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Comic-Besprechung - Domicile - Perfect Edition 1

Geschichten:

Domicile

Perfect Edition inkl. Notizbuch im Domicile-Design

Originalausgabe

Autor/Zeichner: Robert Labs



Story:
Die Geschichte von Domicile basiert auf verschiedenen alten Legenden, die sich um den Bau des Doms zu Köln ranken. Meist ist der Teufel im Spiel gewesen, der zum Beispiel eine Wette mit dem Baumeister Gerhard einging, um dessen Seele zu ergaunern. Oft spielte auch die Vertreibung von Dämonen eine Rolle, wenn es darum ging, die lange und beschwerliche Bauzeit einer der größten Kathedralen im gotischen Baustil zu beschreiben.

Einst wurden alle Dämonen in einer großen Schlacht mit den Menschen in ihr Reich zurückgedrängt. Cebrail, ein geheimnisvolles engelhaftes Wesen, verlor dabei einen Flügel, aber nicht sein Leben.

500 Jahre später mehren sich die Zeichen, nach welchen das Böse zurückkehrt. Wir sind dabei, wenn das Mädchen Melissa in einem ziemlich zerstörten Köln in einer Parallelwelt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs auf der Suche  nach Nahrung eine alte Postkarte findet. Darauf sind Längen- und Breitengrade notiert, Koordinaten, die sie in die alten Gewölbe des Kölner Doms führen.

Dort stößt sie auf das Daimonion, ein uraltes Buch, welches ein Spiegelbild ihrer Seele in sich birgt und von Cebrail personifiziert wird, gleichzeitig aber auch die Pforte zum unheilvollen Reich der bösen Dämonen darstellt. Als sie den alten Schinken öffnet geht es Schlag auf Schlag: die als besiegt geglaubten Kreaturen des Bösen treiben wieder ihr Unwesen und der gefallene Engel Cebrail ist wieder zur Stelle, denn es gilt das Leben von Melissa und die Zukunft der Menschheit zu retten.

Meinung:
Die Story ist so alt wie das Geschichtenerzählen selbst: Gut gegen Böse. Das Böse wird vertrieben. Aber nicht völlig, denn durch ein ungewolltes Ereignis wird es wieder freigesetzt und dann geht es nochmal um alles.

Das Besondere hierbei ist zum einen das Setting, denn ein Manga mit dem Handlungsort  Köln, verwoben mit alten Legenden aus dem Mittelalter, gibt es nicht alle Tage. Zum anderen ist der Band der Start der neuen dreiteiligen Reihe von Robert Labs, einem 1982 geborenen jungen deutschen Mangaka, der als Hoffnung der Szene gilt und der durch Manga mit besonderem Gespür für Ornamente und Design besticht.

Untermalt durch das gesamte Styling des Bandes mit seiner schwarzen Aura und dem allgegenwärtigen Hauch des Totes in Form von Totenköpfen, Dämonenfratzen und ähnlichen Utensilien, kommt eine besonders unheimliche Gothic-Atmosphäre auf, die durchaus zu gefallen weiß.  Die Grundhandlung an sich weiß jedoch weniger zu fesseln. Zu alt sind die Hüte, die hier präsentiert werden, zu offensichtlich wurden die Ingredienzien aus anderen, ähnlich gelagerten Geschichten in den Mixer geworfen und wieder etwas neu sortiert zusammengestellt.

Leider sind auch die Personen nur leidlich ausgearbeitet. Sie wirken überraschend kalt und unnahbar. Ihre Charakterisierung bleibt auf der Strecke, wird fast schon erdrückt von den Bildern. Diese sind hingegen einwandfrei gezeichnet. Labs hat das nötige handwerkliche Können, um in einem authentischen Manga-Stil zu zeichnen. Seine Mädchen, Melissa und ihr Hausmädchen Xin,  sehen schön aus. Seine Dämonen beeindrucken durch richtig schreckliches Aussehen. Der geheimnisvolle Held Cebrail betört mit seiner unnahbaren Darstellung sicherlich jedes Leserinnenherz. Der Strich sitzt und ist nicht so wackelig, wie bei vielen Fanzeichnern immer wieder festgestellt werden muss.

Auch wenn Domicile vom Verlag mit der Kategorie Mystery gelabelt ist: alles in allem passiert auf den fast 170 Seiten nicht viel, zumindest nicht so viel, dass man gespannt auf den nächsten Band wartet.

Die Aufmachung als Perfect Edition lässt dagegen wirklich keine Wünsche offen. Die ersten und letzten vier Seiten sind in Farbe. Das größere Format (14,4cm x 21,5cm) sowie der schön gestaltete Hardcover-Umschlag und die Präsenz von Extraseiten mit Skizzen gefallen sehr. Als Beilage gibt es ein 96 Seiten dickes Notizbuch im schmucken Domicile-Design, verziert mit Totenköpfen.

Fazit:
Schön, dass es auch deutsche Mangaka gibt, die sehr professionell gezeichnete Manga abliefern. Robert Labs ist sicher ein Kandidat für große Comics, wenn man ihm einen Texter zur Seite stellt, der seinen Geschichten mehr Fleisch auf die Rippen schreibt. Domicile besticht durch gute Manga-Zeichnungen und Gespür für Design. Die Story ist leider etwas zu formularisch – da muss mit Band 2 noch etwas nachgebessert werden.

Domicile - Perfect Edition 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Domicile - Perfect Edition 1

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 14.95

ISBN 13:
978-3-86719-509-6

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • exzellent designte Hardcover-Ausgabe
  • ansprechende Manga-Zeichnungen für Gothic-Liebhaber
  • für Fans deutscher Mangaka ein Muss
Negativ aufgefallen
  • dünne Charakterisierungen
  • Handlung wirkt wie kalter Kaffee
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 16.03.2010
Kategorie: Domicile
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