflösung des Kampfes gegen den Joker ist gut pointiert
und Dini beweist einmal mehr, dass er stets für eine Überraschung gut
ist.
In der Weihnachtsgeschichte verbringt der Leser den heiligen
Abend mit den drei Hauptfiguren. Jede von ihnen feiert das Fest der
Liebe auf ihre ganz persönliche Art. Während Catwoman sich mit einer
Bande messerwerfender Weihnachtsmänner prügelt, um danach mit Batman den
heiligen Abend zu verbringen, säubert Poison Ivy den Dschungel vor
skrupellosen Drogenbaronen. Harley Quinn hingegen besucht ihre Familie
und erlebt ein Fest voller persönlicher Konflikte.
Diese kurze
Episode stellt die drei unterschiedlichen Hauptfiguren überzeugend dar,
beleuchtet ihre Vergangenheit und bereichert besonders die sonst eher
blasse Harley Quinn um einige liebenswerte Facetten.
Auch der
letzte Teil des Bandes kann begeistern. Als die Gotham City Sirens
versuchen, die rätselhaften Morde im Robinson Park aufzuklären, müssen
sie sich ganz auf ihre Fähigkeiten als Ermittler verlassen. Das
funktioniert erstaunlich gut und alle gezogenen Schlüsse können auch vom
Leser nachvollzogen werden.
Guillem March zeichnet wirklich
überzeugend. Er versteht es, die Attraktivität der Hauptfiguren gekonnt
in Szene zu setzten, ohne dabei auf übermäßige Proportionen zu setzen.
Man merkt, dass der Künstler Spaß daran hat, bewegliche Frauen in engen
Kostümen zu zeichnen. Darüber hinaus fängt er das Flair der alten Batman
Comics gekonnt ein. Im Versteck des Jokers gibt es viel zu entdecken
und so manches erinnert an eine böse Spiegelung der berühmten Artefakte
aus der Bathöhle. Interessant sind auch die Unterschiede zwischen der
ersten Geschichte und der letzten. Zwar wurden beide Teile von March zu
Papier gebracht, in Vergangenheitsbewältigung setzt der Künstler
allerdings noch die Ideen von Paul Dini um. Hier wird deutlich, wie viel
Einfluss ein Autor auf die Darstellung seiner Geschichte nehmen kann.
In dem Teil, in dem March seine eigene Geschichte erzählt, verwendet er
viele kleine Einzelbilder. Außerdem benutzt er die
Seitenzusammensetzung, um seiner Geschichte eine weitere Ebene
hinzuzufügen. Dies wird besonders in der Szene deutlich, in der March
eine gefangene Poison Ivy zeichnet. Das Bild ist als ganzseitige
Splashpage angelegt. Der Künstler hat die Seite aber "zerschnitten" und
in gleichmäßigen Quadraten über die Seite verteilt. Dadurch entsteht der
Eindruck einer Gittertür, durch die man die Hauptdarstellerin
betrachtet. Das ist nur ein Beispiel für die intelligente und
facettenreiche grafische Darstellung, die einen Großteil zur Qualität
der Serie beisteuert.
Fazit:
Gotham City Sirens zählt zu den Perlen, die man hin und wieder im Schatten der großen bekannten Superheldencomics finden kann. Mit viel Liebe zum Detail und einem sexy Artwork erzählt Paul Dini kleine Geschichten, in denen den weniger bekannten Bewohnern aus Gotham City Raum gegeben wird, um sich zu entwickeln. Dies geschieht in ruhigen Tönen und ohne die sonst üblichen Prügelorgien. Von solchen Serien kann man nicht genug bekommen und wartet gespannt auf den nächsten Band.
Gotham City Sirens 2: Die guten alten Zeiten
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 12.95
100 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Artwork von Guillem March
- das Flair der alten Batman Comics
- die Wartezeit bis zum nächsten Band
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 14.01.2011 | ||||||
Kategorie: | Gotham City Sirens | ||||||
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