Gratis Comic Tag 2013: Holzhof Comix 3

Gratis Comic Tag 2013: Holzhof Comix 3

Gratis Comic Tag 2013: Holzhof Comix 3

Meinung:

2013 ist auch der Dresdner Holzhof Verlag wieder mit von der Partie. In seinem mittlerweile dritten GCT-Heft veröffentlicht Herausgeber Guido Weißhahn zahlreiche verschiedene Comics, die zum Teil extra dafür gezeichnet wurden sind.
Den Beginn macht Der letzte Kobold, welcher auch schon im zweiten Teil der Comicanthologie sein Unwesen trieb. Nun verschlägt es ihn ins antike Rom, wo er gegen kleine Dämonen kämpft, was für die Zukunft schwerwiegende Folgen nach sich zieht. Wie man dem Vorwort entnehmen kann, ist von dem sympathischen Held sogar ein komplettes Album in Planung. Die kurze Episode macht jedenfalls schon mal Lust auf mehr.
Ebenfalls wieder mit an Bord sind die Virtonauten von Remory. Hagen Flemmings drei Helden aus der gleichnamigen Serie, die mittlerweile bei Heft 6 angekommen ist, verschlägt es in drei Einseitern quer durch diverse Zeitepochen, wo sie unter anderem auf Jack the Ripper, Mozart und einem Archäologenteam in Ägypten treffen. Letzteres Kapitel stellt indirekt den Bezug zur laufenden Remory-Serie her, wobei der Leser dieser kurzen Episoden sicherlich aufgrund der schnell abgeschlossenen Handlungen nicht wirklich viel mit den drei Jugendlichen anfangen kann.

Des Weiteren gibt es die Fortsetzung vom letzten Jahr mit den beiden Comicfiguren Otto und Alwin. Der Pinguin Alwin ist hier weiterhin auf der Jagd nach den roten Koffern, was ihn in allerlei Berliner Hinterhöfe und Sackgassen treibt. Autor und Zeichner Jürgen Günther setzt hier bewusst auf viel Action und wartet mit einigen Anekdoten aus dem Berliner Leben auf. Schade nur, dass für den unbefleckten Leser diese Episode im Zusammenhang relativ unverständlich sein wird. Den Abschluss der Ausgabe bilden diverse Cartoons vom Comicteam Lutz Molch und Ali Gator, welche in alltäglichen Situationen ihre Unterschiedlichkeit zur Schau stellen. Schön anzusehen und stellenweise recht unterhaltsam. Wie immer auf der Rückseite befindet sich der Schweinevogel One-Shot des Leipziger Künstlers Schwarwel, der ziemlich direkt die ausschweifende Ostalgie aufs Korn nimmt. Sehr gelungen!

Neben diesen Comics nimmt den Hauptteil des Heftes der Nachdruck der Pogomil-Comicstrips von Willy Moese in Anspruch. In Form einer Heft-im-Heft präsentiert der Holzhof-Verlag hier die Ausgabe 25b der Klassiker der DDR-Bildgeschichte. Auf 24 Seiten werden 109 Folgen mit dem schrulligen Opa Pogomil abgedruckt, welcher beinah durchgängig wortlos allerlei skurrile Situationen erlebt und meistert. Die Strips bestehen jeweils aus drei aneinandergereihten kleinformatigen Panels, was dem Künstler ausreicht, um seine Geschichten zu erzählen und die Pointen treffsicher zu verteilen. Die Serie stammt aus den Beginn der 1960iger Jahre und es ist erstaunlich, wie viele Gags auch heute noch funktionieren. Beinah durchgängig entlockt Pogomil dem Leser wenigstens ein kleines Lächeln, was im Endeffekt eine durchgehend gute Unterhaltung garantiert. Pogomil dürfte den meisten Lesern vollkommen unbekannt sein und genau deswegen ist es gut, dass der Holzhof Verlag dieses Kleinod ostdeutscher Comicgeschichte wieder ans Tageslicht geholt hat.

Mit der dritten Holzhof-Comix Ausgabe liegt folglich wieder eine überzeugende Sammlung unterschiedlichster Comics vor, die zwar stellenweise aufgrund fehlenden Bezugs recht schwer zu verstehen sind, dennoch im Gesamteindruck einen positiven Eindruck hinterlassen, gerade weil sie viele verschiedene Stile und Inhalte transportieren. Für Leser mit Weitblick dürfte dieses Heft erste Wahl sein.



Fazit:
Mit der dritten Holzhof-Comix Ausgabe liegt folglich wieder eine überzeugende Sammlung unterschiedlichster Comics vor, die zwar stellenweise aufgrund fehlenden Bezugs recht schwer zu verstehen sind, dennoch im Gesamteindruck einen positiven Eindruck hinterlassen, gerade weil sie viele verschiedene Stile und Inhalte transportieren. Für Leser mit Weitblick dürfte dieses Heft erste Wahl sein.