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Comic-Besprechung - X-Men Sonderheft 26: Wolverine
Geschichten:Feuerschneise (Firebreak US-Ausgabe Wolverine:Firebreak)
Autor: Mike Carey , Zeichner: Scott Kolins , Colorist: Moose Baumann
Tally Ho! (Tally Ho! US-Ausgabe Wolverine:Dangerous Games)
Autor: Simon Spurrier , Zeichner: Ben Oliver, Colorist: Nestor Pereyra
Wolverine töten leicht gemacht (Killing Wolverine Made Simple US-Ausgabe: Wolverine:Killing Made Simple)
Autor: Christopher Yost , Zeichner: Koi Turnbull , Colorist: Beth Sotelo
Ausgeschlachtet (Untitled US-Ausgabe: Wolverine:Chop Shop)
Autor: Mike Benson , Zeichner:Roland Boschi , Colorist: Dan Brown
Story:
In „Feuerschneise“ hilft Wolverine
einer Familie aus der Vorstadt bei der Flucht vor einem Waldbrand.
Giftige Substanzen im Qualm des Feuers haben Wolverine erblinden
lassen und somit braucht er die Familie mindestens genauso sehr wie
sie Ihn. Gemeinsam entdecken Sie, dass das Feuer einem
fehlgeschlagenen Hydra Experiment geschuldet ist.
Gemeinsam
mit einer Hippie Kommune sabotiert Logan, in "Tally Ho!", eine illegale Fuchsjagd. Die
Jagd entpuppt sich als Köder eines reichen Millionärs, der
es sich zum Hobby gemacht hat, die zähesten Kreaturen zu jagen,
die er finden kann. Und Wolverine gehört auf jeden Fall dazu.
Doch der Mutant dreht den Spieß kurzerhand um.
In "Wolverine töten leicht gemacht" muss Wolverine eine ehemalige Schülerin von Charles Xavier vor Nanny und
dem Orphan-Maker retten. Die beiden wollen die Eltern der jungen
Mutantin töten und sie dadurch erlösen. Logan und Trace
werden von den beiden gefangen genommen. Da sich Trace total auf eine
Rettung durch Wolverine verlässt, erteilt er dem Mädchen
eine Lektion über die vielen Möglichkeiten, die es gibt, um
ihn zu töten.
In „Ausgeschlachtet“ trifft Wolverine
in einer Bar eine attraktive Unbekannte. Nach einigen Drinks gehen
die beiden gemeinsam in Ihr Hotelzimmer. Am nächsten Morgen
wacht Wolverine um einige wichtige Organe beraubt wieder auf. Wütend
nimmt er die Fährte einer Bande von Organhändlern auf.
Meinung:
Wolverine ist ein Charakter, der am
besten ohne große Offenbarungen und "die Vergangenheit im
neuen Licht beleuchtende" Rückblenden auskommt. Am
unterhaltsamsten sind die Geschichten um den kleinen Kanadier, wenn
er unterwegs ist und Dinge nach Wolverine Art erledigt. Und das ist
genau das, was „Feuerschneise“ ausmacht. Wolverine muss sich
vollständig auf seine animalischen Instinkte verlassen und irrt
dabei durch eine brennende Wildnis. Ergänzt wird das ganze noch
durch eine nette Nebenhandlung, in der der eher feige Vater der
Familie, inspiriert durch Wolverine, seine eigenen Ängste
überwindet und sich mit seiner Frau ausspricht. Das Ganze wird
noch durch Kampfsequenzen mit mehreren Hydra Agenten aufgepeppt und
fertig ist eine kleine, feine Wolverine Geschichte, die einen guten
Einstieg in das X-Men Sonderheft bietet. Das Artwork von Scott Kolins
und die Farbgebung von Moose Baumann unterstützen die Atmosphäre
der Geschichte perfekt. Man kann die Hitze regelrecht spüren und
hofft, dass der Rauch einen nicht selbst blendet.
Die Idee,
dass reiche Menschen Jagd auf andere Menschen machen ist nicht neu.
John Woo hat das Thema bereits 1993 in seinem Film "Harte Ziele"
behandelt. Simon Spurrier schafft es nicht die Grundidee mit neue
Facetten zu versehen. Darüber hinaus wird der Leser durch
häufige Zeitsprünge verwirrt. Das Nebenthema der Fuchsjagd
wirkt aufgesetzt und die aristokratischen Jäger erscheinen
durchweg als versnobte Karikaturen einer britischen
Adelsgesellschaft. Zeichnerisch gibt es nichts zu meckern. Ben
Oliver bringt einen überzeugenden Wolverine aufs Papier. Darüber
hinaus fängt er die Dynamik der berittenen Fuchsjagd gut ein. Es
entsteht der Eindruck, dass hier ein Zeichentalent an einer konfusen
Story verschwendet wurde.
Das größte Manko von
"Wolverine töten leicht gemacht" sind eindeutig die
Gegner. Nanny, eine in einer Ei-förmigen Rüstung sitzende,
Ingenieurin und ihr Cyborg Partner Orphan-Maker sind weder zeitgemäß
noch bedrohlich. Die beiden wirken als Superschurken ebenso
lächerlich wie Vitali Klitschko im Ballettröckchen. Außer
dieser Fehlbesetzung krankt die Story auch noch an einigen
Handlungsschwächen. Warum Trace Wolverine erst sehr spät
befreit bleibt genauso ein Rätsel, wie die plötzliche
Leichtigkeit mit der Wolverine den Orphan-Maker besiegt. Immerhin
konnte der Roboter den Mutanten in einem vorherigen Kampf mühelos
gefangen nehmen. Nostalgiker erfreuen sich an den verschiedenen
Rückblenden zu den vielleicht bedrohlichsten Momenten in
Wolverines Leben.
„Ausgeschlachtet“ spielt mit einer urbanen Legende. Jeder hat schon mal die Geschichte gehört, in der ein Mann nach einer heißen Nacht mit einer Unbekannten in einer Badewanne voll Eis erwacht und um eine Niere erleichtert wurde. Mike Benson treibt dieses Thema auf die Spitze. Die Organmafia gibt sich nicht mit einer Niere zufrieden. Sie machen Nägel mit Köpfen und entsorgen die ausgeweideten Leichen gleich in einem nah gelegenen Fluss. Bei dieser Story stimmt einfach alles. Die Dialoge passen perfekt zum Setting. Der Spannungsbogen ist ausgefeilt und endet in einem actionlastigen Showdown. Unterstützt wird der Autor von den markanten Zeichnungen von Roland Boschi. Selten wirkte Wolverine animalischer. Klein und gedrungen ähnelte er seinem tierischen Namenspatron dem Vielfraß. Dan Brown gibt dem ganzen durch seine Kolorierungen eine staubige Optik. Erdtöne und geschickt platzierte Lichtquellen passen die Zeichnungen gut an die Thematik an.
Fazit:
Zwei gute und zwei schlechte Geschichten sorgen dafür, dass es schwer fällt eine Kaufempfehlung auszusprechen. Absolute Wolverine Fans und Komplettsammler sollten zugreifen. Alle anderen sollten abwägen, ob sie über lächerliche Schurken und häufige Zeitsprünge hinwegsehen können. Man sagt, Wolverine ist der Beste bei dem was er tut. Diese Aussage bestätigt sich nur in der ersten und der letzten Story.
X-Men Sonderheft 26: Wolverine
Autor der Besprechung:
Marcus Koppers
Verlag:
Paninicomics
Preis:
€ 6.95
100 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- zwei gute Geschichten
- Gutes Artwork
- Wolverine in Top Form
- zwei schlechte Geschichten
- verwirrende Zeitsprünge
- nicht mehr zeitgemäße Gegner
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 06.04.2010 | ||||||
Kategorie: | X-Men | ||||||
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