Joker / Harley: Psychogramm des Grauens 2

Joker / Harley: Psychogramm des Grauens 2

Joker / Harley: Psychogramm des Grauens 2

Story:

Obwohl Harley als Forensikerin die Polizei Gothams auf der Suche nach einem Serienkiller unterstützt, hat sie die Jagd nach dem Joker noch nicht aufgegeben. Der erfährt das ihr die junge Psychiaterin unangenehm nahe kommt. Schließlich sucht er sie auf, um einen Einblick in die Akte zu bekommen. Wird Harley diese Konfrontation überleben?



Meinung:

Schon der erste Band von Joker/Harley: Psychogramm des Grauens war sehr beeindruckend und so war man mehr als gespannt auf die Fortsetzung. Unter dem Black Label von DC werden Geschichten abseits der Kontinuität erzählt und die Autoren und Zeichner haben kreative Freiheit die Figuren umzudeuten und auch erwachsenere Themen unterzubringen. Aber das dürfte sich mittlerweile herum gesprochen haben. Ein vollwertiger Ersatz für das verschiedene Imprint Vertigo ist das nicht, da hier keine neuen originären Serien präsentiert, sondern bekannte Charaktere anders beleuchtet werden. In dieser auf drei Bände angelegten Mini-Serie ist Harley Quinn eine Forensikerin und hilft dem Gotham City Police Department bei der Jagd nach einem Serienkiller. Doch sie hat auch ihre private Obsession den Serienkiller den man Joker nennt zu fangen. Auf beeindruckende Art und Weise thematisierte der Auftakt auch die Faszination des Publikums an sich an den Serienkillern und hielt nicht nur der Leserschaft, sondern auch den Schöpfern einen Spiegel vor.

Die größte Schwäche des Auftakts ist nunmehr auch abgestellt worden. Die erzählerische Gegenwart wird hier in schwarz-weiß dargestellt, während die Vergangenheit in Umkehrung des Klischees in Farbe von einem anderen Zeichner realisiert wurde. Im Gegensatz zu dem ersten Kapitel sind diese farbigen Sequenzen aber nicht mehr so steif und die Figuren wirken dynamischer, so dass abgesehen von der Farbgebung kein kompletter Stilbruch mehr stören kann.

Auch diesmal überrascht ein Kapitel welches völlig aus dem Rahmen fällt. War es im ersten Band noch eine Vorlesung von Harley über die Faszination an Serienkillern, so wird nun ein US-Heft komplett aus Teilen von Akten, Berichten, Gutachten, Tatortfotos und Beurteilungen gestaltet. Das ist zudem wohl sehr realistisch, denn als Ko-Autor wurde diesmal ein realer Forensiker dazu geholt, der seine berufliche Erfahrung in das Skript für den Comic mit einfließen ließ, was alles glaubwürdiger und erschütternder macht.

Allerdings ist das auch befremdend, da man dann komplett aus dem Lesefluss herausgeholt wird. Andererseits liest der Joker gerade die Akte und man sieht es quasi mit seinen Augen, ist also inhaltlich passend eingebettet. Hier ist aber auch die einzige Schwachstelle des Bandes zu finden: die persönliche Konfrontation vom Joker und Harley ist zwar spannend, aber letztlich fragt man sich doch was das eigentlich sollte. Vielleicht wird es im Finale aufgelöst. Ein Grund mehr sich schon auf den nächsten Band zu freuen, denn wer hier aufmerksam liest wird einige Andeutungen und Verweise erkennen. Man möchte den Charakteren zurufen: dreh dich um und sieh hin. So sehr wird man in das düstere Geschehen hineingezogen. Übrigens gibt es durch einige Anspielungen auch eine etwas deutlichere Einordnung in den Batman-Kosmos, aber dennoch liegt hier eine eigenständige Erzählung vor, die zwar in Bezug auf die kriminalistische Arbeit etwas auf der Stelle tritt, aber aufgrund des psychologischen Realismus und den starken Zeichnungen sehr spannend und faszinierend ist. Zugreifen.



Fazit:

Zwar tritt die eigentliche kriminalistische Ermittlung etwas auf der Stelle, aber aufgrund der psychologischen Dichte, der Rückblenden zu der Entstehung des Jokers, den düsteren Zeichnungen und der Spannung sollte man hier  zugreifen.