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Comic-Besprechung - 100% Marvel 52: Spider-Man - Die wahre Klon-Saga
Geschichten:Die wahre Klon-Saga, US-Spider-Man: The Clone Saga 1-6 (Nov. 2009 – Apr. 2010)
Autor: Tom De Falco, Howard Mackie, Zeichner: Todd Nauck, Tusche: Victor Olazaba, Farben: Javier Tartaglia
Story:
Tante May muss wegen einer unbekannten Krankheit ins Hospital. Die
Ärzte sind ratlos und finden kein Heilmittel. Als Ben Reilly, Peter
Parkers Klon, davon hört bricht er sofort auf, um ihr beizustehen. Doch
auch Kaine, ein weiterer Klon Spider-Mans taucht plötzlich wieder auf
und attackiert Peter und Ben. Schnell wird den beiden klar, dass Kaine
irgendwie in das Schicksal von Tante May involviert ist. Gemeinsam
machen Sie sich auf die Jagd. Als dann MJ plötzlich die gleichen
Symptome bekommt wie Peters Tante drängt die Zeit. Werden Peter und Ben
rechtzeitig hinter das Geheimnis der Krankheit kommen und welche Rolle
spielt Kaine in diesem Verwirrspiel?
Meinung:
Die Klon-Saga zählt zu den Geschichten, die das Lager der Fans spaltet wie kaum eine andere. Der
Versuch einen neuen Spider-Man zu etablieren und dadurch Peter Parker
zu einem Klon zu degradieren, entrüstete so viele Fans, dass sich die
Kreativen entschieden diese Änderung wieder rückgängig zu machen. Doch
auch Ben Reilly konnte viele Anhänger auf seine Seite ziehen und so
kommt es noch heute zu heftigen Diskussionen, wer der wahre Spider-Man
ist.
Spider-Man: Die wahre Klon-Saga nimmt sich erneut des
bekannten Stoffs an und präsentiert die ursprünglich geplante Version
der Klon-Saga. In der Filmbranche schon lange etabliert hält der
berüchtigte "Directors Cut" nun auch Einzug in die Welt des Comics.
Die
Geschichte beginnt recht vielversprechend. Einzig die Tatsache, dass
hier eine Handlung neu erzählt wird, die einige Jahre zurück liegt,
sorgt bei Lesern, die sich nur im derzeitigen Marvel-Universum
auskennen für Verwirrung. Zu groß sind die Unterschiede zwischen dem,
was war und dem, was ist. Und so wird der Leser ins kalte Wasser
gestoßen und muss sich gleich auf der ersten Seite mit einem toten
Harry Osborn beschäftigen. Hat man die zeitliche Hürde gemeistert,
präsentiert sich ein bunter Reigen an Schurken und spektakulären
Kämpfen. Am Ende eines jeden Kapitels wird ein neuer geheimnisvoller
Drahtzieher offenbart, der sich aber schnell als weitere Marionette
entpuppt. Wer tatsächlich im Hintergrund die Fäden zieht, bleibt bis
zuletzt geheimnisvoll. Durch die Fülle an vermeintlichen
Verantwortlichen und des, im Vergleich zur epischen Erzählweise der
ursprünglichen Klon-Saga eher kurz geratenen Directors Cut entsteht
eine sehr gehetzt wirkende Erzählung in der die Beweggründe der
Protagonisten kaum erklärt werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Peter
und Ben kann überzeugen. Die Autoren verstehen es, die verschiedenen
Persönlichkeiten glaubhaft darzustellen und auch die inneren Zweifel
der Figuren können nachvollzogen werden. Ganz anders sieht das auf der
Gegenseite aus. Die Gegner sind in ihrem Handeln stets inkonsequent und
so mancher Wandel in der Gesinnung wirkt doch stark an den Haaren
herbei gezogen. Dementsprechend wirkt auch das Ende stark konstruiert
und kann wenig überzeugen.
Todd Nauck liefert ganze Arbeit ab.
Seine Spider-Man Zeichnungen überzeugen und spiegeln die hohe
Beweglichkeit des Charakters wieder. Die Bilder bestechen durch einen
hohen Grad an Details. Der Künstler sorgt dafür, dass der Leser auch
bei den sehr dynamischen und actionreichen Kämpfen, trotz der vielen
Explosionen und Beteiligten, nicht die Übersicht verliert.
Die
Aufteilung der Seiten passt sehr gut zum Inhalt. Oft wählt der Künstler
ein recht großes Bild als Hintergrund und platziert die kleineren
Panels frei auf dem Bild. Dadurch entsteht eine lose Komposition, die
die Dynamik der Handlung unterstützt. In manchen Szenen geht es
etwas härter zu. Der Künstler hat dort allerdings an den brutalsten
Stellen geschickt Geräuschwörter platziert. Dadurch wird die sichtbare
Gewalt auf ein Maß, das sich auch für jüngere Leser eignet reduziert.
Als
Bonus enthält der Band alle Cover der US-Ausgaben. Außerdem gibt es
eine kurze Vita der Autoren und Zeichner. Das Vorwort gibt einen
Überblick über die original Klon-Saga und nennt alle relevanten
Veröffentlichungen in Deutschland.
Fazit:
Die Frage, welche Klon-Saga die bessere ist, lässt sich schwer beantworten. Die "wahre" Klon-Saga wird die Gemüter kaum so berühren, wie es das Original geschafft hat. Das liegt schon an der Tatsache, dass die Ereignisse wenig mit dem aktuellen Marvel Kosmos zu tun haben. Trotzdem oder gerade deswegen ist die 52. Ausgabe von 100% Marvel durchaus unterhaltsam. Es macht Spaß Ben Reilly und Peter Parker gemeinsam durch die Straßen von New York schwingen zu sehen. Auch wenn die Geschichte zum Ende hin stark konstruiert wird, kommen Spider-Man Fans trotzdem voll auf ihre Kosten. Und das beeindruckende Artwork sorgt dafür, dass auch alle anderen einen Blick riskieren sollten. Vorsicht ist jedoch geboten, denn es besteht die Gefahr, dass das Interesse an der ursprünglichen Klon-Saga geweckt wird und der Leser sich auf die Suche nach den alten Ausgaben macht.

100% Marvel 52: Spider-Man - Die wahre Klon-Saga
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 16.95
148 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Peter und Ben sind ein tolles Gespann
- Artwork passt zu Spider-Man

- gehetzte Erzählung

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
![]() (3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 03.01.2011 | ||||||
Kategorie: | 100 % Marvel | ||||||
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