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Comic-Besprechung - Abrafaxe auf dem iPhone

Geschichten:
App-Programmierung: textunes


Story:
Wenn man wollte, konnte man schon seit einiger Zeit die Abrafaxe auf dem iPhone oder iPod mit sich führen, zumindest auf den neueren iPods, insbesondere auf dem iPod touch. Denn per Podcast konnte man sich kostenlos die Hörcomics herunter laden. Jetzt hat der Mosaik Steinchen für Steinchen-Verlag aber als erster deutscher Comicverlag auch eine App bereit gestellt, in der die Hörcomics direkt mit einem Icon auf einer der Pages des iPhone oder iPod touch hinterlegt werden können. Kein Umweg über iTunes und die iPod-App ist mehr nötig, der Comic auf einen Klick sozusagen. Die App ist kostenlos, nicht aber die einzelnen Ausgaben. Eine Ausgabe gibt es gratis, die anderen kosten 1,59 € je Ausgabe.

Meinung:
Der Markt mit den Apps für Smartphones ist jetzt schon groß und soll in den kommenden Jahren gewaltig werden, wenn man den Analysten glauben will. Warum sollten also nicht auch die Comics den Weg auf diese kleinen, aber sehr smarten Telefone finden? Man kann sicher Apple viele Vorwürfe machen, aber eines machen sie seit Jahren richtig: Sie definieren neue Märkte und schöpfen sie bestmöglich aus. Und auch wenn es inzwischen auch Smartphones mit Googles Android gibt und der Palm Pre einiges an Aufmerksamkeit abbekommt, so ist doch das iPhone im App-Markt noch immer die stärkste Marketingmaschine. Einmal davon abgesehen, dass Apps auch noch gleich auf dem iPod touch einsetzbar sind, so dass sogar noch ein weiteres sehr erfolgreiches Gerät mit abgedeckt wird.

Nun sind die Abrafaxe also auf dem iPhone angekommen. Es ist zunächst einmal lobenswert, dass die App an sich kostenlos zu haben ist. Das wird für eine gute Verbreitung sorgen, denn unter den meist herunter geladenen Apps sind die kostenlosen Apps natürlich immer ganz vorne zu finden. Dass dann auch noch der erste Comic kostenfrei ist, ist ebenso lobenswert, denn so hat man gleich Futter für die App.

Die App an sich ist schnell geladen und wenn man sie dann öffnet, wird die Ausgabe 382 und die Ausgabe 385 zum Download offeriert, letztere ist kostenpflichtig. Das verwirrt etwas. Wo sind die Ausgaben 383 und 384? Dazu später mehr. Wir laden also erst einmal die Ausgabe 382. Der Download dauert trotz DSL 3.000 und WLAN-Verbindung recht lange, die eBooks sind augenscheinlich nicht gerade klein. Und als das iPhone den Bildschirm nach einer Minute abschaltet, um Strom zu sparen, ist nach dem erneuten Aktivieren der Download abgebrochen worden. Das Problem lässt sich aber nicht reproduzieren. Dennoch ist es sicher ratsam den Bildschirm während des Downloads aktiv zu halten. Also ab und zu mal drauf tippen. Wo ist aber Ausgabe 383 und Ausgabe 384? Ein Reload der Neuheiten bringt zumindest die Ausgabe 383 zu. Aber die Ausgabe 384 bleibt auch nach dem Download der Ausgabe 383 Tage (die noch länger zum Download braucht) verschwunden. Aber das können durchaus noch Anlaufschwierigkeiten sein.

Gegenüber dem Download per iTunes hat die App einige Vorteile. Man muss nicht lange nach den Heften suchen, denn sie stehen gleich nach Aufruf der App zur Verfügung. Und man hat ein eigenes Icon auf einer der Homepages des iPhone. Daneben gibt es auch physische Vorteile. Man kann einzelne Seiten anspringen, sogar einzelne Panels. Das geht bei der iTunes-Version nicht. Hier muss man sich den kompletten Comic anhören oder auf gut Glück versuchen anhand des Zeitstrahls zu einer bestimmten Stelle zu springen. Insgesamt ist die App dabei intuitiv per Maus bedienbar, der Sprung zu den einzelnen Panels erfolgt durch Fingerbewegungen auf dem Touchscreen. Und man kann auch den Sound abstellen und so einfach den Comic lesen, statt ihn vorgelesen zu bekommen. Dabei unterstützt die App auch die Kippfunktionen des iPhones, so dass hohe Panels hochkant angezeigt werden können, breite Panels aber im gekippten Zustand. Das ist alles sehr schön gemacht und ein deutlicher Vorteil gegenüber den Podcast-Filmen.

Es gibt aber auch Nachteile gegenüber dem Podcast-Download. Die Podcasts werden einzeln per iTunes auf dem eigenen Rechner verwaltet und können auch einzeln auf den iPod oder das iPhone hochgeladen beziehungsweise gelöscht werden. Da die Hörcomics keine Leichtgewichte sind (ein Hörcomic hat zum Teil bis zu 180 MB Umfang) ist das durchaus auch notwendig, wenn man iPhone oder iPod nicht irgendwann komplett überlasten möchte. Nun ist das bei der App aber nicht der Fall. Nur wo sind die Daten? Denn das Backup zeigt gerade einmal 1,4 MB für die App an. Laut Online-FAQ werden die Daten bei der Synchronisierung des iPhones in iTunes gesichert. Nur wo genau? Immerhin können einmal verloren gegangene eBooks wieder herunter geladen werden, ohne sie neu kaufen zu müssen.

Das Löschen von einmal gekauften eComics in der Mosaik-App ist allerdings wenig intuitiv gestaltet und vor allen Dingen nur in der Online-FAQ vom zu Grund liegenden Textunes erklärt. Man muss von links nach rechts über den Eintrag in der Liste mit dem Finger streichen und bekommt dann einen Löschen-Button angezeigt. Das funktioniert in den Standard-Apps anders. Warum man sich hier nicht an das schon bestehende Bedienkonzept gehalten hat, ist nicht verständlich.

Ein anderer Kritikpunkt steckt im Verhalten der App, wenn das iPhone den Bildschirm abschaltet. Der ist ein Stromfresser und deswegen ist man gut darin beraten ihn automatisch nach einer Minute abschalten zu lassen. Die App stoppt aber die Wiedergabe des Hörcomics, wenn der Bildschirm abgeschaltet wird. Der Vorteil des Hörcomics ist aber, dass man sich auch einfach nur anhören kann. Lässt man aber den Bildschirm eine dreiviertel Stunde an, wird der Akku schnell schwach. Sicherlich macht der Hörcomic am Meisten Spaß, wenn man ihn sich ansieht und -hört. Aber man muss den Bildschirm immer wieder antippen, damit den Comic angezeigt und vorgelesen bekommt. Das nervt mit der Zeit. Hier wäre es ganz gut Optionen für die App einzubauen, die dem Leser ermöglichen den Abspielmodus zu wählen. Drei Optionen wären dabei nicht schlecht: Als Hörbuch, bei dem bei ausgeschaltetem Bildschirm die Wiedergabe weiter läuft. Als Hörcomic bei dem der Bildschirm an bleibt. Und schließlich als reinen Comic, bei dem die Wiedergabe automatisch abgeschaltet ist.

Jetzt fehlt noch die Unterstützung weiterer Umgebungen. Aber Mosaik arbeitet schon an einer App für Android und an Anwendungen für PCs und Macs. Bleibt noch die Unterstützung für Linux-Maschinen und für den Palm Pre und das Ganze wäre perfekt. Hier geht es also mit der Entwicklung weiter. Und man darf auch nicht vergessen, dass noch keine Erfahrungswerte für eComics auf dem iPhone vorhanden sind, so dass die beschriebenen Probleme unter Kinderkrankheiten eingeordnet werden können, die sicher noch ausgeräumt werden.

Der Preis für die einzelnen Comics ist angemessen und bewegt sich in einem Bereich, in dem man leicht Ja sagen wird. Er liegt etwas unter dem Verkaufspreis des gedruckten Exemplars, was sicherlich auch verkaufsfördernd sein wird. Schade ist nur, dass man sich dafür entschieden hat mit recht alten Ausgaben zu starten. Interessant wäre eine Veröffentlichung der aktuellen Ausgaben zeitgleich oder zeitnah fürs iPhone und als Druckausgabe.

Fazit:
Mosaik geht mit der Zeit und ist innovativ, sei es bei der Entwicklung des Hörcomics, oder bei der Entwicklung dieser App. Die hat noch ein paar Stellen, an denen sie verbessert werden kann. Aber die Richtung, in die das Ganze geht, ist schon interessant und gut.

Abrafaxe auf dem iPhone - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Abrafaxe auf dem iPhone

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Mosaik Steinchen für Steinchen

Preis:
€ 0,00

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Innovative Vertriebsmethode
  • Die App kostet nichts
  • Die Ausgaben an sich kosten wenig
  • Weitgehend gute Benutzerführung
  • Deutlich besser als die Podcastfilme
Negativ aufgefallen
  • Verschiedene Wiedergabemodi fehlen
  • Löschen ist nicht intuitiv eingebaut
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 11.03.2010
Kategorie: Mosaik
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