Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 18.295 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...

Comic-Besprechung - ZACK 128 (Nr. 02/2010)

Geschichten:
  • BLUE SPACE: Der Tycho-Vorfall (Teil 1), Autor: Richard Marazano, Zeichnungen: Chris Lamquet
  • HAVANK: Der Schatten tappt im Dunkeln (Teil 4), Autor/Zeichnungen: Danier (Daan Jippes)
  • MINGAMANGA: Kruzitürk und Sowobini-Bayer (Teil 1), Autor/Zeichnungen: Robert Platzgummer
  • DANTÈS: Der Sturz eines Traders (Teil 5), Autor: Pierre Boisserie/Philippe Guillaume, Zeichnungen: Erik Juszezak
  • DEIN FREUND & HELFER: Bullen im Fußballwahn, Autor: Daniel Kox, Zeichnungen: Raoul Cauvin
  • DIE KORSAREN DES ALKIBIADES: Die Geheime Elite (Teil 4), Autor: Denis-Pierre Filippi, Zeichnungen: Éric Liberge
  • DEIN FREUND & HELFER: Verwunschene Bullen, Autor: Daniel Kox, Zeichnungen: Raoul Cauvin
  • DER SAMARITER: Bethsabee von Jerusalem (Teil 2), Autor: Fred Le Berre, Zeichnungen: Michel Rouge
  • ÉPICTETUS, Autor: Guillaume Bianco, Zeichnungen: Sergio Algozzino


Story:
Hinweis: Auf Grund der Masse an verschiedenen Comics und den Gesetzmäßigkeiten der Fortsetzungsgeschichten, wird inhaltlich an dieser Stelle nicht alles wiedergegeben.

BLUE SPACE ist der Neustart des Monats Februar. Die Ausgangssituation ist wie folgt: Die Marssonde Prometheus zerschellt auf ihrer Rückkehr zur Erde überraschend auf dem Mond. Sie hatte wertvolle Gesteinsproben an Bord, und so schickt die UNSA (United Nations Space Agency) einen Bergungstrupp zum Erdtrabanten, der jedoch auf rätselhafte Weise verschwindet. Folglich schickt die Weltraumbehörde ein zweites Team bestehend aus acht Wissenschaftlern ins All, um dem Mysterium auf den Grund zu gehen …

Ebenfalls neu ist die deutsche (oder besser bayerische) Funny-Serie MINGAMANGA, von der es zwar schon in der Januar-Ausgabe einen ersten 4-Panel-Strip  als Kostprobe gab, aber diesmal startet sie mit dem ersten Teil der Geschichte Kruzitürk und Sowobini-Bayer und mit fünf Seiten so richtig durch. Die Hauptrollen spielen vier Kids mit Namen wie Bini, Bo, Staffie und Vinnie, wobei die ersten Seiten erstmal den mürrischen Türkenjungen Staffie und das bayerische Landei Bini (oder mit bürgerlichem Namen auch Korbinian Panikowski) an ihrem ersten Schultag einführen.

Ganz hinten im Heft, teilweise unter einer Werbeanzeige versteckt, debütiert schließlich ein weiterer Funny-Strip: ÉPICTETUS zeigt wie aus dem Nichts erst ein Chaos und dann Épictetus geboren wird, eine Art Ratte oder Maus, die gleich frech die Fresse aufreißt, kaum wurde sie vom Zeichner ins Reine gezeichnet.

Von den redaktionellen Seiten sind ein Zeichnerporträt von Robert Platzgummer (MINGAMANGA) und ein Interview mit Robert Venditti & Brett Weldele (SURROGATES) hervorzuheben.

Meinung:

Das neue ZACK ist da, und man ertappt sich dabei, dass man stärker den Drang verspürt es gleich zu lesen, als noch vor ein paar Monaten. Im Editorial geht Georg F.W. Tempel auf die Ankündigungen der Frühjahrprogramme der Marktführer wie Ehapa, Carlsen und Splitter ein. Während die Zusammensetzung bei den beiden Erstgenannten eher kritisch beäugt wird, kommt Splitter gewohnt gut weg. Lediglich der hohe Output wird zurückhaltend gesehen.

Sein Fazit „Genießt die Vielfalt, solange sie anhält“ könnte man unterstreichen, wenn man bedenkt, dass all die anderen Kleinverlage wie Comicplus+, Cross Cult, Finix, Kult Editionen, Salleck, Piredda, Schreiber & Leser und andere bis zum Sommer ebenfalls wohlfeile Novitäten auf den Markt bringen werden. Verschweigen tut er, dass er selber nicht unschuldig ist, weil er im Frühjahr ebenfalls ein neues, vergrößertes Programm, nämlich das der ZACK-Edition, vom Stapel lassen wird. Den deutschsprachigen Leser und Sammler wird es ob der enormen Vielfalt freuen. Die Wirtschaftskrise könnte jedoch den einen oder anderen Geldbeutel trotzdem mit eisernem Griff fester halten, als den Verlagen lieb sein wird.

Schauen wir uns mal den Start der neuen Serie BLUE SPACE an. Der Tycho-Vorfall von Marazano (DER SCHIMPANSENKOMPLEX bei Splitter) und Lamquet (ALVIN NORGE bei Alles Gute! und DER PLANET DER ZUKUNFT bei Carlsen) beginnt verhalten: die zweite Mondmission wird gestartet, gleich acht Charaktere werden auf den Leser losgelassen und sind sich natürlich alles andere als grün. Das Setting ist in einer realistischen Science Fiction-Welt angesiedelt, die in einer nicht allzu fernen Zukunft spielen könnte.

Nichts Neues im All, und so ist der Plot für waschechte SciFi-Fans leider eher mit kaltem Kaffee, als mit einer Nouvelle Cuisine zu vergleichen. Die Kolorierung wirkt seltsam undifferenziert, ebenso wie die handelnden Personen nur mühsam auseinanderzuhalten sind. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, und die Geschichte wird schon noch an Würze gewinnen. In Frankreich ist dieser erste Band bereits 2006 erschienen – und dann ging drei Jahre lang gar nichts, bis endlich der zweite Teil publiziert wurde. Hoffentlich liegt die lange Pause nicht daran, dass die Macher nicht wussten, wohin inhaltlich die Reise gehen soll.

Robert Platzgummer hingegen gelingt mit seinem München-Manga eine kleine Überraschung im positiven Sinne. MINGAMANGA hat etwas Erfrischendes, etwas Unschuldiges, eine gewisse Ausstrahlung, die den geneigten Funny-Fan überzeugen kann. Die Zeichnungen sind durchaus an manchen Stellen etwas unbeholfen, aber stilistisch ausgereifter als so manche Cartoons, die landläufig von hiesigen Zeichnern geboten werden. Es ist schön, dass Platzgummer hier ein Forum für seine Comics erhält, und es würde mit dem Teufel zugehen, wenn er nicht durch stetes Zeichnen die nötige Routine und Reife in seinen Zeichenstil bekommt, die ihn zu einem ganz Großen werden lassen könnten.

Nicht jeder wird alles verstehen können, was Bini, der kleine Mann mit dem Wuschelkopf, so von sich gibt, aber er wird es zumindest erahnen. Der bayerische Humor und, als Konsequenz daraus, die bayerische  Sprache von Bini passen zum erfreulichen Gesamteindruck und wirken nicht gekünstelt. Vielversprechend!

Gleich drei Abenteuer werden in diesem Heft abgeschlossen. Bei HAVANK werden die meisten froh sein, dass das Trauerspiel ein Ende hat. Es hätte so schön werden können, bedenkt man die Zutaten (Daan Jippes plus Hommage an die Funnies der 50er), aber das Ergebnis ist, wie sagte schon Stephen King über Stanley Kubricks SHINING: „Grandios gescheitert.

DANTÈS  versucht im letzten Teil noch einmal das Ruder herum zu reißen, was aber den Gesamtdruck nicht mehr rettet. Zu geschwätzig und dröge entwickelte sich die Geschichte bis dahin. Am Schluss kommt endlich etwas Action ins Spiel. Die Ereignisse überschlagen sich, aber teilweise arg an den Haaren herbeigezogen (die attraktive Frau von der Kontoprüfung erpresst den Protagonisten zum Sex). Mag sein, dass die Story ihre volle Wirkung entfaltet, wenn man sie als Album am Stück liest.

DIE KORSAREN DES ALKIBIADES konnte die hohen Erwartungen ebenfalls nicht erfüllen. Es bleibt ein offenes Ende für ZACK-Leser, da die Serie in diesem Magazin nicht weitergeführt wird, sondern bei der Ehapa Comic Collection ihre Zelte aufschlägt.



Fazit:
Den abgeschlossenen Abenteuern braucht man keine Träne nach zu weinen. Aber Achtung: DANTÈS sollte man nicht völlig abschreiben, denn die Folgebände sollen eine Steigerung versprechen.

Für das nächste Heft werden gleich drei neue Abenteuer angekündigt, die es in sich haben. ANDY MORGAN von Hermann wird nach einer Abstinenz von gefühlten zehn Äonen zurückkehren. Eine neue Piraten-Serie namens BLACK CROW von Jean-Yves Delitte wird an den Start gehen. Von Jean und Simon Léturgie kommt für die Funny-Fraktion mit DER VERTRAG POLSTAR eine Geschichte voller schwarzem Humor. Man kann sehr gespannt sein!



ZACK 128 (Nr. 02/2010) - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

ZACK 128 (Nr. 02/2010)

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Mosaik Steinchen für Steinchen

Preis:
€ 7.90

84 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Interview mit Robert Platzgummer
  • Start der neuen Serie MINGAMANGA
Negativ aufgefallen
  • HAVANK quält sich zum Ende, und der Leser hat den Durchblick längst verloren
  • Cover-Motiv etwas arg dunkel
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 27.01.2010
Kategorie: ZACK
«« Die vorhergehende Rezension
Batman R.I.P.
Die nächste Rezension »»
Iron Man 3: Der meistgesuchte Mann der Welt 1
Leseprobe
Zu diesem Titel liegt derzeit keine Leseprobe vor. Sie sind Mitarbeiter des Verlags und daran interessiert uns für diesen Titel eine Leseprobe zu schicken? Dann klicken Sie hier...
Das sagen unsere Leser
Zu diesem Titel existieren noch keine Rezensionen unserer Leser.


?>