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Das Schloss in den Sternen
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schlossindensternen_coverZwischen Jules Verne, Sissi und Hayao Miyazaki
Bayrischer All-Age-Comic-Ätherpunk aus Frankreich, irgendwo zwischen den Romanen von Jules Verne, Anime-Märchen und Heimatfilmen? Das ist definitiv ein abgefahrener Mix – und das Setting schlossindensternen_2der neuesten Comic-Schöpfung des französischen Autors und Zeichners Alex Alice, der nach seiner bildgewaltigen Fantasy-Neuinterpretation der Nibelungen-Sage völlig neue Wege beschreitet.
Schon als er die Elitewirtschaftsschule l’École Supérieure de Commerce in Paris besuchte, folgte der 1974 geborene Alice seiner seit Kindheitstagen gehegten Begeisterung für Comics und Trickfilme und entwickelte erste eigene Comic-Projekte.
In den 1990er-Jahren tat er sich schließlich mit Szenerist Xavier Dorison (Prophet, Long John Silver) zusammen, um die Serie Das Dritte Testament zu lancieren, die auf Deutsch beim alten Splitter Verlag und bei Carlsen erschienen ist, wo auch das Spin-Off Das Dritte Testament: Julius veröffentlicht wurde. Nach diesem heftig von Umberto Eco beeinflussten Mittelalter-Comic inszenierte Alice 1999 den Tomb-Raider-Comic Dark Aeons für Glénat, doch musste das Album prompt wieder vom Markt genommen werden, da Spielehersteller Eidos die Rechte für Comic-Abenteuer von Lara Croft zwischenzeitlich an den US-Verlag TopCow veräußert hatte.
Von 2007 bis 2011 arbeitete Alex Alice an seiner bildgewaltigen Fantasy-Neuinterpretation des Nibelungen-Mythos‘, die hierzulande bei Splitter als Siegfried, Die Walküre und Götterdämmerung in Albenform erschienen ist. Eine Verfilmung des starken Stoffes, die bereits früh angekündigt wurde, kam bisher nicht über einen vielversprechenden Zeichentrick-Trailer hinaus. Immerhin, das Nationalorchester Lyon spielte Wagners Stücke schon auf der großen Bühne, während Alice‘ Comicbilder im Hintergrund gezeigt wurden.
Mit Das Schloss in den Sternen liegt seit Mai das neueste Werk von Monsieur Alice bei Splitter auf Deutsch vor. Schon im ersten bibliophilen Album 1869: Die Eroberung des Weltraums – Buch 1 verbindet Alice antik anmutende Science-Fiction aus dem 19. Jahrhundert mit der deutschen Romantik und garniert das Ganze mit unverhohlenen Anleihen bei Hayao Miyazaki und dem legendären Anime-Studio Ghibli. So entstand eine hinreißend erzählte und prächtig visualisierte historische Ätherpunk-Alternativwelt-Comicerzählung über eine archaische Expedition ins All ...

Die Eroberung des Weltraums
Die Geschichte beginnt im Frankreich des Jahres 1868. Die waghalsige Mutter des jungen Seraphin versucht, mithilfe eines Heißluftballons den legendären Äther hoch im Himmel einzufangen, dort, wo der Atem gefriert und die Luft entschwindet. Dabei wird sie aus dem Leben ihres Mannes und ihres Sohnes gerissen. Ein Jahr später hat Seraphin den Kopf voller Gedanken an den Weltraum und deshalb einigen Ärger in der Schule, und sein Vater, Professor Dulac, arbeitet als herausragender Ingenieur für ein Bergwerksunternehmen. Als ein Telegramm aus Bayern eintrifft und den brillanten Witwer auf Schloss Neuschwanstein bei Füssen einlädt und einen Auftrag sowie das geborgene Logbuch seiner Frau in Aussicht stellt, werden der Professor und Seraphin am Bahnhof in Lille plötzlich von preußischen Spionen gejagt. Denn Bismarck ist ebenfalls scharf auf das Geheimnis des Äthers, träumt er doch von Super-Bomben, die ganze Städte vernichten, und preußischen Kolonien im All. Trotz des heftigen Widerstands bei ihrer Abreise erreichen Seraphin und sein Vater das edle Märchenschloss im schönen Bayern, wo sich herausstellt, dass der Professor einen Äther-Anzug und ein Äther-Raumschiff für niemand geringeren als König Ludwig II. zu bauen hat, den schwermütigen, eigensinnigen Herrscher von Bayern.

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Special vom: 19.08.2015
Autor dieses Specials: Christian Endres
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F. W. Tempel
XIII - Die Gesamtausgabe
Das Allerletzte
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