Horrorschocker 60

Horrorschocker 60

Horrorschocker 60

Story:

Nachdem sich in Band 59 von Horrorschocker Levin Kurio in seiner Geschichte „Zu spät“ bereits mit wilden Verschwörungstheorien beschäftigt hat – inklusive einer hinreißenden Parodie auf die Bundeskanzlerin – legt das Weißblech-Team in der neuesten Ausgabe nach. So berichtet Herausgeber Levin Kurio in seinen editorischen Randnotizen von einem sehr geteilten Leserecho auf diese Geschichte. Mit „Die Invasion der Monster-Zecken“ folgt quasi der nächste Streich in diese Richtung: eine wundervolle Parabel auf die aktuellen Coronadiskussionen – vor allem bei den Schwurblern im Internet. Doch statt der vermeintlichen Coronaviren sind es Zecken, die durch die Luft segeln und das Leben der Menschen gravierend verändern. Und wie in der realen Gegenwart, gibt es Menschen, die sich damit arrangieren und Menschen, die die große Verschwörung wittern, es gibt Gewinner und Verlierer. Autor der Geschichte ist das Weißblech-urgestein „The Lep“. In wirklich beeindruckender Weise gibt er der Geschichte Wendungen, baut Finten ein und sorgt für einen wohligen Schauer beim Lesen. Oder, um es mit den Worten des Herausgebers zu sagen: „Eigentlich gedachte ich, dieses Heft wieder etwas konventioneller zu gestalten, aber `Die Invasion der Monsterzecken´ lässt bei genauerem Hinsehen auch einiges an Interpretationsraum“. Ein echter Knaller als Eröffnungsgeschichte.
Bei der folgenden Story – „Schwedenfeuer“ – handelt es sich um eine klassische Horrorschocker-Geschichte. Es existiert ein historischer Bezug, der aufkommende Grusel entspricht voll und ganz dem Üblichen im Genre und am Ende erwartet den Leser eine Auflösung, die überrascht. Alles ganz klassisch, daher aber keineswegs langweilig. Die Zeichnungen von Fabian Stoltz haben eine hohe Intensität und Falko Kutz führt in gewohnt professioneller Weise durch sein Skript. 
„Die Mädchen von Sankt Peter“ sind der Grund, warum ich das neue Horrorschocker-Heft meinen minderjährigen Kindern nicht zum Lesen gebe. Hier geht es um wilde ausschweifende junge Menschen am Nordseestrand. Übrigens in angenehmer Art und weise festgehalten. Das kreative Team hinter der Geschichte sind Nina Beier und Michael Musal. Vor allem die klaren und realistischen Zeichnungen haben mich überzeugt. Glücklicherweise, so kündigt es Kurio an, werden wir in Kürze von diesem Duo noch mehr hören. Sehr schön.



Fazit:

Horrorschocker 60 präsentiert alles, wofür ich die Hefte liebe: klassischer Grusel und atmosphärisch dichte Geschichten – alles mit einem Augenzwinkern auf die Gegenwart. Insgesamt neun von zehn Monster.