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Comic-Besprechung - Long John Silver 1: Lady Vivian Hastings (II)

Geschichten:

Lady Vivian Hastings (Originaltitel: „Long John Silver 1: Lady Vivian Hastings“)

Autor: Xavier Dorison, Zeichner: Mathieu Lauffray 



Story:
Die Geschichte beginnt mit den Worten: „1785. An den Gestaden des Amazonas“. Dorthin ist der Engländer Lord Byron Hastings gereist, um die sagenhaften Reichtümer der verschollenen Inka-Stadt Guyanacapac zu bergen. In einer dramatischen Eröffnungsszene bei strömendem Regen hat er es scheinbar mit letzter Kraft geschafft: die Mauern der geheimnisvollen Stadt ragen vor Hastings in den finsteren Himmel.

Gleichzeitig entfaltet sich im weit entfernten England die Geschichte von Lady Vivian Hastings, seiner Frau, die ihren Mann inzwischen für verschollen glaubt und ihr eigenes Leben in die Hand nehmen will. Drei Jahre sind vergangen, seit ihr Gatte auf Goldsuche in den südamerikanischen Urwald aufgebrochen ist. Sie trifft sich mit anderen Männern und lässt es sich gut gehen. Gerade als sie ihre zweite Hochzeit mit dem gutmütigen Lord Prisham plant und ihren Mann für tot erklären will, taucht ihr Schwager Edward auf und mit ihm der unheimliche Indianer Moxtechica. Sie bringen die unerwartete Kunde, dass Lord Hastings noch am Leben und dass es ihm gelungen ist, zum höchsten Ruhme Englands, sein schwieriges Ziel zu erreichen: er fand das „wahre Eldorado“.

Anhand einer von Lord Byron übermittelten Landkarte will Edward sich auf den Weg zur sagenhaftesten aller verlorenen Städte machen. Die Schiffsreise soll bis zur Mündung des Amazonas gehen. Von dort soll der Indio Moxtechica den Weg über die Flussarme bis zu seinem Dorf weisen. Die Sache hat nur einen Haken: Land und Gut von Lord Hastings sollen verkauft und Lady Vivian soll ins Kloster Sankt William geschickt werden. Die Zeit drängt, denn man muss bis zum Ende der Regenzeit am Ziel angekommen sein. Sonst erlaubt der niedrigere Wasserspiegel das Eindringen eines großen Schiffs in den Amazonas nicht.

Aber so leicht lässt sich Lady Vivian, die auch noch schwanger ist, nicht ins Abseits stellen, und daher nimmt sie Kontakt mit einem bekannten Arzt und dem ehemaligen Koch und Piraten Long John Silver auf, um ihre eigenen Reisevorbereitungen zu treffen. Als Silver von der geheimnisumwitternden Geschichte des Eroberers Francisco Pizarro und dem Goldschatz im peruanischen Urwald hört, ist er bereit, sich auf ein neues Abenteuer zu begeben.



Meinung:
Mit dieser neuen düsteren Abenteuer-Serie wollen Xavier Dorison und Mathieu Lauffray den Geist von Robert Louis Stevensons Klassiker Die Schatzinsel wieder aufleben lassen. Mit dem ehemaligen Freibeuter Long John Silver spielt eine fiktive Gestalt aus diesem Roman eine zentrale Rolle. Wir treffen ihn im Alter von etwas über 50 Jahren, als er die Erlebnisse mit Captain Flint auf dem Expeditionsschiff Hispaniola und der Schatzinsel überstanden und sich mit dem Betreiben des Wirtshauses „The Spy Glass“ zur Ruhe gesetzt hat. Die Autoren verstehen ihre Geschichte jedoch nicht als Fortsetzung von Stevensons Roman, sondern als Hommage an die klassische Abenteuergeschichte, die sich der Suche nach verschollenen Schätzen verschrieben hat.

Der gesamte Aufbau des ersten Bandes ist gekonnt inszeniert und nimmt sich Zeit für realistische Charakterisierungen. Nach dem markanten Intro in Südamerika, geht es ins beschaulich winterliche England des 18. Jahrhunderts, um dort die Situation von Lady Vivian anschaulich zu beleuchten. Und so taucht der eigentliche Namensgeber der Serie, Long John Silver, erst nach mehr als 20 Seiten auf.

Die Geschichte des Goldes im Urwald wird immer wieder in Bruchstücken, sei es durch Rückblenden im Falle von Pizarro oder indirekt in Gesprächen, zusammengesetzt. Auch wenn im gesamten ersten Teil nicht sonderlich viel Action zu sehen ist, steigt die Spannung Seite um Seite an. Die Schilderung der Ereignisse ist so raffiniert umgesetzt, dass man es am Schluss kaum erwarten kann, bis das Schiff in See gestochen ist.

Die Zeichnungen und Farben von Lauffray sind insgesamt sehr dunkel und etwas rau gehalten. Dies unterstreicht den bedrohlichen Unterton, den die Story hat. Künstlerisch ist an Lauffrays Stil nichts auszusetzen. Es passt irgendwie alles.

Lady Vivian Hastings ist ein vielversprechender Start eines neuen Abenteuers mit starken Charakteren. So mancher hätte sich als Veröffentlichungsform dem allgemeinen Trend entsprechend für diese Top-Serie einen Hardcoverumschlag gewünscht, doch auch mit einem Softcoveralbum wird man in den Bann der Schatzsuche geschlagen. 

Fazit:
Der von einigen schon zum alten Eisen gezählte Carlsen Verlag schafft es immer wieder, Perlen an Land zu ziehen. 2009 muss man neben DIE ADLER ROMS in jedem Fall LONG JOHN SILVER dazu zählen: eine Serie, die in jedes anständige Comicregal gehört.

Long John Silver 1: Lady Vivian Hastings (II) - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Long John Silver 1: Lady Vivian Hastings (II)

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 12.00

ISBN 13:
978-3-551-73441-9

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • vortreffliche Hommage an „Die Schatzinsel“
  • spannend konstruierte Story
  • für Freunde von Geschichten über Suche nach dem Eldorado
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(10 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 09.01.2010
Kategorie: Long John Silver
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