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Der rote Korsar
Im Frühjahr 2013 startet der Ehapa Verlag mit der Herausgabe der erstmals 1959 im französischen Magazin PILOTE erschienenen Piratenserie DER ROTE KORSAR von Jean Michel Charlier und Victor Hubinon als bibliophile Gesamtausgabe, die sämtliche Abenteuer in chronologischer Form enthalten soll. Ein guter Grund, die klassische Seeräuber-Saga genauer unter die Lupe zu nehmen.

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In den deutschen wie in den französischen Alben gibt es gegenüber der Erstveröffentlichung in PILOTE einige Auslassungen. Oliver Manstein hat hierzu genau recherchiert: „In Album 1 wurde Seite 15 um ein Viertel, Seite 16 um drei Viertel gekürzt (wodurch das Album statt 62 Seiten nur 61 beinhaltet). In Album 7 fehlen die Seiten 9, 13, 37, sowie die Halbseiten 39B und 40A. Im entsprechenden Bastei-Heft (#7) sind zwei Panels der 9. Seite zu finden, die ansatzweise erahnen lassen, was da passiert. In Album 17 wurden die Halbseiten 26A und 27A miteinander vertauscht, so dass man bereits auf Albumseite 28 die Folgen des Befehls sehen kann, der auf Seite 29 erst gegeben wird (Anm. v. mir: dieser Fehler findet sich auch im frz. Originalalbum.). Im Bastei-Heft wurden die Panels zwar ummontiert, dort aber stimmt die Reihenfolge mit dem richtigen Verlauf des Geschehens überein.“ Ob diese Fehlstellen in der neuen Gesamtausgabe enthalten sein werden, ist mir nicht bekannt, Ehapa wurde von uns jedoch über den möglichen Schwachpunkt informiert und man erklärte sich gerne bereit, hierauf ein besonderes Augenmerk zu legen.

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Dass Carlsen seinerzeit den Bastei-Titel übernommen hat, war nicht ganz glücklich, denn im Prinzip ist er falsch. Rotbart ist ein klassischer Pirat und kein Korsar, weil zweiterer sozusagen legal im Auftrag einer Regierung arbeitet. Victor Hubinon erinnert sich in REDDITION 40: „Unheimlich viele Menschen sind sich nicht des Unterschieds bewusst, den es zwischen einem Korsaren und einem Piraten gibt. Anfänglich ist es dasselbe, nur, dass der Korsar die Hälfte seiner Beute der Regierung gibt, während ein Pirat alles für sich behält.“ Die Titelwahl war bei Bastei nachvollziehbar, denn 1970 war Burt Lancaster noch fest als Superstar im kollektiven Gedächtnis verankert. Sozusagen als Trittbrettfahrer den Titel seines empfehlenswerten Films „Der rote Korsar“ zu übernehmen, war PR-technisch sicherlich nicht unklug. ZACK hat die Serie bei den Kurzgeschichten „Rotbart“ genannt und bei den viel später erfolgten albenlangen Abenteuern, „Der Rote Pirat“, und bewies dadurch größere Originaltreue. Aber hier noch etwas zu ändern, wäre natürlich unsinnig, denn mittlerweile kennt jeder die Comicserie als DER ROTE KORSAR. (Wenn wir es ganz genau nehmen wollen, war schon Burt Lancaster kein Korsar. Der Originaltitel seines Films war folgerichtig auch „The Crimson Pirate“) Carlsen kam durch den deutschen Titel bei Band 12 in die Bredouille, als Rick sich heftig vom Piratenleben seines Vaters distanziert, aber als Korsar beim König bewirbt. Carlsen hat hier auf der zweiten (Comic-)Seite extra einen Text eingefügt, in dem eine Erklärung versucht wird.

Viel mehr in Sprechblase 226


Special vom: 09.01.2013
Autor dieses Specials: Stefan Meduna
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Der unbekannte Asterix
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