Snow, Glas, Apples

Snow, Glas, Apples

Snow, Glas, Apples

Story:

Trotz ihrer Jugend entwickelte sie sich nach dem überraschenden Tod ihres Mannes zu einer weisen und gerechten Königin. Aber dennoch liegt ein dunkler Schatten über ihrer Regentschaft, hat sie doch ganz zu Anfang ihrer Regierung etwas Grauenhaftes getan, dass die Menschen erschreckt hat.

Nur sie weiß, dass es notwendig war, die junge Tochter des Königs von Jägern in den Wald bringen und dort töten zu lassen. Oder zumindest eines Teils ihrer Macht zu berauben. Denn damit hat sie das Grauen nicht ausgerottet, sondern lässt es nur auf den Tag warten, an dem es gestärkt wiederkehren kann.

 



Meinung:

Die meisten werden sicherlich schon aus den Andeutungen heraus gelesen haben, um welches Märchen es sich handelt. Denn immerhin gehört „Schneewittchen“ zu den großen und oft umgesetzten Klassikern unter den magischen Erzählungen, die immer wieder verfilmt wurden oder als Grundlage für andere Geschichten dienten.

Allerdings ist in allen anderen Adaptionen die böse Stiefmutter niemals die Heldin, sondern allenfalls ein Opfer der Umstände und eigener charakterlicher Schwächen. Deshalb dreht Neil Gaiman auch die Rollen um und Colleen Doran verstärkt das noch mit ihrer Adaption in eine Grapic Novel.

Hier ist die kleine Tochter des Königs von Anfang an unheimlich und düster – eine schattenhafte Erscheinung, die nur wenig spricht, aber dennoch eine kaum zu übersehende Erscheinung ist. Statt dessen wird die Stiefmutter zur Heldin, deren Entwicklung von einem unschuldigen Mädchen bis zu einer starken Frau der Leser miterleben darf.

Die Märchenerzählung wendet sich wegen der offenen erotischen Anklänge und Andeutungen allerdings nicht als Kinder. Sie könnten es verstörend finden, wenn die kleine Prinzessin hier als unheimliches Monster in schöner Schale dargestellt wird und auch der Prinz, der am Ende auftaucht vielleicht nicht besser ist … aber das macht den Reiz dieser Geschichte aus, die für allem Fans düsterer Schauerromantik gefallen dürfte.

 



Fazit:

Snow, Glas, Apples ist nicht nur eine erfrischende Neuinterpretation des bekannten Märchens, sondern auch die Adaption ist mehr als gelungen und wirkt noch eine ganze Weile nach, was an dem mehr als gelungenen Zusammenspiel zwischen den makaberen bis erotischen Texten und den ansprechenden fast jugendstilartigen Zeichnungen liegt. Auch werden hier die Sinne von Erwachsenen angesprochen, für Kinder sind einige Elemente der Geschichte dann doch eher nichts.