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Interview mit Marco Checchetto
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„Ich bin mit diesem Mythos aufgewachsen.“

Star Wars: Imperium in Trümmern

Seit Anfang 2015 erscheinen die Comics zum unsterblichen Phänomen Star Wars im englischsprachigen Original wieder bei Marvel. Durch die gebündelte – nun ja – „Macht“ von Lucas Film, Disney und Marvel USA hatte man Ende desselben Jahres gewissermaßen mannigfaltige Möglichkeiten und Kanäle, um multimedial auf den Film-Blockbuster Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht heißzumachen und einzustimmen. Eine der vielen Publikationen auf dem Weg zu Regisseur J. J. Abrams’ erstem Star Wars-Streifen war die vierteilige Comic-Miniserie Star Wars: Shattered Empire, deren Sammelband auf Deutsch als Star Wars: Imperium in Trümmern bereits bei Panini vorliegt.

Geschrieben hat den starken Comic US-Autor Greg Rucka, den man für Whiteout, Wolverine, Batman, Gotham Central oder seine neue, stars_wars_fotoeigenständige Science-Fiction-Serie Lazarus immer wieder in höchsten Tönen loben kann; die Zeichnungen stammen hingegen vom Italiener Marco Checchetto, der zu den Besten gehört, die Marvel derzeit ins Rennen zu schicken vermag. Zusammen enthüllen die beiden hochkarätige Kreativen in ihrer gelungenen Panel-Geschichte mit reichlich klassischem Star Wars-Feeling und dennoch genügend eigenen Impulsen, was während des chaotischen Kampfes um den zweiten Todesstern und direkt nach Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter geschah.
Dabei führen sie mit der Rebellen-Pilotin Shara Bey eine neue Figur ins Star Wars-Universum ein – eine jener komplexen Frauenfiguren, von denen Ruckas Schaffen als Top-Autor durchdrungen ist. Shara und ihr Gatte Kes Dameron kämpfen auf Seiten der Rebellen gegen die verbliebenen imperialen Truppen, welche die Niederlage nicht akzeptieren wollen. Und obwohl Shara ihren Sohn Poe – den X-Wing-Piloten aus Das Erwachen der Macht – kaum gesehen hat, will sie sich nicht ausmustern lassen, solange noch Gefechte stattfinden. Deshalb fliegt sie weiter Missionen an der Seite von Han Solo, Chewbacca, Prinzessin Leia und sogar Luke Skywalker, der das Erbe der Jedi beschützen muss.
Natürlich lebt Imperium in Trümmern nicht bloß von Ruckas Protagonistin und seiner sich beständig steigernden Story, sondern genauso von Checchettos gewohnt spektakulärem Artwork – wenn auf einer doppelseitigen Splashpage der AT-AT in Cawa City von Tie-Fightern und A-Wings umschwärmt wird, ist das schon extrem cool.

2008 gab Marco Checchetto sein zeichnerisches Debüt auf dem US-Markt und blieb Marvel seither stets treu. Zu Checchettos hyperrealistischen Hochglanz-Arbeiten für das Haus der Ideen gehören Daredevil, Spider-Man, Spider-Man Team-Up, Dark Wolverine, Avengers, Avengers World und Punisher, letzteres ebenfalls geschrieben von Greg Rucka. Checchettos nächstes Marvel-Projekt, Obi-Wan and Anakin aus der Feder von Autoren-Senkrechtstarter Charles Soule, spielt erneut im Star Wars Universum, allerdings zur Zeit der von Fans kritisch betrachteten jüngeren Trilogie, also den chronologisch gesehen ersten drei Film Episoden.

Im Interview spricht Marco Checchetto über die Schwierigkeiten mit Harrison Fords Gesicht, den Terror der ersten Seite und den Unterschied zwischen Superhelden und Star Wars.

Hallo Marco. Wie fühlt es sich an, Teil der Star Wars-Legende zu sein?
Es ist unglaublich, dass ein Junge aus einer Kleinstadt in der Nähe von Venedig die Chance erhalten hat, Teil von Star Wars zu sein. Ich bin mit diesem Mythos aufgewachsen. Ich habe Star Wars zum ersten Mal als Kind gesehen – zunächst lediglich die Szene aus Episode IV, in der Luke Leia rettet, doch es war Liebe auf den ersten Blick. Ich bin ein großer Fan, weil George Lucas mir nicht nur eine Geschichte geschenkt oder eine Welt gezeigt hat, sondern eine ganze neue, unglaubliche Galaxie.

Wie war das Gefühl, auf der ersten Seite von Imperium in Trümmern Luke und Darth Vader im Duell sowie den Kampf um den Todesstern zu zeichnen?
Das war der pure Terror und absolute Horror ... und ich bin direkt zu Seite vier gesprungen (grinst).

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Wie schwer ist es eigentlich, Schauspieler wie Mark Hamill oder Harrison Ford als Comic-Figuren abzubilden?
Richtig schwer. Ich bin ein realistischer Zeichner. Mir fällt es leicht, an Superhelden zu arbeiten, denn sie sind Fantasie-Figuren ... aber in Sachen Star Wars ist das wesentlich schwieriger, da die Leser Han Solo kennen und wissen, dass er Harrison Fords Gesicht hat. Du musst ganz nahe am Aussehen der Schauspieler bleiben, denn es wäre nicht gut, würde man die Figuren nicht sofort erkennen.

Wen hast du am liebsten gezeichnet, und wer war dein Albtraum?

Ich liebe Shara Bey! Sie ist eine großartige Figur. Ich hatte großes Glück, die Möglichkeit zu haben, visuell eine neue Figur zu erfinden und in den Kosmos von Star Wars einzuführen.
Mein Albtraum war Han Solo beziehungsweise Harrison Ford. Er ist mein Lieblingsschauspieler, aber er ist wirklich schwer zu zeichnen. Er hat ein ganz besonderes Gesicht, mit vielen präzisen Expressionen, und es ist wichtig, die alle gut hinzukriegen.

Welche typische Star Wars-Location findest du als Zeichner am reizvollsten?
In Star Wars: Imperium in Trümmern habe ich unter anderem Endor, Cawa City und den Äußeren Rand gezeichnet.
Es würde mir gefallen, eine Geschichte zu bebildern, die während des imperialen Angriffs auf Hoth spielt, also während Episode V, meinem liebsten Star Wars Film.

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Special vom: 21.01.2016
Autor dieses Specials: Christian Endres
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Editorial von Georg F.W. Tempel
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