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Comic-Besprechung - Fix & Foxi Magazin Nr. 12/2010
Geschichten:- FIX & FOXI: Der Weihnachts-Fax
- PAULI: Tannenbaum
Deutsche Erstveröffentlichungen
Autoren: Anne
Delseit, Rebecca Jeltsch, Tobias Lerche, Zeichner:
Bernd "Bone" Buddrus (Chefzeichner), Diana
Lazaru,
Redaktion: Ringo Müller
Kolorierung:
Gerda Beuchel, Alice Winkler
Gimmick-Beilage: Weihnachtsmütze
Story:
Weihnachten... normalerweise schneit es um diese Jahreszeit. Doch so nicht dieses Jahr. Vor lauter Regen kommt Fax einfach nicht in Weihnachtslaune - bis Knox ihm seine neuste Erfindung vorstellt: durch die Weihnachts-Laune-Mütze wird er im Nu zum Weihnachts-Fax. Aber irgendetwas ist schief gelaufen. Wieso sonst meint Lupo, ein Rentier zu sein und Fax ist der Weihnachtsmann höchstpersönlich?
Gegen die Tücken des Festes kämpfen auch Pauli und seine Freunde. Susi ist sauer, weil Mimi ihr die Show stiehlt und Egon und Co. hecken wieder böse Pläne. Dann ist es an der Zeit, einen Tannenbaum zu besorgen. Doch da geschieht das Unerwartete.
Meinung:
Der Monat Dezember muss für ein Monatsheft das Paradies sein. Es müssen keine neuen Themen gesucht werden, nein, der Dezember bringt sie automisch mit. Logisch, dass man sich dem Weihnachtsfest wittmet, welches für die Comicbranche genauso wie für den gesamten Einzelhandel das Geschäft des Jahres ist. Aber was ist beispielsweise mit Silvester?
Der Weihnachts-Fax rückt den Onkel der frechen Füchse Fix und Foxi, der eine wunderliche Verwandlung mitmacht, erneut stärker ins Rampenlicht. Witzige Idee, aus einem Weihnachtsmüffel den Weihnachtsmann höchstpersönlich zu machen. Bone Buddrus ist erst seit drei Heften dabei und zeichnet auf hohem Niveau. Eine kontinuierliche Verbesserung ist klar zu erkennen. Sind die ersten Seiten doch noch sehr stark, muss im mittleren Teil der Geschichte leider ein kleiner Durchhänger verzeichnet werden. Merkwürdigerweise will gerade Lupo nicht mehr gelingen. Gegen Ende weiß sich Bone Buddrus aber durch witzige und spannende Perspektiven und Gesichter zu retten zu retten und vor allem das Wimmelbild auf der letzten Seite ist wunderbar passend zum Thema und rundet die Geschichte ab.
Ohne auf einzelne Panels zu achten, wirken die Seiten leider etwas einfallslos. So beschreiben viele einzelne Bilder nur Gesichtsausdrücke. Geht einmal gut, aber auf Dauer ist es doch etwas ermüdend und mehr Abwechslung wäre wünschenswert. Gleiches gilt auch für die Geschichte, die zwar eine lustige Idee mit sich bringt, aber wesentlich mehr Spaß- und Abenteuer-Potenzial gehabt hätte. Sicherlich liegt hier auch der Grund für die recht vielen ähnlichen Panels begraben.
Diana Lazaru, die anfangs noch in den höchsten Tönen gelobt werden konnte, beklecktert sich erneut nicht gerade mit Ruhm. Die Maulwurfshausener und vor allem deren Vorzeigefigur Pauli wollen nicht gelingen und wirken weiterhin krakelig. Besser ja, aber nicht gut. Auch überhaupt nicht nachvollziehbar ist allein die Tatsache, dass schon im dritten Heft in Folge eine Geschichte ohne Fix und Foxi gebracht wird. Eine, ja auch zwei Geschichten haben Altfans erfreut. Aber bei dem sehr begrenzten Seitenumfang und nur zwei Comics pro Ausgabe ist es einfach nicht akzeptabel, diese Kleinkindsfigur dauerhaft auftreten zu lassen. Abgesehen davon - die Figuren sind im Gegensatz zu Fix & Foxi (im Weihnachts-Fax sogar ohne Latzhose) keineswegs an die Moderne angepasst worden und von den Möglichkeiten in dieser Art und Weise sehr begrenzt. Da stellen die bösen, bösen kleinen Jungs Mecki und Egon noch den Höhepunkt dar. Erneut der Aufruf an die Macher, sich nicht an Pauli zu zerfahren.
Das Cover war bereits in genau dieser Form als Vorschaubild im letzten Heft abgebildet. Dies zeugt zwar davon, dass sich der Vorlauf der Produktion vergrößert zu haben scheint, ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Motiv in der Form auf dem Titel nicht passt. So geht es unter dem Wust von Bildern zum Wissensteil und extrem großen Schriften einfach nur unter. War es in den letzten Ausgaben schon klar bemerkbar, ist es hier einfach nicht mehr akzeptabel. So fehlt beispielsweise der Hintergrund und durch das viele Rot kommt es überhaupt nicht zur Geltung. Hier wurde eine wunderschön konzipierte Zeichnung von Buddrus total verhunzt.
Verschollen im Mittelalter ist auf der nächsten Vorschau zu lesen. Ein schönes Bild, das sich hoffentlich aber nicht so auf dem Cover wiederfindet. Allgemein wäre zum Beispiel ein Gagcover wie zu Glanzzeiten der Reihe ein riesiger Lichtblick. Vielleicht kommt es ja noch - genauso wie ein abwechslungsreicheres Coverdesign. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre dabei auch eine neue oder zumindest andere (alte) Vignette...
Der Wissensteil bietet Informationen zu Weihnachten und liefert sonst die gewohnte Mischung aus Anne Töpfes Kochtipps, der Werbung für Nestlé sowie fünf vollgepumpten Seiten über den Zoo Dresden. Das, was man ansatzweise als "Design" bezeichnen kann, nämlich ein bunter Kasten in der obersten Ecke mit dem FF-Logo und dem Thema, ist wie immer. Nichts weihnachtlich angepasst, nichts Neues.
Jetzt, nach zwölf Ausgaben des Fix und Foxi-Magazins im Verlag New Ground Publishing lassen sich einige Dinge festhalten:
Begonnen hat es im Januar mit Alex Uhde und Das Licht der Tiefe mit dem Vorsatz, ein neues innovatives Projekt zu werden, welches - so der Produktmanager - "den Leser mit seiner Wissbegierde nicht im Regen stehen lässt". Pädagogisch wertvolle Gimmicks und Infoseiten zum im Comic aufgegriffenen Thema sollten es werden. In Ausgabe eins ging das gut. Zumindest ansatzweise.
Kurz darauf verabschiedete sich Uhde nach nur einem Comic. Nadia Enis übernahm. Sie musste sich viel Kritik ertragen lassen und hatte stets mit dem Zeitdruck und später auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Auch sie ging, nach Heft 9. Mittlerweile glänzte das Heft durch eher schlechte Geschichten, dem immergleichen Aufbau, keiner Abwechslung und überfüllten Wissensseiten. Nun wurde auch der Autor bisher aller Geschichten mehr oder weniger "entlassen": Tim Born.
Ihm folgte das Schreibertrio Anne Delseit, Rebecca Jeltsch und Tobias Lerche. Schon in ihrem ersten Heft wurden sie hoch gelobt. Ihre Geschichten, geprägt durch witzige Ideen und abwechslungsreichen Plots, die sie stehts zusammen verfassen, kamen gut an. Dieses Heft nun ist das dritte von ihnen. So schwer es ist, das zu sagen: Aber auch sie zeigen schon starke Abnutzungserscheinungen. Aus vielversprechenden Ideen wird nicht viel rausgeholt und eigentlich sind alle 8-Seiter weit von der optimalen Erzählgeschwindigkeit entfernt.
Steve Jones und Martin Söffker, die beiden Köpfe des Projektes, waren anfangs noch aktiv im Fix-&-Foxi-Forum vorzufinden und reagierten schnell auf Fragen und Anregungen der Fans. Doch auch das war nach kurzer Zeit wie verflogen. Auf die groß angekündigten 10 Antworten von Söffker auf die Fragen der User durfte lang gewartet werden und große Begeisterung riefen die Antworten dann auch nicht hervor. Mittlerweile hat man seit Monaten nichts mehr von sich hören lassen und zwischen zwei Heften schläft das Forum ein.
Was stark auffällt ist einfach die Unprofessionalität an vielen Punkten im Heft. Nur ein Beispiel: Das Heft hat ein "Design", dass auf Cover und in den Wissensseiten immergleich ist. Bei Micky-Maus sehr offensichtlich, dass bei zum Beispiel Halloween das komplette Heft in Gruselatmosphäre verfrachtet wird, hier? Nichts. Vieles davon kann ein 10-jähriger im PowerPoint selbst. Über die konstant wenigen zwei Comics und den gescheiterten Einbau einer Mangareihe in das Heft braucht man wohl kein Wort verlieren.
Dank der Zeichner konnte in den meisten Heften mit viel gutem Willen ein ständiger Aufwärtstrend festgemacht werden. So bitter es auch ist: das Fix & Foxi Magazin ist weit von seiner vergangenen Größe entfernt und New Ground Publishing hat noch einen weiten Weg vor sich, bis der Verlag auch nur annähernd daran anknüpfen kann. Von den vielen Vorsätzen, die auf der Buchmesse 2009 geäußert wurden, ist nur ein Bruchteil übrig geblieben.
Fazit:
Insgesamt kein hervorragendes Heft,
dafür gibt es einfach zu viele Schönheitsfehler.
Fix & Foxi Magazin Nr. 12/2010
Autor der Besprechung:
Daniel S.
Verlag:
New Ground Publishing
Preis:
€ 2.95
44 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- trotz kleiner Hänger: Buddrus wird von Heft zu Heft besser
- die Geschichten sind witzig, ....
- ... aber es wurde zu wenig draus gemacht
- Pauli passt weder zu Lazaru, noch zum Heft
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(2 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 29.11.2010 | ||||||
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