Alan C Wilder Ltd. – Die Protokolle des Übersinnlichen

Alan C Wilder Ltd. – Die Protokolle des Übersinnlichen

Alan C Wilder Ltd. ? Die Protokolle des Übersinnlichen

Story:

Alan, ein jugendlicher Geisterjäger, der „Hilfe bei übersinnlichen Phänomenen aller Art“ verspricht, hat es mit einem kniffeligen Fall zu tun. Der Hund von Mrs Devlin scheint auf einer ganz bestimmten Brücke von Geistern besessen zu sein. Zumindest spielt er jedes Mal verrückt, wenn er dort spazieren geht. Schon der Erste Besuch vor Ort endet für Alan fast in einer Katastrophe, denn irgendjemand oder irgendwas möchte ihn dazu bringen, sich von der Brücke zu stürzen. Ein schwieriger erster Fall, für den jungen Firmeninhaber.



Meinung:
Endlich wieder ein neuer Comic von Ulf K. Ich muss zugeben, ich bin ein großer Fan des Zeichners der leisen Töne. Und auch sein neues Werk hat mich nicht enttäuscht. Aber das ist ist eigentlich gar nicht so wichtig, denn bei „Alan C Wilder Ltd. – Die Protokolle des Übersinnlichen“ handelt es sich um einen klassischen Kindercomic. Und getreu des Mottos der Köder muss nicht dem Angler, sondern dem Fisch schmecken, habe ich den Band der potenziellen Zielgruppe vorgelegt. Drei Kinder – zwei Jungen und ein Mädchen – im Alter zwischen 10 und 13 haben den Band gelesen und mir gesagt, was ihnen gefallen hat.
Alle drei sind von den Zeichnungen begeistert. Die Panels sind klar strukturiert, die Seitenarchitektur ist mit zwei Panelreihen pro Seite sehr klassisch. Meine Testleser schätzen es nicht besonders, wenn durch einen großen Wirrwarr ein flüssiges Lesetempo nicht möglich ist. Ulf K. ist ganz im Sinne seiner bisherigen Arbeiten vorgegangen.
Was bei allen drei ausgesprochen gut ankam ist der Plot der Geschichte von Patrick Wirbeleit, der mit seiner prämierten Serie „Kiste“ bereits gezeigt hat, dass er genau den richtigen Ton für Kindercomics trifft. „Alan C Wilder Ltd“ ist flüssig erzählt und sehr fesselnd. Alle Testleser haben den Band nicht aus der Hand gelegt. Dabei – und das ist meiner Erfahrung nach in der Altersgruppe sehr wichtig – ist die Spannung nicht zu unheimlich. Schlechte Träume waren auch bei abendlicher Bettlektüre des Comics zumindest nicht die Folge. Sicherlich mag die Geschichte für den 13jährigen Jungen nicht mehr hundertprozentig geeignet sein, aber auch in seinem „fortgeschrittenen Alter“ hatte er sehr viel Spaß an der Geschichte. Der Verlag selber attestiert dem Band, dass er ab neun Jahren geeignet sei und damit liegt er nach meiner Erfahrung genau richtig.
Die Geschichte scheint sich aus vielen Klassikern der Kinder- und Jugendbuchkultur zu speisen. Als Alan zu Beginn des Abenteuers die Karte der Alan C Wilder Ltd übergibt, auf der „Hilfe bei übersinnlichen Phänomenen aller Art“ versprochen werden, in der 5., pardon 6. Generation (Alan ist zum Firmenchef geworden, weil sein Vater kürzlich gestorben ist), fühlte ich mich etwas an die legendäre Karte der „Drei Fragezeichen – wir übernehmen jeden Fall“ erinnert. Und tatsächlich schwingt in der Geschichte immer etwas der wackeren Jungs aus Rocky Beach mit. Wenn wir jetzt noch eine harmlose Portion John Sinclair und den britischen Humor von Sherlock Holmes dazugeben, so sind wir fast bei dem Band angelangt.



Fazit:
Eine spannende Gespenstergeschichte für junge Leser zwischen 9 und 13 – und natürlich für alle, die gerne mal wieder ein Werk von Patrick Wirbeleit und/oder Ulf K lesen möchten. Aus eigener Anschauung kann ich sagen, dass es selbst von lesemuffeln verschlungen wird. Ein guter Einstieg also.