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Comic-Besprechung - König Kobra

Geschichten:

König Kobra (Originalausgabe)

Autor/Zeichner: Bela Sobottke



Story:

Apocalypse Now. Eine Bombe fällt auf Berlin und macht das Leben einfach. Wenn es noch Menschen geben würde, doch außer Wilhelm „Willy“ Pachulke haben nicht viele überlebt. Wie es aussieht, ist nicht nur seine geliebte Stadt, sondern alles drumherum und vermutlich „die ganze verdammte Welt“ platt, um es mit Willys Worten zu sagen

Schnell adaptiert er sein Leben: Eine Augenmaske gegen das gleißende Sonnenlicht und ein Akkuschrauber, der radioaktive Strahlen abfeuert, geben ihm den nötigen Schutz. Eine zum Humanoiden mutierte Schnecke namens Bruno ist sein einziger Kumpel.

Zusammen sind sie ständig auf der Suche nach dem knappsten Gut: Wasser. Besonders Bruno braucht jede Menge davon, sonst droht er zu vertrocknen und dies nicht ohne davor in einen wilden, gewalttätigen Wahn zu verfallen. Als sie auf den Trichter kommen, dass die sogenannten „Schleicher“, landläufig auch als Zombies bekannt, kostbares Wasser horten, schauen sie sich den seltsamen Sachverhalt einmal näher an.



Meinung:

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist? Schwarzweiße Independent-Comics werden vom durchschnittlichen Comicleser und –sammler weitgehend ignoriert. Man liebt seine Schubladen, zieht gerne die franco-belgische heraus, stöbert mal etwas bei den Superhelden und liest auch seinen Alibi-Manga. Aber deutsche Comics? Gar in schwarzweiß? Und dann noch in einem Kleinformat? Da zaudern viele. Doch dabei gibt es gerade in diesem Bereich jede Menge interessante Bilderhefte zu entdecken.

Das empfohlene Lesealter von König Kobra ist „ab 16“. Das sollte man ernst nehmen, denn in Sobottkes Endzeitcomic geht es ganz schön heftig zur Sache. Wie immer, wenn Untote im Spiel sind, fliegen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Gehirne. Zur Gewalt gibt es eine ganz kleine Prise Sex, und darüber hinaus jede Menge abgedrehter Humor.

Die Handlung ist eingleisig, aber wohlstrukturiert. Die Zahl der Protagonisten ist übersichtlich, aber stimmig präsentiert. Es macht schlicht und ergreifend Spaß, Pachulke, dem letzten Berliner, und dem Schneckenmutanten Bruno (Lieblingsspruch: „Gekörnte Krümelkacke!“) bei ihrem Kampf ums Überleben zuzusehen.

Die Zeichnungen von Sobottke, der zuletzt mit einer Krimi-Homage Knochen-Jochen von sich Reden machte, sind professionell. Seitenaufbau, Perspektiven, Bildfolgen, alles ist gekonnt in Szene gesetzt. Einzig Seite 18, mit der Großaufnahme des Gesichts einer Frau, das irgendwie windschief aussieht, fällt etwas aus dem Rahmen.

Zu den 48 Seiten Comic gibt es jede Menge Bonusmaterial. Erfreulich ausführlich erklärt Bela Sobottke, was ihn am Endzeit-Genre fasziniert und welche Filme und Comics ihn inspirierten. Darüber hinaus gibt viele Skizzen, von einigen Seiten gar die Storyboards und ein Artikel über Berlin im Comic.



Fazit:

Auf dem Backcover bekommt man den Aufkleber mit der dreifachen Gringo-Garantie zu lesen: „KEINE Graphic Novel. KEINE Autobiographie. KEINE Schabkartontechnik.“

Statt dessen wird eine abgefahrene Endzeit-Zombie-Story geboten, die Pfeffer im Hintern hat. Alle, die auf Comics à la The Goon stehen oder wie Sobottke von Filmen wie Der Omega-Mann geprägt wurden, sollten hier auf jeden Fall zuschlagen. Mit König Kobra hat der Berliner einen kleinen Überraschungshit gelandet. Der Band ist äußerst unterhaltsam und macht Lust auf mehr. Oder anders ausgedrückt: es schreit nach einer Fortsetzung.



König Kobra - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

König Kobra

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Gringo Comics

Preis:
€ 7.90

ISBN 13:
978-3-940047-89-2

60 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • flotte Zeichnungen
  • Schneckenmutant Bruno mit Hackebeil
  • intessantes Bonus-Material
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 07.09.2010
Kategorie: One Shot
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