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Comic-Besprechung - Der friedvolle Krieger
Geschichten: Autor: Dan Millman
Zeichner: Andrew Winegarner
Story:
Der junge Dan ist ein erfolgreicher Kunstturner, dem eine glänzende Zukunft bevorsteht. In seinen Träumen erscheint ihm häufig ein merkwürdiger etwas älterer Mann. Dans Erstaunen ist groß, als er diesem Mann, den er Socrates nennt, eines Tages wirklich begegnet. Obwohl er von diesem geheimnisvollen Mann und seinen merkwürdigen Reden eher etwas genervt ist, ist er doch ziemlich von ihm fasziniert und sucht ihn immer wieder auf. Nach einem schweren Unfall sieht sich Dan vor den Scherben seines Lebens und nur Socrates scheint ihm helfen zu können. Dan begibt sich auf eine lange Reise, die ihn nicht nur in andere Länder, sondern auch vor allem in sein Inneres führt.
Meinung:
Andrew Winegarner debütiert mit einer Adaption des Beststellers von Dan Millman. Millman selber lieferte das Skript zu der Graphic Novel und reicherte sie mit neuen Szenen an, so dass der Band keine originalgetreue Adaption ist.
Vorweg gilt: Wer Interesse an spirituellen Büchern hat, wird diesen Titel, eine Comicversion eines Bestsellers, wahrscheinlich sowieso kaufen, und wer keinerlei Interesse an spirituellen Ratgebern hat, wird um dieses Buch einen großen Bogen machen. Der verpasst auch nichts.
Zum einen ist der Band sehr holprig und alles andere als flüssig zu lesen. Besonders der Dialog wirkt sehr abgehackt und man merkt, dass er nicht extra für den Comic geschrieben worden ist. Zum anderen fordert er viel Geduld, weil die kryptischen Weisheiten von Socrates nicht nur auf Dauer den Protagonisten nerven, sondern auch den Leser. Durch diese Mystifizierung kommen einem die doch sehr platten Aussagen bedeutungsvoller vor, als sie sind und lenken nur davon ab, dass es sich hier quasi um ein "Best-Of" der Esoterikszene handelt.
Hier ein bisschen Schamanismus, dort ein bisschen Reiki, da Seelenwanderung, hier Meditation, Askese, Fasten, Tai Chi, Vegetarismus, und, und, und. Das ist alles nichts halbes und nichts ganzes. Auf nichts wird richtig eingegangen und die möglicherweise vorhandene Faszination kommt nicht rüber. Die zentrale Botschaft, dass man sich selber der Feind ist und viel mehr im Hier und Jetzt leben soll, ist nicht gerade eine besonders erleuchtende. Somit gelangt der ganze Esoterik-Mischmasch zu keiner neuen Erkenntnis und der Leser fragt sich zu Recht: "So what?"
Vor allem kommt das alles sehr langweilig und unspektakulär daher. Man kann esoterische Themen schon besser verpacken, wie es zum Beispiel Jodorowsky in seinen Anfangstagen gemacht hat. Er hatte wenigstens noch packende Stories und gute Zeichnungen, so dass man als Nicht-Esoteriker trotzdem noch den Geschichten etwas abgewinnen konnte. Hier sind die Zeichnungen, sämtlich in schwarz-weiß gehalten, bestenfalls grundsolide, aber ohne jede Eigenständigkeit. Sie sind zwar etwas gefällig, aber ohne irgendwelche Ideen. Insofern passen sie hervorragend zum Inhalt. Es ist nur erstaunlich, dass der Zeichner Kunst lehrt, wenn man den Eindruck bekommt, dass er selber noch so einiges lernen könnte.
Fazit:
Esoterischer Eintopf, der langweilig und unspektakulär alles einmal streift ohne irgend etwas zu vertiefen. Die zentrale Aussage ist dann auch ziemlich banal und dürfte nur jemanden erhellen, der noch nie mit esoterischen Inhalten zu tun hatte. Aber der wird diesen Band eh nicht lesen.
Der friedvolle Krieger
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Ansata
Preis:
€ 16,99
ISBN 10:
3778774379
ISBN 13:
978-3778774373
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- interessant für Esoteriker
- holpriger Dialog
- Banalität
- esoterischer Eintopf
- einfallslose Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 05.01.2011 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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