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Comic-Besprechung - Maria und ich

Geschichten:

Autorin: Maria Gallardo & Miguel Gallardo, Zeichner: Miguel Gallardo



Story:

Miguel und seine Tochter Maria fahren in den Urlaub. Dazu müssen sie in ein Flugzeug steigen. Nur, Maria ist kein Mädchen wie alle anderen. Sie ist autistisch und Dinge, die uns normal erscheinen, sind für sie ein Erlebnis. Hat Maria etwas gelernt oder sich eine Meinung gebildet, steigt dieses Wissen in ihr auf. Manchmal ist es für sie so überwältigend, dass sie es laut herausschreit. Für Miguel und seine Familie ist es nicht immer leicht die empörten Blicke anderer Menschen zu sehen. Aber manchmal zieht Papa Miguel dadurch auch ein As aus dem Ärmel. So muss Maria nicht ohne ihren Papa den Flug erleben, sollten beide doch verschiedene Sitzplätze erhalten.

Maria hat eine einzigartige Gabe. Sie kann sich alle Namenvon den Menschen, die ihr begegnen, merken, auch wenn diese Begegnung nur wenige Augenblicke dauert. Miguel zeichnet dafür die Menschen die Marias Weg kreuzen. Maria hat an den Zeichnungen viel Freude. Was Vater und Tochter sonst noch so erleben, soll hier nicht verraten werden. 



Meinung:

Die Geschichte von Maria und Miguel wird einfühlsam und mit vielen witzigen und humorvollen Worten erzählt. Die Zeichnungen unterstreichen dabei noch die Situationskomik. Wenn Maria durch die ganze Flughafenhalle schreit, Ceiba sei hässlich und Papa dabei mit hochrotem Kopf an ihr zerrt, welches Elternteil kennt nicht diese Situation, wenn man mit hochrotem Kopf durch die Menge eilt und sich nur noch ein Mauseloch zum Verschwinden wünscht, weil das ach so geliebte Kind, einen für Erwachsene, peinlichen Auftritt hinlegt. Das betrifft alle, die Eltern sind, und hat nichts mit Autismus zu tun. Marias Situation ist natürlich noch anders, weil sie diese „Ausbrüche“ öfter hat. Es ist unglaublich erfrischend die Zeichnungen zu den einzelnen Begebenheiten anzuschauen. Liebevoll und detailreich mit karikaturistischer Brillanz werden die einzelnen Figuren dem Leser offenbart.

Autismus ist eine Krankheit, die noch nicht zur Gänze erforscht wurde. Die Ausprägungen dieser Krankheit verlaufen unterschiedlich und sind nicht immer offensichtlich. Oft haben die betroffenen Familien einen langen Leidensweg hinter sich, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Dazu kommt dann noch das Misstrauen der Umgebung, das meistens auf Unwissenheit oder Halbwissen beruht. Die Angst vor dem Unbekannten steckt nun einmal in jedem Menschen. Wer jedoch bereit ist, über seinen Horizont hinauszublicken und sich auch einmal für etwas anderes, als sich selbst zu interessieren, wird es schaffen, Menschen wie Maria ohne allzu große Vorurteile zu akzeptieren.

Mittlerweile wurde die Geschichte von Maria und Miguel Gallardo im spanischen Fernsehen in einer Dokumentation erzählt.

Am Ende des Buches befindet sich ein Nachwort der Kinder und von der Jugendpsychiaterin Amaia Hervas Zuniga. Sie ist Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Allgemeinen Krankenhaus von Terrassa, Barcelona. Außerdem ist sie als Beraterin im Dexeus Institut der Universität Barcelona tätig. 



Fazit:

Maria und ich ist eine eindrucksvolle Story, die um Verständnis für Menschen mit Autismus wirbt, ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken. Miguel Gallardo und seiner Tochter ist es gelungen mit dieser lustigen, humorvollen Geschichte eine Schneise in die Vorurteile der Menschen zu schlagen. Wer sich auf diese Geschichte einlässt, erweitert seinen Horizont beträchtlich. Dazu bekommt man noch eine gute, mit viel schwarzem Humor erzählte Story, die mit vielen individuellen Zeichnungen unterlegt ist.

Wer sich für das Thema Autismus interessiert, wird hier viele neue Erkenntnisse gewinnen. Diese liebevoll geschriebene und gezeichnete Story im Hardcoverformat wird sich schnell einen Weg in die Herzen der Leser brennen. 



Maria und ich - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Maria und ich

Autor der Besprechung:
Petra Weddehage

Verlag:
Reprodukt

Preis:
€ 14.00

ISBN 13:
978-3-941099-28-9

68 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ungewöhnliche, einfühlsame, witzige Story
  • interessante Charaktere
  • komikhafte, kindlich wirkende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 12.11.2010
Kategorie: One Shots
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