Sherman – Integral 2

Sherman – Integral 2

Sherman ? Integral 2

Story:

„Guten Tag Mister Sherman. Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten für Sie. Sie werden alles verlieren, Mister Sherman. Nach ihrem Sohn werden wir Ihnen Ihr ganzes Vermögen nehmen, Mister Sherman. Und wenn wir Ihnen bis zum letzten Dollar alles genommen haben, beenden wir das mit dem Mord an Ihrer Tochter“ Mit dieser Nachricht beginnt für den reichen Unternehmer Jay Sherman eine Reise in seine Vergangenheit. Er wird schmerzvoll an seine Komplizenschaft mit den Nazi erinnert und versucht das Leben seiner Tochter zu retten, damit die Prophezeiung nicht wahr wird.



Meinung:
Schon im ersten Integralband bin ich ein Fan dieser Miniserie geworden. Der zweite Band bietet den Abschluss des ersten Zyklusses der kleinen Serie – und es ist ein würdiger Abschluss. 
Die Geschichte macht es unerlässlich, dass Griffo und Desberg mit vielen Rückblenden arbeiten. Da ist die Zeit der 1930er- und 1940er-Jahre in Deutschland und Amerika und die 1950er-Jahre in Amerika. Es ist ein Genuss zu sehen, wie Desberg zwischen den einzelnen Zeitebenen hin und her springt. Und das mitunter mehrfach innerhalb einer Seite.
Die Seitenarchitektur ist klassisch. Griffo hat sich dazu entschieden, der komplexen Geschichte eine leicht zu folgende Erzählweise gegenüber zu stellen. Das ist eine gute Entscheidung, denn so kann sich der Leser voll auf den spannenden Ablauf der Geschichte konzentrieren. 
Sehr geschickt treibt Desberg die Spannung im zweiten Integralband auf die Spitze. Denn Sherman soll bezahlen, für etwas, das er getan hat. Nach seinem Sohn aus dem ersten Integralband ist nun seine Tochter Jeannie an der Reihe. Das FBI, der historische Widersacher der Mafia in den USA, wird gegen Jay ermitteln und ihn gleichzeitig schützen. Griffo und Desberg führen uns tief in Jays Vergangenheit und in das Herz des Noir-Romans, um herauszufinden, warum es jemanden gibt, der sein Leben zerstören will. Aber es scheint, dass die Zerstörung von Jay nicht das Hauptziel seines geheimnisvollen Feindes ist. Hinter all dem verbirgt sich etwas viel Größeres als das. Und Desberg wäre nicht Desberg, wenn er uns am Ende des Bandes nicht mit offenem Mund staunend zurücklassen würde.
Das es im Laufe der Erzählung zu kleinen historischen Ungenauigkeiten kommt – geschenkt. Desberg und Griffo wollen uns nicht über eine Epoche informieren, sondern eine spannende Geschichte vor den Hintergrund historischer Ereignisse erzählen. Und das ist ihnen außerordentlich gut gelungen. Viel wichtiger ist, dass sie die Charaktere gut herausgestellt haben. Sie wirken authentisch und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. 



Fazit:
Mit „Sherman – Integralband 2“ endet der erste Zyklus. Desberg erzählt uns eine spannende Geschichte, die sich über zwei Zeitebenen erstreckt. Wer komplexe historische Comics mag, ist hier bestens aufgehoben. Im franko-belgischen Raum wurde die reihe bereits fortgesetzt. Vielleicht kommt da ja noch was von Kult…