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Comic-Besprechung - Teatime Lovin’ 3

Geschichten:
Teezimmer 10 – 13 + Nachwort + Specials
Autor: Yaya Sakuragi, Zeichner: Yaya Sakuragi, Tuscher: Yaya Sakuragi

Story:
Die Schulzeit nähert sich dem Ende, und nahezu jeder hat Pläne für die Zeit danach – nur Madoka Tokumaru nicht. All die Jahre ließ er sich treiben, kam in der Schule immer irgendwie durch, ohne dass er Vorlieben für eine bestimmte Richtung entwickelt hätte. Allein Sport macht ihm Spaß, und er ist auch gut in verschiedenen Disziplinen. Daraufhin schlägt ihm der Beratungslehrer vor, sich für einen Studienplatz an einer Sport-Universität zu bewerben. Sogleich ist Tokumaru Feuer und Flamme für diese Idee.

Seine Freunde Kazuma Hasune – er ist außerdem Tokumarus Lover – und Funato Gou, der nach einem Auslandsaufenthalt seinen Abschluss an derselben Schule macht und im Dojo aushilft, holen ihn jedoch auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch für eine Sport-Uni benötigt man akzeptable Noten in allen Fächern; in Konsequenz muss Tokumaru zur Nachhilfe und bekommt dabei zusätzliche Unterstützung von Hasune. Aber was kommt danach? Dienen die Studienjahre bloß als Aufschub, weil Tokumaru sich immer noch nicht für einen Beruf entscheiden kann?

Eines der Kinder, mit denen er im Dojo trainiert, hält Tokumarus Problem für eine Bagatelle: Er ist doch selber schuld, wenn er faul und entschlusslos ist – anderen haben viel größere Sorgen! Shunpei hingegen, der sich mit Leib und Seele dem Kampfsport verschrieben hat, wird von den Eltern zum Aufhören gezwungen, weil er eine gute Schule besuchen und seine Zeit mit Lernen verbringen soll. Tokumaru möchte Shunpei helfen und weiß plötzlich, welchen Beruf er gern ergreifen würde.

Meinung:
In „Teatime Lovin 1“ lernten sich Tokumaru und Hasune durch die Teezeremonien-AG kennen und schließlich lieben. Der zweite Band befasste sich mit Hasunes beruflicher Zukunft, für die die Eltern bereits in seiner frühesten Kindheit die Weichen stellten. Mit einem Mal kommen in ihm Zweifel auf, ob das wirklich ist, was er will oder nur was man von ihm erwartet. Außerdem müssen die beiden damit zurechtkommen, dass Gou und Nagomi, Tokumarus Schwester, von ihrer Beziehung erfahren und einer zunächst mehr als nur irritiert reagiert.

Im dritten Tankobon steht Tokumaru im Mittelpunkt. Er bewundert seine Mitschüler und vor allem Hasune und Gou, die genau wissen, was sie wollen und zielstrebig ihre Pläne verfolgen. Sogar Shunpei ist ihm um Einiges voraus, wenngleich die Eltern dem Jungen jede Menge Steine in den Weg legen. Durch Tokumarus Augen beobachtet man diese drei, die ihn durch ihr Verhalten beeinflussen. Schritt für Schritt wird er in eine Richtung geführt, die eigentlich von Anfang an offensichtlich war.

Die Geschichte endet, als Tokumaru seinen Weg erkennt – wird er ihm folgen oder türmen sich neue Hürden auf? Die Antwort gibt das vierte und letzte Buch der Serie. Angesichts der ernsthaften Themen, die nachvollziehbar und realistisch von Yaya Sakuragi aufbereitet wurden, bleibt nur wenig Raum für romantische und erotische Momente. Sie fehlen zwar nicht, würzen aber bloß hier und da in einem angemessenen Maß und sind auch nicht zu explizit. Man weiß zwar, was passiert, aber die entscheidenden Stellen wurden ausgelassen, von Sprechblasen o. ä. überdeckt.

Abschließend gibt es zwei zusätzliche Mangas, in denen Kotoko, Hasunes Schwester, die eine Schwäche für Nagomi hat, wieder einmal ins Fettnäpfchen tritt, und zwei Bekannte von Hasune und Tokumaru durch einen konkreten Anlass dazu gebracht werden, eine gemeinsame Wohnung in Erwägung zu ziehen, nur kommt wieder einmal alles anders. Beide Storys bringen die eigentliche Handlung zwar nicht weiter, aber Leserinnen, die Gefallen an den Nebenfiguren gefunden haben, bekommen ein Bonbon, das zugleich das Finale noch ein wenig hinauszögert.

Die Illustrationen der Künstlerin sind etwas gewöhnungsbedürftig. Sie besticht mehr durch ihre sympathischen Charaktere und die realistische Inszenierung der Probleme und Wünsche, mit denen diese sich auseinanderzusetzen haben. Wer ihre anderen Serien – „Lieber Lehrer …“, „Mizu no Kioku“, „Was zum Naschen!“ etc. – kennt, weiß, was ihn erwartet.

Fazit:
„Teatime Lovin’“ ist eine Boys Love-Serie, die mehr Wert auf die Charakterentwicklung als auf explizite Szenen legt, was sie interessant macht und ausgleicht, dass die Illustrationen recht kantig und nicht gar so gefällig sind wie die von einigen anderen Mangaka (Yamane Ayano, Shushushu Sakurai, Uki Ogasawara …). Der Titel wendet sich an Leserinnen ab 16 Jahre, die das Genre und nachvollziehbare Geschichten mögen.

Teatime Lovin’ 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Teatime Lovin’ 3

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 6,95

ISBN 13:
978-3-551-75026-6

174 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • realistische, nachvollziehbare Handlung
  • sympathische Charaktere, die sich stetig weiter entwickeln
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 07.04.2010
Kategorie: Teatime Lovin'
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