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Comic-Besprechung - The Goon 2: Was ein Elend!

Geschichten:

Was ein Elend! (Originaltitel: „The Goon 1: Nothin’ But Misery“)

Bonus-Material:

  • Vorwort: „Down at the End of Lonely Street“ von William Stout
  • Nachwort: “Ich hoffe, Eric Powell erstickt an einem Olivenkern und stirbt” von Dwight T. Albatross
  • THE GOON Galerie mit Bildern von Michael Avon Oeming, Guy Davies, Mike Hawthorne, Kyle Hotz


Autor/Zeichner: Eric Powell, Farben: Eric & Robin Powell



Story:
Der abgebrühte Schläger Goon mit der verschrammelten Visage und sein kleiner blutrünstiger Kumpel Franky sind zurück mit einer satten Ladung abgedrehter Geschichten.
Gleich in der ersten Geschichte, Stirb, Fisch, stirb!, geht es Fishy-Pete an den Kragen. In den weiteren Geschichten schlägt sich das Duo mit Zombies, Geistern, Riesentintenfischen, Sumpftrollen, Hypnotiseuren und anderem Gesocks herum. Zuviel, um an dieser Stelle detailliert ausgewalzt zu werden.

Besonders erwähnenswert ist jedoch die Besonderheit, dass in diesem Band die Entstehungsgeschichte des Buzzards erzählt wird, die Story von jenem ehemaligen Sherriff einer Westernstadt, der nicht sterben kann und sich fortwährend von Zombiefleisch ernähren muss.

Meinung:
In diesem Band kommt der Original-Tradepaperbank mit der Nummer 1 zum Abdruck, welcher die zweite Phase des GOON-Mythos‘ zusammenfasst. Nachdem die erste Miniserie im Jahre 1999 beim Independent-Verlag Avatar erschienen war, stieg Powell auf Selbstverlag um und publizierte die zweite Serie unter dem Label „Albatross Exploding Funny Books“ in Eigenregie. In dieser Zeit, genauer gesagt im Jahre 2002, erschien auch THE GOON COLOR SPECIAL, ein Einzelheft, bei dem Powells tragischer Held zum ersten Mal in Farbe publiziert wurde.

Bei Was ein Elend! kann man sehr schön die Weiterentwicklung im Schaffen Powells erkennen. Die Zeichnungen sind ausgereifter, die Handlung greift auf etablierte Charaktere oder Situationen zurück und schafft eine stimmige Kontinuität. Auch wenn dieser Band wieder ein Sammelsurium an kurzen und langen Geschichten ist, so sind diese in ihrer Gesamtheit erstaunlich kohärent.

Es geht gewohnt gruselig und gewaltbetont zu, aber es wird nicht unbedingt jede Gräueltat explizit bildlich dargestellt. Ein Verhör des Goons sieht zum Beispiel so aus, dass er zuerst dem Flüchtigen, um ihn zu stellen, einen großen blauen amerikanischen Briefkasten hinterher wirft. Off-Panel hört man den Getroffenen nur aufschreien: „Aahh! Mein Genick!“. Anschließend kniet sich der Goon neben sein niedergestrecktes Opfer, worauf dieses nur lapidar zu Protokoll gibt: „Ich spüre meine Beine nicht mehr.“ Wenn der grobschlächtige Goon daraufhin seinen Interviewpartner bei der Befragung hin-und-her schüttelt, gibt dieser statt Antworten auf die Fragen von sich: „Ich habe eine Nackenverletzung! Ich fühle meine Knochen splittern!“ Man erkennt hier sehr schön eine der Erzählweisen Powells: die Ereignisse und Resultate werden anschaulich indirekt durch Dialoge beschrieben. Die Übersetzung fängt die Leichtigkeit des Originals ziemlich treffend ein.

Andererseits geht es natürlich ebenso gewohnt ziemlich direkt-derb zu. Wenn Franky in einer Schlägerei einem Gegner mit den Worten „Ich sagte, friss den Ziegel!“ das Maul aufreißt, dann meint er das durchaus wörtlich. Wenn Franky einen Mann bei einem Verhör zum Singen bringen will, fragt er schon mal den Goon: „Kurz und schmerzlos oder lang und schmutzig?“

Die beiden besten Geschichten seien besonders hervorgehoben. Da wäre zum einen die leidvolle Entstehungsgeschichte des Buzzards, bei der Powell in den Rückblenden den Stil wechselt und mit ausgereiften, plastischen Bleistiftzeichnungen überzeugt. Da wäre zum anderen die höchst kuriose Weihnachtsgeschichte, bei welcher Franky und der Goon mit Hilfe des Werwolfs Merle zwei entführte Kinder am Weihnachtsabend buchstäblich aus den Mägen von fiesen Gnomen retten.

Fazit:
Dieser zweite Band bietet ein Feuerwerk der abgefahrenen Unterhaltung, dessen Charme man sich kaum entziehen kann. Der trockene Humor vom Goon, die perfide Art von Franky und das schillernde Panoptikum an skurrilen Nebencharakteren lassen keine Langeweile aufkommen. Es zieht einen förmlich rein in diese seltsame Welt, in der wie selbstverständlich die obskursten Dinge passieren. 

The Goon 2: Was ein Elend! - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Goon 2: Was ein Elend!

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 19.80

ISBN 13:
978-3-941248-21-2

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • absoluter Geheimtipp für Leute, die denken schon alles gelesen zu haben
  • spannend & lustig
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
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Rezension vom: 04.01.2010
Kategorie: The Goon
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