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Rückblick auf den April von Christel
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elfen_02Im ungemütlichen April habe ich mir zwei interessante Comics gegönnt und dabei nicht nur einen, sondern zwei Volltreffer gelandet!

Die Ehre der Waldelfen“, der zweite Band der „Elfen“-Saga von Nicolas Jarry und Gianluca Maconi, konnte mich voll und ganz überzeugen, auch wenn die Geschichte zunächst nicht außergewöhnlich wirkte. Die Prinzessin einer belagerten Stadt reist in den nahegelegenen Wald, um die dort lebenden Waldgeister aka Elfen, an einen Pakt zu erinnern, den sie vor so langer Zeit geschlossen haben.
Tatsächlich spürt sie schon bald einen Vertreter des scheuen aber nicht schüchternen Volkes auf und weckt sein Interesse. Das ist der Beginn einer Geschichte, die auf beiden Seiten an die gemeinsame Vergangenheit und ihre dunklen Kapitel erinnert.
Auch wenn der Anfang klassisch sein mag, die Fortführung ist es nicht, denn schon bald zeigt sich, dass die Beziehung zwischen Menschen und Elfen gar nicht so ungetrübt ist, wie man denkt und die Schuld daran einmal nicht bei den Sterblichen liegt. Die beiden Helden sind Kinder einer späteren Generation und wissen nichts davon – Grund genug, um eine neue Freundschaft zu begründen … und eine tragische Geschichte einzuleiten. Alles passt wunderbar zusammen, durchbricht die Klischees und ist dazu noch wunderschön und atmosphärisch gezeichnet – High Fantasy vom Feinsten. Der Band ist glücklicherweise auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen, aber man wird doch neugierig darauf zu erfahren, ob nicht mehr hinter allem steckt.

Die Sache mit Sorge“ eine Graphic-Novel von Isabel Kreitz, erzählt eine wahre Geschichte. Die Künstlerin erinnert an einem Mann, der heute fast vergessen ist und doch so einiges geleistet hat, obgleich man ihm nicht dafür dankte, sondern später seinem Schicksal überließ. Dabei erzählt sie die Ereignisse nicht aus seiner Sicht, sondern aus der der Menschen, die mit resized__208x300_diesachemitsorgeihm zu tun hatten, so wie der Musikerin Eta Harich-Schneider, die zu seiner Geliebten wurde, dem deutschen Botschafterpaar Ott und Mitgliedern seines Spionagekreises.
Alles dreht sich im seine letzten Monate als Spion in sowietischen Diensten. Offiziell war Richard Sorge Presseattache in der deutschen Botschaft und bekam so, da er sich selbst ein größeres Informationsnetz aufgebaut hatte, einige Pläne der deutschen Führung mit. Da er aber auch seinen eigenen Kopf hatte, wurde ihm zum entscheidenden Zeitpunkt nicht geglaubt, und das war der Anfang von seinem Ende.
Nicht nur die Zeichnungen sind beeindruckend atmosphärisch und sehr gut recherchiert, auch die Geschichte schlägt in den Bann. Der Künstlerin gelingt es, in dem sie sich auf die Menschen um Sorge und das daraus entstandene Geflecht konzentriert und nicht auf die Action setzt, in den Bann zu schlagen und den Leser zu fesseln. Auch wenn es nur wenige dramatische Szenen gibt – so gewährt die Graphic Novel einen interessanten Blick in die abgeschottete Welt der deutschen Botschaft, in der die Männer und Frauen ein ganz eigenes Leben führten, auch wenn sie eigentlich treue Untergebene Hitlers sein und sich ganz und gar für die Interessen des Dritten Reichs einsetzen sollten. Ich konnte den Band nicht aus der Hand legen und bin auch jetzt immer noch begeistert. Durch die Veröffentlichung in einer preisgünstigeren Paperback-Ausgabe ist der Band nun auch erschwinglich.

Mein Fazit für den April ist also eindeutig – zwei wirklich gelungene Comics, die einer wie der andere zu den bisherigen Highlights in diesem Jahr gehören!
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Special vom: 02.06.2014
Autor dieses Specials: Christel Scheja
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Rückblick auf den Januar von Christel
Rückblick auf den Februar von Christel
Rückblick auf den Mai von Christel
Thriller und Manga bei Christel
Deutsche Eigenproduktionen bei Christian
Carsten zw. Horror und Steampunk
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