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Comic-Besprechung - Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure - Die Gesamtausgabe 3

Story:
Drei lange Geschichten, die Originalalben 7, 8 und 10, werden diesmal geboten. Als Bonus gibt es einen humoristischen Einseiter mit dem Titel Die Ballonfahrer-Asse, der die beiden Helden im Jahr 1864 als tollkühne Männer mit Schnauzbart bei einer missglückten Erprobung eines Fesselballons und eines Raketenanzugs zeigt.

Cap Zero ist der letzte Teil des Zweiteilers, der mit Canon Bleu antwortet nicht mehr im zweiten Band der Gesamtausgabe begann, welcher mit einem Cliffhanger endete. Laverdure gilt als in Grönland verschollen, doch was Tanguy nicht weiß: sein tollpatschiger Kollege ist nicht tot, sonder er wurde als Geißel gefangen genommen und sein Leben hängt an einem seidenen Faden. Laverdure schafft es, seine Fliegeruhr unbemerkt fallen zu lassen, welche wiederum von einem Eskimo gefunden wird. Eine Kette von Ereignissen führt dazu, dass Tanguy auf die richtige Fährte kommt und den Komplott langsam aufdeckt.

In der zweiten Geschichte Piraten des Himmels, die in den 70er Jahren bei Koralle als ZACK BOX 27 unter dem Titel „Mission „Grüne Hölle“ veröffentlicht wurde, befinden sich Tanguy und Laverdure in Schwarzafrika. Die mustergültige Karriere des Piloten Michel Tanguy ist nicht stehen geblieben. Er wurde zwischenzeitlich vom Leutnant zum Hauptmann befördert. Die Fliegerstaffel „Schwadron der Störche“ befindet sich auf einer Tournee durch alle Mitgliedsstaaten der französischen Gemeinschaft, um mit ihrem fliegerischen Können und der neuen Mirage III C für ein neues Abkommen zu werben. Naturgemäß gibt es Gegner eines möglichen neuen Abkommens, welches die Stellung Frankreichs stärkt, und diese machen es den Franzosen schwer.

Ein unbedeutendes Flugzeug wird scheinbar grundlos über dem afrikanischen Dschungel abgeschossen. Der Feind hat sich im Flieger geirrt, denn das Ziel des Anschlags sollte die Maschine eines afrikanischen Präsidenten sein. Tanguy nimmt sich des Mysteriums an und kommt einer tödlichen Verschwörung auf die Spur.

Zu Beginn von Sondereinsatz befinden sich unsere Helden wieder in Frankreich. Sie bekommen die Einladung eines berühmten französischen Skirennläufers für einen Abstecher nach La Plagne zu reisen, einem bekannten Skigebiet gegenüber des Mont-Blanc-Massivs. Zur Belustigung der Leserschaft zeigt Laverdure ein ums andere Mal, dass er außerhalb einer Mirage der große Tollpatsch ist. Beim Après-Ski treffen sie die schöne Corine Mercier, in die sich Laverdure verliebt. Allerdings führt diese ein Doppelleben und ist für eine Organisation tätig, die Frankreich nicht wohl wollend gegenüber steht. Es geht wieder um einen großen Deal mit Mirage-Flugzeugen. Hauptmann Imrah-Sing aus Indien wird erwartet. Er gilt als einer der besten Testpiloten der indischen Luftwaffe. Indien will hundert neue Abfangjäger kaufen und der Hauptmann soll die Mirage auf Herz und Nieren testen. Mit Hilfe von Corine Mercier, die von Laverdure wichtige Informationen heraus kitzelt, werden die Tests ein ums andere Mal sabotiert.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Der dritte Band der Gesamtausgabe der Abenteuer von Tanguy und Laverdure reiht sich nahtlos an die bisherigen Bände an, sowohl von der Qualität der Geschichten als auch der Zeichnungen.

Zeichnerisch gibt es einen Wechsel nach den ersten beiden langen Geschichten zu vermelden, denn der Erfolg von Asterix zollte seinen Tribut. Uderzo hatte einfach keine Zeit mehr, neben den Geschichten des kleinen Galliers auch noch die aufwendig recherchierten Fliegerabenteuer von Tanguy und Laverdure zu zeichnen. Als die Suche begann, meldete sich Jijé, der sich für die Serie interessierte. Uderzo half bei der Einarbeitung und sagte nach dem achten Band „Adieu!“. Dem interessierten Leser wird bei der Auflistung der Originalalben für dritten Band der Werkausgabe aufgefallen sein, dass Album 9 übersprungen wurde. Das liegt daran, dass die erste Geschichte mit den Zeichnungen von Jijé, Sondereinsatz, in Frankreich erst als Album Nummer 10 erschien. Folgt man der chronologischen Erstveröffentlichung im Magazin Pilote, dann hat also alles seine Richtigkeit.

Alle drei Geschichten sind spannend zu lesen. Cap Zero bringt viel Flieger-Action und glänzend inszenierte Dramatik in Schnee und Eis. Piraten des Himmels bietet neben dem kriminalistischen Gespür Tanguys auch einen Einblick in die damalige politische Situation. Es gab jede Menge Krisenherde in Afrika (Sudan, Angola, Rhodesien, um nur einige zu nennen). Der rätselhafte Flugzeugabsturz des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld an der Grenze zwischen der abtrünnigen kongolesischen Provinz Katanga und Nordrhodesien, soll die Idee zu der Story gegeben haben. In Sondereinsatz gibt es an vielen Stellen wieder kräftig zu lachen, denn gerade beim Skifahren mimt Laverdure abwechselt den Dilettanten oder den Kasper. Dass er sich in eine Spezialagentin einer feindlichen Organisation verliebt, hatten wir schon einmal in einer früheren Geschichte. Ebenso die ständigen Versuche von ominösen Feinden, die Flugzeuge der französischen Luftwaffe zu sabotieren. Aber Charlier schafft es immer wieder, aus den ähnlich gelagerten Versatzstücken, eine strukturierte Geschichte zu zimmern, deren Lektüre auch vierzig Jahre später noch Spaß macht.

Jijés Zeichnungen fallen im Vergleich zu Uderzo ganz leicht ab. Sein Strich ist nicht so filigran, sein Tanguy ist nicht so schön. Da auch er das grafische Umsetzen von Flugzeugen, Hubschraubern, Schneeraupen, Jeeps und sonstigen Fahrzeugen meisterlich beherrscht, ist trotzdem kein großer Stilbruch zu erkennen.

Den Puristen wird missfallen, dass Ehapa mit dem dritten Band das Papier gewechselt hat. Der neue Hardcover trumpft mit glattem Hochglanzpapier auf, das den Geschichten besser zu Gesicht steht, als das bisherige matte Papier.

Der redaktionelle Beitrag von Horst Berner ist mit gerade mal zwei Seiten etwas schwach auf der Brust. Es wurde jedoch wieder seltenes, passendes Bildmaterial ausgewählt, unter anderem ein schönes Foto, das Jijé, Albert Udero und Jean-Michel Charlier beim Betrachten einer Originalseite zeigt. Toll!



Fazit:
Auch der dritte Band der Tanguy und Laverdure Gesamtausgabe bietet jede Menge Spannung und gute Unterhaltung. Durch und durch ein echter Klassiker franco-belgischer Schule, der hiermit eine würdige Neuauflage erfährt. Man muss kein Fan von Fliegercomics sein, um die Geschichten genießen zu können. Jean-Michel Charlier strickt ein vielschichtiges Garn, wechselt gekonnt spannende Momente mit Ereignissen, die zum Schmunzeln anregen. Auf der Zeichnerseite ging mit Uderzo ein ganz Großer, doch er wurde ersetzt durch einen ebenbürtigen Künstler, Jijé.

Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure - Die Gesamtausgabe 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure - Die Gesamtausgabe 3

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 29.95

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Rezension vom: 11.06.2010
Kategorie: Die Abenteuer von Tanguy und Laverdure
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