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Comic-Besprechung - Reisende im Wind 3: Handel mit schwarzer Ware

Geschichten:
Les Passagers Du Vent Tome 3: Le Comptoir De Juda
Autor, Zeichner: Francois Bourgeon


Story:
Michel de Saint-Quentin ist der Meinung, dass über die Geschehnisse der letzten Zeit Gras wachsen müsse und organisiert für Isa de Marnaye, Hoel, Mary Hereford, John Smollet und die gerade geborene Enora eine Schiffspassage.  Erst als die Gefährten an Bord sind, entpuppt sich die "Marie-Caroline" als Sklavenschiff. Anfang Juli geht die "Marie-Caroline" bei Ouidah, dem Zentrum des Sklavenhandels - in der heutigen Republik Benin - vor Anker.

Während die "Ware" vorbereitet wird, verbringen die Reisenden ihre Zeit im Fort Saint-Louis de Grégoy, das unter der Leitung von Oliver de Montaguére die Ankunft der Gäste aus unterschiedlichen Beweggründen kaum erwarten kann. Estienne de Viaroux, der Buchhalter des Forts hat sich auf die Fahne geschrieben Isa und Mary von seinen ureigensten Vorzügen zu überzeugen und lässt sich dafür auf eine Wette ein.

Während sich die Belieferung mit Sklaven hinzieht, John der Langeweile erliegt und sich die beiden Frauen den Avancen von Viaroux standhaft erwehren, versucht dieser mit Hilfe schwarzer Magie seinen Wünschen auf die Sprünge zu helfen. Hoel erkrankt ganz rätselhaft und Isa versucht alles, ihren Freund zu retten. Und dann bekommen die Weißen eine Einladung von König Kpengla, der einige Tagesmärsche von der Küste entfernt in Abomey residiert - eine Einladung, die man nicht ablehen darf. Und so macht sich Isa als erste weiße Frau auf den Weg in das Innere des faszinierenden Königreichs...

Meinung:
"Handel mit schwarzer Ware" setzt die Ausnahmeserie von Francois Bourgeon um die junge Adelige Isabeau de Marnaye, die aufgrund einer schicksalhaften Verwechselung eine nicht enden wollende Odyssee antreten musste. "Reisende im Wind" ist eine wirkliche Ausnahmeserie, die im Wesentlichen durch das erzählerische Talent von Francois Bourgeon getragen wird. In epischer - aber nie langweiliger - Breite werden die Charaktere entwickelt und die Geschichte - auch historisch fundiert und detailliert - dargestellt. Ganz selten paart sich ein derartiges szenaristisches Können mit einem bisweilen so genialen Zeichenstil. Mit fast an Besessenheit grenzender Detailtreue setzt Bourgeon seine Geschichte in lebendige - fast lebende - Bilder um.

Alleine die Darstellung der "Marie-Caroline" im Vorfeld der Geschichte spricht schon Bände. Bourgeon verzichtet ganz bewusst auf die Darstellung irgendwelcher Idyllen, versucht mit seinen Illustrationen, den historischen Zeitgeist einzufangen und würzt das Ganze mit einem kleiner Spritzer Erotik.

Und er spart nicht mit Kritik. Bourgeons Darstellung des Kolonialismus und den Umgang der Besatzer mit den Eingeborenen wird genauso kritisch beleuchtet wie das bigotte Verhalten der schwarzen Bevölkerung untereinander, die letztendlich auch nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren.

Szenaristisch und zeichnerisch bleibt "Reisende im Wind" ein Glücksfall der Comic Geschichte, der vom Splitter-Verlag wieder in der angemessenen Aufmachung präsentiert wird. 

Fazit:
Klassiker, dessen Reiz man sich kaum entziehen kann und der in keiner anspruchsvollen Sammlung fehlen darf.

Reisende im Wind 3: Handel mit schwarzer Ware - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Reisende im Wind 3: Handel mit schwarzer Ware

Autor der Besprechung:
Stephan Schunck

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 14,80

ISBN 13:
978-3-86869-076-7

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Klassiker
  • Sozialkritik
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
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Rezension vom: 08.02.2010
Kategorie: Reisende im Wind
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