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„Zeichnen ist für mich wie Schreiben.“ - Interview mit Émile Bravo
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2008 gelang Bravo mit dem Album „Spirou – Porträt eines Helden als junger Tor“, in welchem er Spirous Pagendasein aus den Anfangstagen der Serie aufgreift, ein Überraschungserfolg. Nun arbeitet er an einem zweiten SPIROU-Band. Wir baten den Künstler zum Interview.

Emile_Bravo_1GF: Als ich Sie das erste Mal sah, wusste ich gleich, wer sie sind. Sie ähneln Ihren Charakteren.
Bravo:
Wirklich?! (lacht)
GF: Wie entstand Ihre SPIROU-Geschichte?
Bravo:
Man trat an mich heran, eine eigene Neuinterpretation von Spirou zu entwerfen, außerhalb der Kontinuität der regulären Serie, mit den bekannten Charakteren, aber in einer eigenständigen Story. Ich war sofort Feuer und Flamme, denn als Kind hatte ich gern Spirou gelesen. Aber dies war zum ersten Mal kein Universum, das ich erschaffen habe. Ich hätte allerdings nie gewagt, das Universum von Franquin anzutasten, denn das ist etwas sehr Persönliches und Einmaliges. Ich fand nicht gut, was nach ihm kam, denn man hat nur versucht, ihn zu kopieren. Die Lösung war für mich, eine Story zu entwickeln, die zeitlich vor Franquin angesiedelt ist, das erschien mir logisch und naheliegend. Wenn wir uns die Anfänge des Charakters Spirou von Rob-Vel ansehen – er wurde 1938 erfunden – dann war er mehr oder weniger nur das Maskottchen der Zeitschrift Spirou, er hatte kaum Persönlichkeit. Er war kein Charakter, nur ein Maskottchen. Wenn wir uns dazu im Vergleich die erste albumlange Geschichte von Franquin ansehen, die ca. 1946-47 entstanden ist... Spirou war da selbstbewußt, zielstrebig, ein glaubwürdiger Charakter. So dachte ich mir: was geschah dazwischen? Wie wurde der Spirou von 1938 zum Spirou von 1946? Welche Erfahrungen haben aus dem Jungen den unerschrockenen Abenteurer und Helden gemacht? Warum dieser Sprung zwischen zwei Extremen? Das war die Geschichte, die ich erzählen wollte. Was sich in ihm abgespielt hat, damit sich sein Bewußtsein der Welt öffnete. Was wäre, wenn er sich in ein Mädchen verliebt hätte, das ihm die Augen geöffnet hat? Diese Idee faszinierte mich.
GF: Ist eine weitere Spirou-Story aus ihrer Feder geplant?
Bravo:
Oh ja, sie ist gerade im Entstehen.
GF: Können Sie uns etwas darüber verraten?
Bravo:
In der ersten Geschichte ging es darum, wie Spirou vom Jungen zum Mann wurde, in der Fortsetzung ist das zentrale Thema, wie er zum humanen Helden wurde, wie wir ihn heute kennen. Kein Superheld, sondern ein menschlicher Held, der in einer Situation, wie den Wirren des zweiten Weltkriegs, wo er mit Angst, Hungersnot etc. konfrontiert wird, über sich selbst hinauswächst. Kein kriegerischer, gewalttätiger Held, wie so viele andere Comichelden – das interessiert mich überhaupt nicht – sondern ein Held der Humanität.

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Special vom: 14.07.2013
Autor dieses Specials: Gerhard Förster und Stefan Meduna
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