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Comic-Besprechung - Tödliches Wiegenlied 2: Die Beine der Tänzerin

Geschichten:

Tödliches Wiegenlied: Die Beine der Tänzerin Original: Berceuse Assassine: Les Jambes de Martha
Autor:Philippe Tome , Zeichner: Ralph Meyer



Story:
Der zweite Teil "Die Beine der Tänzerin" der dreiteiligen Serie "Tödliches Wiegenlied" erzählt die Geschehnisse des ersten Bandes aus Sicht von Martha. Eine an den Rollstuhl gefesselte Frau, die den Verdacht hegt, dass ihr Mann sie töten will. Nach einer schrecklichen Entdeckung im Keller plant Martha, ihrem Mann zuvor zukommen und sucht sich einen Komplizen. Den Kardiologen ihres Mannes. Doch zu diesem Zeitpunkt weiß Sie noch nicht, dass auch der Arzt ein tödliches Geheimnis hat welches er unter allen Umständen geheim halten will.


Meinung:
Philippe Tome, schafft es durch eine neue Sicht auf die Handlung dem ersten Teil eine völlig neue Richtung zu geben. Wirkten die Akteure im ersten Teil noch wie leere Hüllen, so geht der zweite Teil hier wesentlich tiefer in die Charakterisierung. Martha leidet unter der Tyrannei ihres Mannes, der nicht nur für ihre Lähmung verantwortlich ist, sondern auch erste Anzeichen von Wahnsinn erkennen lässt. Joe wird mit jeder Menge negativer Eigenschaften versehen. Er säuft, geht fremd und lässt seine Frau stets spüren, wie sehr sie von ihm abhängig ist.

Dadurch zieht der Autor den Leser stark auf Marthas Seite. Einzig ihre Bestrebungen mit Hilfe des ebenfalls aus dem ersten Teil bekannten Kardiologen ihren Mann umzubringen stören die vollständige Wandlung Marthas zum Sympathieträger. Die Handlung spielt hauptsächlich in der Wohnung von Martha. Ihr einziger Kontakt mit der Außenwelt sind Gespräche mit der Telefonseelsorge. Ansonsten agiert sie nur mit Personen, die zu ihr kommen. Dadurch wird dem Leser die eingeschränkte Welt der Hauptfigur verdeutlicht. Dem Wahnsinn ihres Mannes kommt sie über ein Loch im Fußboden auf die Spur. In den Szenen, in denen Martha durch die Dielen späht, verknüpft Tome geschickt die Handlungsstränge der beiden Teile. Gemeinsam mit Martha sieht der Leser die Geschehnisse des ersten Teils aus einer anderen Perspektive. Mit Hilfe des Arztes und seines Geheimnisses wird die Geschichte um einen weiteren Aspekt erweitert. Dadurch erstickt Tome gekonnt aufkommende Langeweile im Keim.

Ralf Meyer versteht es, die von Tome vermittelte Stimmung perfekt einzufangen. Seine erdig braun gehaltenen Bilder sind detailreich und laden zum längeren Betrachten ein. Besonders die eingeschränkte Welt von Martha spiegelt sich in nahezu jeder Seite wieder. Der Künstler verzichtet auf ganzseitige Splashpages. Anstelle dessen wirken die Seiten mit ihren vielen kleinen Panels oft fast überladen. Die einzelnen Bilder wirken so, als würden sie gerne mehr Platz einnehmen um sich vollständig zu entfalten. Die Bedrohung die von Joe ausgeht spiegelt sich auch in der gemeinsamen Wohnung wieder. Meyer arbeitet hier mit vielen Schatten und nicht komplett ausgeleuchteten Bereichen. Überall gibt es dunkle Ecken, in denen eine Gefahr lauern könnte. Dadurch kann sich der Leser noch besser in die schier aussichtslose Lage von Martha hineindenken.


Fazit:
Der Band schafft etwas, was nur wenige Fortsetzungen vermögen. Er lässt den ersten Teil in einem völlig neuen Glanz erstrahlen und wertet ihn enorm auf. Die Figuren werden detaillierter ausgearbeitet und Tome bringt den Leser dazu mit Martha zu leiden. Fasziniert verfolgt man bereits gelesenes aus einer neuen Perspektive. Man ist dem Autor dankbar, dass er einen Ansatz bietet sich mit einer Figur zu identifizieren. Diese Identifizierung hat zur Folge, dass einen das Geschehen viel mehr fesselt und man kaum aufhören möchte zu lesen.


Tödliches Wiegenlied 2: Die Beine der Tänzerin - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tödliches Wiegenlied 2: Die Beine der Tänzerin

Autor der Besprechung:
Marcus Koppers

Verlag:
Epsilon Verlag Mark O. Fischer

Preis:
€ 10.00

ISBN 13:
978-3-933773-46-3

52 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Neue Sicht auf den ersten Teil
  • Herausragendes Artwork
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 30.04.2010
Kategorie: Tödliches Wiegenlied
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