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Comic-Besprechung - Spiral - Gefährliche Wahrheit 8

Geschichten:

Kapitel 37 – 40

Autor: Kyo Shirodaira, Zeichner: Eita Mizuno, Tuscher: Eita Mizuno



Story:

Vor zwei Jahren verschwand Kiyotaka Narumi, ein erfolgreicher Kriminalbeamter. Seine Frau Madoka, ebenfalls Kommissarin, und sein jüngerer Bruder Ayumu wissen nur, dass der Vermisste im Fall der sogenannten ‚Blade Children‘ ermittelte. Plötzlich töten diese an Aymus Schule Personen, die mehr über diese Angelegenheit wissen könnten, und zwingen dem Jungen ein tödliches Spiel nach ihren bizarren Regeln auf. Allein von Hiyono Yuizaki, die als Chefredakteurin der Schülerzeitung über zahlreiche nützliche Informationsquellen verfügt, bekommt Ayumu Unterstützung und wächst über sich selbst hinaus, wann immer dem Mädchen Gefahr droht.

Schnell finden Ayumu und Hiyono heraus, dass hinter allem Kiyotaka steckt. In den Augen der Blade Children ist er wie Gott und benutzt ohne Skrupel Menschen wie Marionetten. Ayumu, der immer im Schatten seines Bruders stand und von Minderwertigkeitskomplexen geplagt wird, begreift nicht, was Kiyotaka mit diesen grausamen Aktionen bezweckt: Weshalb muss Ayumu ‚erweckt‘ werden? Warum soll ausgerechnet er das Schicksal der Blade Children verändern können? Welche schreckliche Zukunft erwartet diese?

Je mehr Ayumu über seine Herausforderer erfährt, umso deutlicher wird, wie wenig er in Wirklichkeit über Kiyotaka und seine Handlanger weiß. Entsprechend groß ist daher die Überraschung, als mit Kanon Hilbert ein Junge auftaucht, der alle Blade Children töten will. Als Ayumu ihm jegliche Unterstützung verweigert, obwohl er allen Grund hätte, Ryo Takeuchi, Ryoko Takamachi und Kousuke Asazuki unschädlich zu machen, nimmt Kanon Ayumu als Geisel und verlangt, dass sich alle Blade Children in der Schule versammeln, damit er sie auslöschen kann.

Diese Eskalation ruft die ‚Wächter‘ herbei, die beobachten, aber nicht eingreifen. Eyes Rutherford, der Kanons Attentat überlebte, lehnt es ab, die Forderungen seines Bruders zu erfüllen. Derweil versuchen Ryo, Kousuke und Ryoko vergeblich, Ayumu zu befreien. Kanon erkennt schließlich, dass er sich nicht aus Kiyotakas Spiel hatte lösen können und wie alle anderen nur benutzt wurde. In Konsequenz will er Ayumu zwingen, ihn zu töten, selbst wenn auch das zu Kiyotakas Plan gehört. Aber nicht einmal an Kanon möchte Ayumu zum Mörder werden ...



Meinung:

Nahtlos knüpft die Handlung von Spiral - Gefährliche Wahrheit Band 8 an die Geschehnisse im Vorgängerband an. Um auch nur ansatzweise zu verstehen, worum es geht, sollte man die Serie von Beginn an verfolgen. Was als relativ harmloser Krimi, der im Schüler-Milieu spielt, anfing, hat sich zu einem komplexen Mystery-Thriller entwickelt, in dem längst nicht mehr einzelne Fälle gelöst werden, sondern die Geheimnisse der Blade-Children als Ganzes enthüllt werden müssen, da sie der Schlüssel zu all den seltsamen und tragischen Vorkommnissen seit Kiyotakas Verschwinden sind.

Dies geschieht jedoch nur häppchenweise. Der Leser weiß nicht viel mehr als die Hauptfigur Ayumu, und je mehr man erfährt, umso größer wird das Rätsel. Kiyotaka, der als Drahtzieher gilt, ist noch immer nicht persönlich in Erscheinung getreten. Er hält die Fäden seiner Marionetten fest in den Händen, und selbst wenn es den Anschein hat, als hätten diese die eine oder andere Strippe durchtrennen können, müssen sie am Schluss doch enttäuscht feststellen, dass ihr Handeln vorhergesehen wurde und sie genau das taten, was Kiyotaka von ihnen verlangt hatte.

Er beziehungsweise die Blade-Children fordern Ayumu immer wieder heraus, testen seine Grenzen aus, zwingen ihn, Risiken einzugehen und stärker zu werden. Ayumu will an dem bösen Spiel nicht teilnehmen, hat aber keine andere Wahl, möchte er am Leben bleiben, andere beschützen und herausfinden, wer die Blade-Children sind und warum Kiyotaka solche Gräuel inszeniert. In erster Linie ist es ein geistiges Kräftemessen, das in seiner Dramatik dem Duell von L und Light aus Death Note in nichts nachsteht.

Dabei verhält sich Ayumu trotz allem wie ein Jugendlicher mit nachvollziehbaren Ängsten und Hemmschwellen, die im Kontrast zur Selbstsicherheit und Skrupellosigkeit seiner Gegner stehen. Obwohl er regelmäßig über sich hinaus wächst, mutiert er nicht zum Superhelden, sondern bleibt ein ‚normaler‘ Junge, der sich von der Situation überfordert fühlt. Allerdings erweisen sich auch die Blade-Children zunehmend als vielschichtiger und nicht als absolut böse, wenngleich man ihre Morde nicht durch Kiyotakas geschickte Manipulationen entschuldigen kann. Man wird die nächsten Bände abwarten müssen, möchte man wissen, welchen Sinn das Ganze hat, wer die Guten und wer die Bösen sind.

Kyo Shirodaira und Eita Mizuno verstehen es, in Wort und Bild eine überaus spannende Geschichte zu erzählen, die Leser und Leserinnen ab 14 Jahren zu fesseln vermag. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick hin scheint, mit jeder Antwort werden wenigstens zwei neue Fragen aufgeworfen, die Charaktere sind ungewöhnlich und interessant. Kleine Höhepunkte in jedem Tankobon und ein Cliffhanger am Ende lassen die Spannungskurve immer wieder nach oben schnellen und machen neugierig auf das Kommende.



Fazit:

Schätzt man Titel wie Death Note, La Esperanza, Ghost Hunt oder After School Nightmare, wird man auch viel Freude an der Lektüre von Spiral - Gefährliche Wahrheit haben. Das Cover und die Zeichnungen mögen im ersten Moment den Eindruck erwecken, einen relativ harmlosen Schüler-Krimi in Händen zu halten, doch beim Lesen wird schnell klar, dass die Reihe ein gelungener Mix aus Psycho-Thriller, Mystery und Science Fiction ist, der vor allem das reifere Publikum anspricht: geschicktes Taktieren rangiert vor Action, es wird mehr geredet und kombiniert als gehandelt. Der Leser soll mitdenken, spekulieren, seine Theorien aufgrund brisanter Erkenntnisse verwerfen und die Puzzlestücke neu verlegen. Das macht Spiral zu einer anspruchsvollen, hoch dramatischen Serie, die man uneingeschränkt empfehlen kann.



Spiral - Gefährliche Wahrheit 8 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Spiral - Gefährliche Wahrheit 8

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 5.95

ISBN 13:
978-3-551-78708-8

188 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • intelligente, hoch dramatische Story
  • interessante Charaktere, die widersprüchliche Gefühle wecken
  • spricht auch reifere Leser an
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 06.12.2010
Kategorie: Spiral
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