Das Elixier Gottes, Band 1: Spiritus Sancti

Das Elixier Gottes, Band 1: Spiritus Sancti

Das Elixier Gottes, Band 1: Spiritus Sancti

Story:

Nachdem Maureen O’Hara sich während der amerikanischen Prohibition unter dem Namen Holly in ein Kloster geflüchtet hat, um ihrem Mafia-Freund zu entfliehen, gerät das gesamte Kloster in einen Sog um Schwarzbrennerei und einige weitere Verbrechen, die sich geradezu zwangsläufig einstellen.



Meinung:

In dieser neuen Serie des Verlags Bunte Dimensionen erzählen die Autoren Gihef und Galland mit leichter Hand einen Krimi aus der Zeit der amerikanischen Prohibition, also gegen Ende der 1920er Jahre. Der Semi-Funny-Stil der Zeichnungen weist den Leser noch nicht direkt in die richtige Richtung, man könnte anfangs noch vermuten, dass es eine Komödie wird — doch recht bald wird klar, dass dies ein richtiger Krimi ist. Mit falschen Nonnen, viel Verrat allerorten, Schwarzbrennerei, der Mafia, Rassenhass, dem Ku-Klux-Klan und nicht zuletzt der Existenzangst zu einer Zeit, die direkt auf die große Depression in den USA folgte. Die Zutaten sind altbekannt, und doch geschickt neu arrangiert, sodass sich eine Story entwickelt, die zwar einerseits ein wenig vorhersehbar scheint, doch andererseits auch wieder mit allerlei Drehungen und Wendungen aufwartet, die für genug Überraschungen sorgen, sodass man gerne am Ball bleibt. Die Hauptfigur kommt sympathisch rüber und ist auch weitestgehend glaubhaft (auch wenn sie für mich ein wenig zu schnell das Heft in die Hand nimmt in dieser Situation, wo sie als Novizin eher ein kleines Licht im Kloster darstellt), so wie das gesamte Setting natürlich schon arg konstruiert ist, dafür aber schlüssig fortgeführt wird, sodass die Handlung durchaus möglich scheint. Allzu kritisch sollte man dies vielleicht nicht hinterfragen, doch wenn man bereit ist, sich ein wenig treiben zu lassen, wird man, nachdem man die Ausgangssituation akzeptiert hat, sicherlich ausgezeichnet unterhalten.

Dafür sorgen sowohl der Autor Gihef als auch die Zeichnerin Christelle Galland, die man bereits aus der Serie „Moses Rose” um eine Fahnenflucht aus der Schlacht um das Fort Alamo im amerikanisch-spanischen Krieg kennen kann (ebenfalls bei Bunte Dimensionen erschienen). Sie hat mich in diesem Band vor allem durch ihre tollen mimischen Darstellungen der einzelnen Figuren überzeugen können. Von Gihef ist bereits vor einigen Jahren der Band „Liverpool” mit der Lebensgeschichte des frühen Beatles-Managers Allan Williams erschienen, aber vor allem kürzlich der wirklich geniale Zweiteiler „Monsieur Vadim” (ebenfalls Bunte Dimensionen) um einen Veteran der Fremdenlegion, der der Mafia einheizt.

Mir hat auch dieser Band sehr viel Spaß gemacht, und ich kann ihn nur wärmstens weiter empfehlen.



Fazit:

Ein gelungener Auftakt zu einem originellen Krimi aus der amerikanischen Prohibition, mit einem interessanten Setting in einem Kloster angesiedelt, und nebenbei durchaus auch ein bisschen witzig. Sehr zu empfehlen.