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Comic-Besprechung - Dante's Inferno

Geschichten:

Dante's Inferno 1: Untitled, 2: Descent, 3: Debauchery, 4: Despear, 5: Devastation, 6: Defeat

Autor: Christos Gage, Illustrator: Diego Latorre



Story:

Nachdem Dante auf dem Kreuzzug im Heiligen Land gegen die Heiden gekämpft hat, muss er bei seiner Ankunft zu Hause erfahren, dass Beatrice, die Frau, die er liebte und heiraten wollte, ermordet worden ist. Dante ist schuld daran, dass Luzifer die Seele des Mädchens gefangen hält, denn er hat sie betrogen und gesündigt. Auf diese Art hat er selbst die Tragödie herbeigeführt. Voller Schmerz, aber zum Äußersten entschlossen, begibt Dante sich in die Hölle und beginnt einen gefährlichen Kampf, um Beatrice aus den Klauen Luzifers zu befreien. Auf der Reise durch die neun Höllen muss er sich seinen begangenen Sünden stellen und wird dabei nur durch Beatrice und den Dichter Vergil unterstützt.



Meinung:

Die Miniserie Dante’s Inferno wurde von Wildstorm in Zusammenarbeit mit Visceral Games und Electronic Arts, den Schöpfern des bekannten gleichnamigen Computerspiels, produziert. Bei Panini Comcis ist die US-Mini-Serie in einem Sammelband erschienen, der die ursprünglich sechs Teile beinhaltet. Auf Grundlage der berühmtesten italienischen Literatur haben die Macher von Dante’s Inferno eine stark abgeänderte, actionlastige Story entworfen, die aus dem Original nur noch die Protagonisten und das Szenario beibehalten hat.

Der Text basiert auf dem ersten Buch von Dante Alighieris Göttlicher Komödie, dem Inferno. Wie gesagt hält sich der Autor Christos Gage, bekannt unter anderem durch Die Rächer: Die Initiative 3-7 oder Secret Invasion 3 (beide Panini Comics), nur noch in sehr groben Zügen an die Buchvorlage, die zur Weltliteratur zählt. Beispielsweise wird die Umwelt und Atmosphäre der Hölle stark nach dem Original inszeniert. Außerdem erscheint auch Vergil, der dem Titelhelden in Versform bei seiner Prüfung zur Seite steht.

Im Gegensatz zur Vorlage bekommt jedoch Dantes Jugendliebe Beatrice im Comic eine bedeutendere Rolle zugeteilt und der Titelheld ist insgesamt mehr ein schlagkräftiger Superheld. So fehlt auch gänzlich jede subtile Tiefe aus der dramatischen Jenseitsvision, die zugunsten einer rasant erzählten und actionreichen Handlung aufgegeben wird. Zugegeben wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, den Originaltext eins zu eins zu adaptieren, aber die verstümmelte und aufgemotzte Variante birgt nur noch wenig literarische Substanz.

Wenn die Lektüre dennoch fesseln kann, dann liegt das wohl eher an der innovativen Illustration von Diego Latorre, die schwer einzuordnen und vergleichbar ist. Der Illustrator ist vielleicht dem Einen oder Anderen durch seinen Beitrag zu dem Bildband Vampire – Die illustrierte Welt der Schatten (Norma) ein Begriff. In gewisser Weise ähnelt das alptraumhafte Szenario, das wie eine Collage aus Fotografie, Zeichnung, Malerei und PC-Grafik erscheint, noch am meisten an den wegweisenden Dave McKean, ohne jedoch die Klasse und individuelle Virtuosität des britischen Comickünstlers heranzukommen. Was am Ende bleibt, ist ein unaufgelöster Cliffhanger, der in visueller Hinsicht durchaus Appetit  auf mehr gemacht hat. Das Album kann generell völlig ohne jede Vorkenntnisse der klassischen Dichtung oder des modernen gleichnamigen PC-Games gelesen werden. Wer hier aber einen gleichwertigen Comic im Hinblilck auf die literarische Vorlage erwartet, wird enttäuscht.



Fazit:

Grafisch innovativ und erzählerisch sicherlich zu actionbetont – aufgrund des experimentellen Artworks sollte man aber auf jeden Fall einen Blick in das Album werfen, vor allem, wenn man in visueller Hinsicht offen für Neues ist. Wer gerne mythologisch durchleuchtete Geschichten liest und dabei nicht auf Kampfszenen verzichten will, wird seine Freude mit Dante’s Inferno haben.



Dante's Inferno - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Dante's Inferno

Autor der Besprechung:
Marco Behringer

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862010201

ISBN 13:
978-3862010202

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • innovatives Artwork zwischen Fotografie, Malerei, Illustration und PC-Grafik
Negativ aufgefallen
  • actionlastige Story, keine literarische Substanz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(1 Stimme)
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Rezension vom: 05.10.2010
Kategorie: One Shots
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