Die erste Ausgabe von "The Incredible Hulk" erschien im Mai 1962 zum Preis von 12 Cent. In ihr lernten die Leser den
schüchternen Wissenschaftler Robert Bruce Banner kennen, der für das Militär an einer sogenannten Gamma-Bombe
arbeitet. Bei seinem Versuch einen Jugendlichen zu retten, der sich kurz vor der Testzündung der Waffe unerlaubt im
Sperrgebiet aufhält, kommt es zum tragischen Unfall: Die Bombe wird von einem missgünstigen Kollegen vorzeitig gezündet.
Den Jungen, Rick Jones, kann Banner zwar noch in einen Schutzgraben stoßen, er selbst jedoch wird einer Überdosis
Gamma-Strahlung ausgesetzt. Als Ergebnis mutiert er in ein Monster... den Hulk. Das Militär unter der Leitung von Major
Glenn Talbot und General "Thunderbolt" Ross, dem Vater von Bruces heimlicher Liebe Betty, eröffnet bald die Jagd auf die
unheimliche Kreatur. Denn bis auf Rick Jones weiß niemand, dass es sich dabei um Bruce Banner handelt.
Damals zeigte sich der Hulk noch als grauhäutige Kreatur, aber bereits ab dem zweiten Heft hatte sich seine Hautfarbe in
Grün gewandelt. Die Erklärung dafür ist rein technischer Natur: Nachdem sich erwiesen hatte, dass die damaligen
Druckmaschinen keinen konsist  enten Grauton erzeugen konnten und Kolorist Stan Goldberg sich bitterlich bei Lee
beschwert hatte, wurde die Farbe des grauen Giganten kurzerhand ins praktischere Grün geändert. Gleichzeitig wurde der
Hulk größer und muskulöser. Auch andere Attribute der Figur änderten Lee und Kirby noch in den kommenden Ausgaben.
So ließ Lee zuerst die aus dem Werwolf-Mythos stammende Idee, dass sich Banner nur bei Nacht in den Hulk verwandelte,
unter den Tisch fallen. Außerdem begann die zuerst stumme Kreatur nach einer Weile auch einfache Sätze von sich zu
geben. "Hulk smash!" wurde schnell zum Markenzeichen. Gleiches galt für die kultigen lila Hosen, die Jack Kirby dem
Monster verpasste. Doch trotz aller Verbesserungen zog der damalige Marvel-Herausgeber Martin Goodman die Serie, die
sich nicht als Verkaufsschlager entpuppt hatte, bereits nach sechs Ausgaben wieder aus dem Verkehr.
Die Figur des Hulk lag Stan Lee jedoch so sehr am Herzen, dass er sie im selben Jahr einfach für seine neue Team-Serie
"The Avengers" rekrutierte. Doch es stellte sich schnell heraus, dass ein tragischer und zerstörungswütiger Charakter wie
der Hulk nicht so recht in ein Team voller Saubermänner (und einer Sauberfrau) passen wollte und somit verschwand er bereits in
der zweiten Ausgabe wieder aus dem Comic. Doch Lee gab nicht auf und brachte seine Kreation in der Serie "Tales To
Astonish" unter. Deren Hauptdarsteller, Giant Man, musste sich das Heft ab der Nummer 60 mit dem grünen Goliath teilen.
Während der eher blasse Giant Man nach einer Weile von Namor - The Submariner ersetzt wurde, erfreuten sich die
Geschichten über den Hulk einer immer wachsenderen Beliebtheit. Während Stan Lee weiterhin die Storys schrieb,
wechselten sich Marvels Star-Zeichner der damaligen Zeit beim Artwork ab: Neben Jack Kirby steuerten Bill Everett, Steve
Ditko, Dick Ayers, John Buscema und Gil Kane Zeichnungen bei, bis schließlich mit der Ausgabe 92 Marie Severin - damals
als Frau eine absolute Seltenheit im Comic-Business - ständige Zeichnerin wurde. Lee nutzte seine zweite Chance und
machte die Hulk-Storys dieser Zeit zu einer lesenswerten Mischung aus Monster-Drama, Action-Unterhaltung und tragischer
Liebesgeschichte. Neben dem Militär führte er Gegner ein, die der "stärksten Kreatur der Welt" angemessen waren: Den
hochintelligenten Leader und den superstarken Abomination, die ihre Kräfte ebenfalls Gammastrahlen verdankten, sowie den
außerirdischen Amphibion.
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