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Comic-Besprechung - Ein Mann geht an die Decke
Geschichten:Autor und Zeichner: Katharina Greve
Story:
Franz Fink hat einen Job, der ihn bedrückt und das im wahrsten Sinne des Wortes. Er ist Fahrstuhlführer im Berliner Fernsehturm. Tagein, tagaus bringt er Menschen auf den Turm und wieder herunter und steht dabei mit ihnen zusammen in dem engen Fahrstuhl. Seine Frau sorgt auch für Enge in seiner Wohnung, denn sie kauft Wohnungsauflösungen auf. Eines Tages lehnt er sich im Turm ganz oben übers Geländer, wird von einer Frau erschreckt, die an der Wand steht und fällt...
Meinung:
Wenn auf einmal Menschen an der Wand stehen, wird man sicher unwillkürlich an Spider-Man denken. Aber „Ein Mann geht an die Decke“ ist weit davon entfernt ein Superheldencomic zu sein. Vielmehr steht der Comic in der Tradition von Filmen, wie „Ein Mann geht durch die Wand“ mit Heinz Rühmann. Es ist sogar so, dass Katharina Greve ganz offensichtlich eine Hommage an diesen Film heraus gebracht hat. Denn Franz Fink ist auch so ein einfacher Angestellter, wie der kleine Finanzbeamte Buchsbaum, den Heinz Rühmann darstellte. Fink fühlt sich bedrängt und auf einmal wird ihm die Gelegenheit gegeben dieser bedrängten Welt zu entfliehen.
Doch sie macht auch ein paar Unterschiede geltend, denn es ist nicht irgendeine mysteriöse Fähigkeit, die nur Franz Fink beherrscht, wenn er dann an Wänden und Decken geht. Vielmehr haben sich einige Menschen von der Schwerkraft emanzipiert. Und das hat dann auch irgendwo schon loriotsche Züge. Alle Dialoge haben eine gewisse Schrulligkeit als Grundlage, insbesondere dann, wenn Franz Fink sich mit dem Professor unterhält, der die Grundlagen für diese Emanzipation gelegt hat. Gleichzeitig ist diese Schrulligkeit sehr geschliffen geschrieben, so dass eben der Eindruck entsteht, dass hier Loriot mit am Werk gewesen sei.
Es ist sehr schade, dass die Geschichte nach nur 48 Seiten zu Ende ist. Das ist dann auch ein Manko bei diesem Band, denn man hätte sich durchaus noch mehr erwartet, vielleicht ein moralisierendes Ende oder überhaupt ein Ende, das wirklich Sinn macht. Greve hat sich dagegen für ein Ende entschieden, dass nur im geringen Maße wirklich Sinn ergibt. Das ist schade.
Zeichnerisch gesehen ist „Ein Mann geht an die Decke“ keine wirkliche Offenbarung, denn die Charaktere und insgesamt das Ambiente sind sehr einfach gehalten. Aber das ist letztendlich doch eine Stärke des Comics, denn die Zeichnungen wirken darauf hin, dass der Leser sich mehr mit den Charakteren und den Dialogen beschäftigt, weniger die Zeichnungen in den Mittelpunkt stellt. Und das klappt sehr gut.
Fazit:
„Ein Mann geht an die Decke“ ist sicher ein Comic, den man mal gesehen haben muss. Schade nur, dass das Ende etwas unbefriedigend ist.

Ein Mann geht an die Decke
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Die Biblyothek
Preis:
€ 14,00
ISBN 13:
978-3-981048-06-3
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

- Interessante Geschichte
- Hat was von Loriot
- Passende Zeichnungen

- Das Ende ist etwas mau

Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
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Rezension vom: | 30.11.2009 | ||||||
Kategorie: | One Shots | ||||||
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