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Comic-Besprechung - Love Giant 1
Geschichten:Love 1 – 3 + Tsubaki und der Löwe
Autor: Kasane Katsumoto, Zeichner: Kasane Katsumoto, Tuscher: Kasane Katsumoto
Story:
An Ogura und ihre Clique haben viel Spaß daran, sich mit Jungen zu treffen, sich mit ihnen zu amüsieren und heißen Sex zu haben – an festen Beziehungen sind sie nicht interessiert. Als An zufällig eine sehr gefühlvolle SMS erhält, die offenbar an ein anderes Mädchen adressiert ist, verliebt sie sich ein bisschen in den unbekannten Absender, denn die wunderschönen Worte rühren ihr Herz. So geliebt zu werden, ist der Traum von jedem Mädchen und jeder Frau.
In der Schule lernt An Takeru Nanba näher kennen. Der Junge ist ein Außenseiter; alle fürchten sich vor dem schweigsamen Riesen mit den zotteligen Haaren. An stellt schnell fest, dass er in Wirklichkeit sanftmütig und geduldig ist – und er ist der Verfasser der SMS, die sie immer noch nicht gelöscht hat. Schließlich erfährt sie, welche Bewandtnis es mit dieser hat. Takerus Geschichte ist bittersüß, und An verliebt sich noch mehr in ihn.
Das Glück der beiden wird jedoch von Yohei Kawari, Ans Ex, gestört. Er ist rasend vor Eifersucht und will sie keinem anderen überlassen, schon gar nicht einem Schwächling, der sich nicht einmal wehrt, wenn er verprügelt wird. Nun erzählt An Takeru, weshalb ihre Beziehung – die einzige, die sie je hatte – mit Yohei in die Brüche ging, weshalb sie nicht mit ihrem Vater spricht und warum sie keinen festen Freund will …
In der Extra-Story „Tsubaki und der Löwe“ begegnet die lebenslustige Studentin Tsubaki zufällig ihrem einstigen Lehrer, mit dem sie damals eine Affäre hatte. Er bietet ihr einen Job als Sekretärin in seinem Büro an, und Tsubaki, die immer noch in Kantaro verliebt ist, nimmt an. Sogleich geht die Affäre in die zweite Runde. Eines Tages steht jedoch Kantaros Frau vor der Tür …
Meinung:
Wer Kasane Katsumoto kennt („Hot Days“, „Hot Dinner“ etc.), weiß, was ihn in „Love Giant“ erwartet: junge Mädchen und Frauen, die Spaß haben wollen und keine Gelegenheit auslassen, mit einem attraktiven Mann ins Bett zu gehen. Liebe spielt keine (große) Rolle; Hauptsache der Sex ist gut. Dann könnte daraus vielleicht mehr werden.
Die aufgeschlossenen Protagonistinnen nehmen für sich dieselben Freiheiten in Anspruch, die jungen Männern, ‚die sich die Hörner abstoßen müssen’, schon immer zugestanden wurden. An festen Bindungen sind sie nicht interessiert, bis der dominante ‚Mr. Right’ auftaucht, der über das Bett ihr Herz erreicht. Dann verwandeln sie sich in liebeshungrige Heimchen am Herde, die eine ernsthafte Partnerschaft anstreben.
Das trifft auch auf An zu, die ihre Gründe hat, weshalb sie ihre Verehrer auf Distanz hält. Durch Takeru erkennt sie, dass es auch ‚andere’ Männer gibt. Obwohl sie behauptet, keine feste Beziehung zu wünschen, ist sie vom ersten Moment an in ihn verliebt und trifft sich mit keinem anderen mehr. Takeru zeigt sehr viel Verständnis und Geduld, obendrein ist er ein guter Liebhaber – und das bringt ihn ans Ziel. Die Geschichte von Tsubaki und Kantaro ist nicht viel anders, denn auch die Studentin träumt in Wirklichkeit davon, mit dem Mann ihrer geheimen Sehnsüchte fest zusammen sein zu können. Der unkomplizierte Lebenshunger und die Oberflächlichkeit sind bei beiden nur Fassade.
Trotzdem wird in dieser Serie (wie auch in vielen anderen Titeln dieser Art) Sex mit Liebe gleichgesetzt. Im Prinzip hat sich die Reihenfolge umgekehrt: Nun lernt man sich nicht mehr kennen, hat einige Dates, verliebt sich und geht dann ins Bett – jetzt rückt das Bett an die zweite Stelle. Damit wird impliziert, dass eine Beziehung funktioniert, wenn der Sex gut ist; alles andere ist vernachlässigbar und ergibt sich später. Mit der Realität hat das wenig zu tun.
Von daher kann man „Love Giant“ nur einem erfahrenen Publikum ab 16 Jahre empfehlen, das zwischen Fiktion und wahrem Leben trennen kann. Die Hintergrundgeschichten der Protagonisten täuschen mehr Tiefe vor, als tatsächlich vorhanden ist, denn letztlich geht es doch nur um Unterhaltung mit einer dicken Portion Erotik. Die entsprechenden Szenen sind ziemlich deutlich, auch wenn nicht alles gezeigt wird.
Fazit:
Junge Mädchen und Frauen, die genug First Love im Schüler-Milieu gelesen haben und mehr als Küsschen und Händchenhalten sehen wollen, finden ein wachsendes Angebot an 16+ und 18+ Titeln, die ein ganzes Stück weiter gehen. Das in diesen Serien beschriebene Frauenbild ist jedoch oft fragwürdig und realitätsfern. Behält man das im Hinterkopf, kann man die Geschehnisse entsprechend interpretieren - und bekommt einen unterhaltsamen Mix aus Herz-Schmerz und viel Erotik.
Love Giant 1
Autor der Besprechung:
Irene Salzmann
Verlag:
Tokyopop GmbH
Preis:
€ 6,95
ISBN 13:
978-3-86719-860-8
192 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- sympathische Charaktere mit nachvollziehbarem Hintergrund
- ansprechende Zeichnungen
- fragwürdiges Frauenbild
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 15.03.2010 | ||||||
Kategorie: | Love Giant | ||||||
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