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Wen schert schon der Weltuntergang?
Von der Apokalypse lässt sich eine richtige Girlie-Band doch nicht aufhalten! The Apocalipstix schwankt zwischen Klischee und Klischeebruch
Wir touren weiter, und wenn die Hölle zufriert! OK, die Hölle ist schon mal da...

Die drei Mädchen Mandy, Megumi und Dot sind mit ihrer Rockband gerade auf dem Weg nach ganz oben. Dabei bekommen sie leider nicht so recht mit, dass etwas anderes ebenfalls auf dem Weg nach oben ist - Raketen mit Atomsprengköpfen. Hitzköpfige Generäle lösen die atomare Apokalypse aus. Die drei Mädchen gehören zu den wenigen Überlebenden und müssen sich nun in einer Welt durchschlagen, in der die Zivilisation praktisch völlig zusammengebrochen ist.

Soweit, so Klischee. Auf den ersten Blick strotzt "The Apocalipstix!" von Cameron Stewart und Ray Fawkes (Oni Press) nur so von Stereotypen. Die Welt geht auf den ersten vier Seiten unter, unsere Heldinnen überleben praktisch unverletzt und machen sich auf die Suche nach anderen Überlebenden. Dabei begegnen sie selbsternannten Warlords, Straßenpunks mit großkalibrigen Waffen, mutierten Insekten und so weiter. Natürlich lassen sich die Drei vom Ende der Zivilisation nicht weiter beeindrucken, den Tourbus mit Karacho durch Trümmerfelder zu steuern und mal eben einem Bösewicht den Schädel wegzuschießen gehört zu den leichtesten Übungen. Außerdem sind die Mädchen selbstverständlich ausgesprochen sexy, und mit der Farbigen Mandy, der Asiatin Megumi und der Blondine Dot ist für die wichtigsten Geschmäcker etwas dabei. Auch die Zeichnungen sind es nicht unbedingt, die The Apocalipstix aus der Masse der After-Doomsday-Geschichten herausheben.

Es ist die Art und Weise, wie die Klischess dann doch gebrochen werden: Wir begegnen der Dreien, als sie eine Bande von Straßenräubern verfolgen. Die haben nämlich etwas Lebenswichtiges gestohlen. Nein, keine Lebensmittel, keine Treibstoff, keine Medikamente - Dots geliebte Gitarre. Nachdem das Instrument wiederbeschafft ist, will die Band im Lager der Outlaws ihre Vorräte aufstocken. Dabei stellt sich heraus, dass die Punks alle miteinander große Fans der Apocalipstix sind. Anstelle von Räubern mit großen Kanonen müssen sich die Drei also mit wildgewordenen Fanboys und ihren Autogrammwünschen herumschlagen. Dazu kommen nette kleine Ideen wie Megumi, die nur in japanischen Schriftzeichen "spricht". Die anderen Charaktere verstehen sie offenbar problemlos, nur der Leser nicht, der braucht Untertitel.

Stewart und Fawkes haben offensichtlich großen Spaß daran, mit den üblichen Versatzstücken ihres Genre zu spielen und sie in der Kombination mit einer Mädchen-Rockband ins Absurde zu überdrehen. Das merkt man bereits auf den ersten fünfzig Seiten, die Oni Press als Leseprobe auf die Website zur Serie stellt. Und es macht Lust darauf, wie es auf den restlichen rund 100 Seiten weitergeht. Ein zweiter Band ist bereits in Arbeit, auch wenn die beiden Macher erst einmal getrennte Wege gehen. Stewart zeichnet für Grant Morrisons "Seaguy" bei Vertigo, Fawkes schreibt mit Zeichner Vince Locke die Graphic Novel "Junction True" für Top Shelf. Vielleicht verschlägt es Mandy, Megumi und Dot dann ja sogar ins sagenumwobene Kalifornien. Dort, so sagt man, soll der Himmel noch blau und das Gras noch grün sein. Und danach? Fawkes hat bereits so seine Ideen, wie er Publishers Weekly verraten hat: "Ich habe Cameron schon einen Floh ins Ohr gesetzt, mit nur zwei Worten: World Tour".

Diese Kurzrezension beruht auf der oben erwähnten Leseprobe und einem Artikel von Publishers Weekly.

The Apocalipstix!
von Ray Fawkes, Cameron Stewart
ISBN 978-1-932664-45-4
s/w, 152 Seiten, digest sized paperback
Empfohlener Preis (USA) $ 11,95



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Artikel vom: 24.08.2008
Kategorie: Kommentar
Autor dieses Artikels: Henning Kockerbeck
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