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Comic-Besprechung - Barbarella

Geschichten:
Kapitel 1 bis Kapitel 8
Autor: Jean-Claude Forest, Zeichner: Jean-Claude Forest, Tuscher: Jean-Claude Forest

Story:
Die Astronautin Barbarella landet auf dem Planeten Lythion. Dort stolpert sie, meist nur unzureichend bekleidet, von einem Abenteuer ins nächste. Die meisten Erlebnisse enden in den Armen eines attraktiven Mannes. Mit ihrem Charme und ihren Reizen geht die Astronautin nicht gerade sparsam um. So schafft sie es aber, meistens durch Sex, Kriege zu beenden, nebenbei Despoten zu stürzen und so Ihrem Ziel näher zu kommen.

Dabei begegnen ‚Der Irdischen’ gute Wesen, wie der Engel Pygar, ebenso wie die bösen Geschöpfe, allen voran die grausame, schwarze Königin, die sich Barbarella als Slupe vorstellt. Gelangweilt hält sie ihr Volk gefangen und erfindet allerlei grausame Spiele, um sich an den Leiden ihrer Untergebenen zu ergötzen. Dem will Barbarella ein Ende setzen …

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Mehr sollte hier auf keinen Fall verraten werden, da sonst nicht mehr viel für den interessierten Leser übrig bleibt. „Barbarella“ ist, spätestens seit Jane Fonda 1968 dieser Figur im Aufsehen erregenden Film gleichen Namens Leben einhauchte, Kult. Der damalige Regisseur Roger Vadim bewies damit ein sicheres Händchen. Durch das Einschreiten der französischen Zensurbehörde erfuhr die Popularität „Barbarellas“ jedoch einen rasanten Anstieg. Die Moralapostel der damaligen Zeit erhoben sich und regten sich über die ‚Lustorgel’ und vor allem dem damals nicht zeitgemäßen, freizügigen Charakter der Barbarella auf. Ähnliche Reaktionen erfolgten auf den Film „Die Sünderin“ mit Hildegard Knef.

Barbarella ist eine wahrgewordene Männerphantasie. Jean-Claude Forest erfand ihre Figur 1964. Der Comic erschien auf Deutsch erstmals 1966 im Schünemann Verlag, Bremen. Der vorliegende erotische Band der legendären Astronautin Barbarella ist ein gelungener Reprint der Originalausgabe von damals. Alle Liebhaber und Sammler von erotischen SF-Geschichten und -Comics werden hiervon nicht enttäuscht werden. Die leicht bekleideten Damen, die sich nicht gerade wie keusche Jungfrauen verhalten, sind die ersten emanzipierten Frauen im All. Zwar entspricht Barbarella dem damaligen Klischee, dass mit einer Prise Sex mehr zu erreichen ist als mit schönen Worten, aber auch in unserer Zeit funktioniert dieses Prinzip immer noch recht gut.

Die Titelgestaltung von Jean-Claude Forest ist im Stil der Pixeltechnik gehalten. Dabei werden viele verschiedene Pixelpunkte zu einem Bild zusammengefügt. Die schwarzen und roten Bildpunkte versetzen den Leser in den absoluten Genuss des Retro-Stils. Barbarella hat einen riesigen, roten Kussmund, weit aufgerissene Kulleraugen und blonde Haare. Dass die Träger ihres Oberteils ihr gerade von den Schultern rutschen, ist das Markenzeichen dieser Figur.

Auch die Illustrationen der einzelnen Kapitel werden durch Farben klar voneinander abgegrenzt. Dabei dominieren die Nichtfarben Schwarz, Weiß und eine Zusatzfarbe wie Violett, Grün, Terrakotta, Blau, Gelb, Grün, oder Rosa. Hiermit werden Erinnerungen an die ersten „Prinz Eisenherz“ Comics geweckt. Diese Bilder wurden noch von Hand gemalt, wobei der ungewöhnlich fahrig wirkende Strich für Aufsehen sorgte. Hier gibt es keine Rasterfolien oder PC-Kolorierung; stattdessen war ein Schöpfer am Werk, der wirklich noch zeichnen konnte.

Die Illustrationen haben ihre ganz eigene Ausdruckskraft und sind ein Genuss für die Augen. In der heutigen Zeit, in der diverse Zeichenprogramme dafür sorgen, dass bunte Bilder wie vom Fließband laufen, jedoch ohne eine ‚Seele’ wie die Hand gezeichneten Illustrationen zu haben, wird gerade dieser Band für Aufsehen bei der jüngeren Generation sorgen, während er in den reiferen Lesern nostalgische Gefühle weckt.

Eines steht fest: Barbarella war den Frauen der damaligen Zeit weit voraus. Sie ist emanzipiert, schön und bereit, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen.

Der Comic-Zeichner Jean-Claude Forest (11.09.1930 bis 30.12.1998), dürfte mit seiner Kultfigur Barbarella, für viele Menschen unvergesslich bleiben. Schon der Film-Klassiker ist eine Hommage, und Künstler wie Kylie Minogue, Duran Duran und viele andere sorgen mit einigen ihrer Werke dafür, dass Jean-Claude Forest und „Barbarella“ nicht vergessen werden.

Fazit:
Dieser Reprint-Comic richtet sich eindeutig an männliche Jugendliche ab 18 Jahre. Auch wenn Barbarella schon seit 1964 durch die Comic-Welt und diverse Filme geisterte, hat sie nichts von ihrer Erotik und Faszination verloren. Wer auf erotische Comics mit einem Hauch Nostalgie steht, ist mit diesem Band bestens beraten. Wer mehr wissen möchte, findet im Internet viele Informationen, beispielsweise hier und hier.


Barbarella - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Barbarella

Autor der Besprechung:
Petra Weddehage

Verlag:
Carl Ed. Schünemann

Preis:
€ 16,90

ISBN 13:
978-3796119453

68 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • actionreiche Retro-Story
  • leicht bekleidete Charaktere
  • erotisch angehauchte, nostalgische Illustrationen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 06.04.2010
Kategorie: One Shots
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