Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 3 (Neuedition): 1952 - 1953 — Reisen um die ganze Welt

Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 3 (Neuedition): 1952 - 1953 — Reisen um die ganze Welt

Spirou und Fantasio Gesamtausgabe 3 (Neuedition): 1952 - 1953 ? Reisen um die ganze Welt

Story:

Der vorliegende Band enthält die Geschichten aus den Einzelbänden 4 bis 6. In „Aktion Nashorn” müssen unsere Freunde einen Fall von Industriespionage aufklären, der sie bis nach Afrika führt. Danach bekommen sie es in „Champignons für den Diktator” erneut mit Fantasios bösartigem Cousin Zantafio zu tun, der nur mit Hilfe einer der verrückten Champignon-Erfindungen des Grafen von Rummelsdorf zu bremsen ist. Und in der dritten Geschichte, „Der doppelte Fantasio”, will sich dieser an Fantasio rächen, indem er ihm eine Reihe von Diebstählen in die Schuhe schiebt.



Meinung:

Weiter geht es in dieser Jubiläumsausgabe mit neuen Covern mit der Einführung einer neuen Figur: Steffanie, die junge Reporterin aus der gleichen Redaktion wie Fantasio, die diesem mit ihrem Elan schwer zu schaffen macht. Sie spielt in den ersten beiden Storys des Buches mit, und ihr Porträt ziert dementsprechend diesmal auch den Buchrücken. Doch auch die anderen beiden neuen Figuren sind wieder dabei, das Marsupilami und Zantafio, ersteres jedoch nur im zweiten Band, während der anderen Geschichten wird es offenbar beim Grafen „geparkt” — es hätte wahrscheinlich nicht in die Dynamik dieser Krimihandlungen gepasst, und wurde somit erst einmal nur vorsichtig von Franquin eingesetzt. Doch so langsam entwickelt sich ein Figurenensemble, das das Universum der Spirou und Fantasio-Geschichten bereichert und für eine Menge an Abwechslung sorgt, da Handlungsteile an sie abgegeben werden können und Überraschungsmomente entstehen. Beim Hintereinanderlesen der Geschichten spürt man förmlich, wie die Gedankenwelt Franquins sich entwickelt und er die Welt um unsere Helden herum erweitert und formt — das Schloss des Grafen nimmt langsam Gestalt an, und auch ein weiteres Accessoire wird eingeführt: der Turbot-Sportwagen, ein Geschenk für die erfolgreiche Abwicklung der ersten Geschichte, der noch lange stilprägend sein wird für die folgenden Abenteuer, taucht auf. Dies ist, wie man dem wieder sehr ausführlichen Dossier entnehmen kann, der Vorliebe Franquins für Technik und Autos geschuldet, die er ab hier sehr ausgiebig auslebt. 

Auch dieser Band hat ein neues Cover in diesem etwas ungewöhnlichen, körnigen Stil verpasst bekommen — diesmal aber meiner Meinung nach mit einem etwas gefälligeren Motiv. Es gibt auch wieder das gewohnte, umfangreiche und interessante Dossier zu Beginn des Bandes, sowie eingestreut in die Geschichten, Coverabbildungen aus dem Spirou-Magazin mit den passenden Szenen.

Franquins Stil hat sich in diesen Geschichten weiter verbessert, und spätestens ab der letzten Story in diesem Band hat er das Niveau erreicht, das mir an ihm immer sehr gefallen hat: dynamische Zeichnungen, gute Bild- und Seitenaufteilungen und überraschende Perspektiven unterstützen eine rasante Storyline, die den Leser am Ball hält. Im Band davor waren es eher der Klamauk um das Marsupilami und die Eigenschaften der Champignons, die dies erreichten — aber ab „Der doppelte Fantasio” ist Franquin für mich angekommen, wo er hinwollte.



Fazit:

Mit Band 3 erhält der Leser diesmal die Bücher 4 bis 6 der Reihe, und spätestens mit der letzten Geschichte ist der Autor, Franquin, wirklich in Topform. Nach der Einführung des Grafen und Zantafios im letzten Sammelband kommen diesmal Stefanie und der Turbot-Sportwagen hinzu: das Universum um Spirou und Fantasio beginnt sich zu füllen und es ist eine Menge an Spaß und Abwechslung garantiert. Dieser Klassiker ist sehr zu empfehlen.