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Interview mit Thierry Mugler
Sehr geehrter Herr Mugler,

zunächst möchten wir uns bei Ihnen für die Gelegenheit zum Interview bedanken. Es ist sicher nicht eines der üblichen Interviews, die Sie kennen, da www.splashcomics.de eine der populärsten deutschen Comicsites ist. Und natürlich konzentrieren wir uns ein bißchen mehr auf die Comic-Fakten.

Frage: Nach A*Men bringen Sie nun B*Men auf den Markt, das zweite Parfüm, das auf einem Comic-Charakter basiert, der von Ihnen geschaffen wurde. Was war zuerst? Die Idee für den Comic-Charakter, oder die Idee für das Parfüm?

Eigentlich war bereits A*Men von dem Comic-Charakter Silver Surfer bei der Werbekampagne 1999 inspiriert. Anfangs zögerte ich sogar die original Silver Surfer-Zeichnung zu benutzen. Letztendlich wählte ich die Fotografie wegen all ihrer technischen Möglichkeiten. Als ich über ein neues Parfüm für Männer nachdachte, wollte ich sofort in das Comic-Universum zurückkehren. Ich wollte einen zweiten Helden schaffen, A*Mens Alter Ego. In diesem Fall kam zuerst die Idee für das Parfüm und dann war B*Men die offensichtliche Wahl.

Frage: A*Men wurde 1997 veröffentlicht. Was war der Grund sieben Jahre für das "Sequel" ins Land ziehen zu lassen?

A*Men war mein erster Herrenduft. Wir waren damals bereits mit unserem Frauenduft Angel sehr bekannt. Aber es brauchte seine Zeit auf dem Männermarkt akzeptiert zu werden. Und um den B*Men-Duft richtig hinzubekommen benötigten wir zwei Jahre Arbeit.

Frage: Hatten Sie bereits 1997 den Plan für ein zweites Parfüm?

Nein, wie ich weiter oben sagte, wußte ich, daß ich eines Tages einen weiteren Männerduft machen würde, aber ich dachte da noch nicht an einen weiteren Helden.

Frage: Existiert eine Chance, daß wir irgendwann mehr Comcis von A*- und B*Men lesen können?

Wir haben am Ende von Terra Elastika geschrieben, daß alles darauf hindeutet, daß dies nur das erste in einer ganzen Reihe von Abenteuern sei. Innerhalb unserer Firma wartet jeder ungeduldig darauf eine zweite Folge in der Saga unserer zwei Helden zu entwickeln.

Frage: Zuerst A*Men, jetzt B*Men, sehen wir eventuell irgendwann C*Men oder D*Men oder vielleicht auch A*Women?

Zunächst nicht. Es scheint zu einfach und nicht überraschend genug.

Frage: Mode und Comics finden sich normalerweise nicht zusammen. Wie haben Ihre Mode-Kollegen auf die Veröffentlichung von A*Men reagiert und was war die Reaktion der Comicindustrie?

Ich stimme Ihnen da nicht zu. Es gibt sehr viele Comic-Charaktere, die Modeschauen inspiriert haben (und wenn Sie sich mit einigen meiner zurückliegenden Kollektionen befassen, werden Sie sie sehen, daß wir solche Anspielungen immer wieder verwendet haben). Allerdings weiß ich weder, wie die Modewelt, noch wie die Comicwelt reagiert hat. Comics, wie auch Filme, Theater, Architektur und so weiter sind häufig genutzte Referenzen in der Modewelt. Auch wenn sicher einige Designer dies nicht zugeben werden, da die Comics eine "niedere" Kunst sind...

Frage: Hat die Comicindustrie Ihnen eine reguläre Serie für A*Men angeboten? Und wenn sie es täten, was wäre Ihre Antwort?

Ich bin kein Comicverleger. Terra Elastika war nur ein anerkennender Blick in die Richtung der Comics, die ich als kleiner Junge gelesen habe. Für dieses eine Comic habe ich mit Beb Deum, einem echten Künstler aus der Comicwelt zusammengearbeitet. Ich würde nicht selber darin tätig werden.

Frage: Um bei Verbindungen zwischen der Mode und der Comicwelt zu bleiben: Wenn Sie eine Kollektion für Comicfans entwerfen würden, wie würde die aussehen, wie wäre sie inspiriert?

Neo aus Matrix & Catwoman, zum Beispiel. Wir würden sicher eine Kombination aus männlichen Superhelden und einigen weiblichen Charakteren, deren Typ von der besonders glamourösen Femme Fatale zu einer Wonderwoman / Catwoman reichen würden, kreieren.

Frage: Haben Sie Comics in Ihrer Kindheit gelesen? Wenn ja, welche haben Ihnen am Meisten gefallen?

Der Silver Surfer war mein Favorit. Ich habe auch Timour, den Höhlenmenschen gelesen, sowie Tarzan den Tiermann. Dazu kam sehr viel von Flash Gordon und Blake und Mortimer. Mir gefielen auch die Charaktere von Lady X, Olrik oder Miloch und Torpido...

Frage: Lesen Sie noch Comics? Und wenn ja, welche?

Ich habe keinen so großen Überblick über die Neuerscheinungen, wie das früher einmal der Fall war... Eigentlich bin ich zu einem Punkt gekommen, an dem ich meine Kultur (Filmkultur, Bildkultur, Comickultur) in meiner Arbeit verwende. Ich denke, daß sich das besonders gut in der Zumanity Show zeigt, die ich für den Cirque du Soleil auf die Bühne gebracht habe...

Frage: Superhelden sind heutzutage sehr populär, speziell durch große Kinofilme wie X-Men, Spider-Man oder Hulk. Hatten Sie Zeit dazu ins Kino zu gehen und diese Filme anzusehen? Und wenn ja, wie haben sie Ihnen gefallen?

Ich gehe sehr oft ins Kino. Da ich in New York lebe, stellt es schon ein Problem dar eine Premiere zu verpassen. Ich bin allerdings nicht immer von Filmen über Comichelden begeistert, aber einige Regisseure haben schöne Dinge erschaffen. In den letzten Jahren hat die Filmindustrie alle möglichen Comics auf die Leinwand gebracht... Die Spezialeffekte sind immer beeindruckend, aber die Skripte können manchmal schwach sein.

Frage: Welchen Superhelden würden Sie gerne im Kino sehen?

Auf jeden Fall den Silver Surfer!

Frage: Wenn Sie die Chance hätten das Kostüm eines Superhelden neu zu entwerfen, würden Sie es tun und welchem Helden würden Sie gerne ein neues Aussehen verpassen?

Natürlich würde ich das gerne tun! In den letzten Monaten habe ich alle Kostüme für Zumanity, die neue Cirque du Soleil-Show entworfen. Und es hat mir sehr gefallen. Wenn ich also einen wählen könnte... Nun, das ist schwierig! Ich wüßte nicht wen, es gibt einfach so viele Superhelden und -heldinnen, aus denen man wählen kann.

Frage: Kommen wir zum Schluß zu den Parfüms zurück. Es gibt viele Männer, die Parfüms höchstens als Rasierwasser kennen. Sehen Sie eine Chance diese als Kunden zu gewinnen? Und was ist dabei ihre Strategie?

Es gab dieses Cliché, daß Männer sich einfach nicht für Parfüms interessieren, immer mit dem Rasierwasser im Hinterkopf, das ja nur ein Teil der Hygiene ist und eigentlich kein richtiges Parfüm. Ich lade diese Männer nun dazu ein sich in eine andere Welt transportieren zu lassen, ein übernatürliches Universum. Den Erfolg unserer Frauendüfte (oder einen Teil davon) machte die imaginäre Welt um sie herum aus. Ich denke, daß die beste Strategie die ist, auch den Männern eine imaginäre Welt anzubieten, die ihnen dabei hilft ihren olfaktorischen Sinn zu stärken.

Wir bedanken uns herzlich bei Herrn Mugler für die Zeit, die er sich für uns genommen hat.

Die englische Version dieses Interviews könnt Ihr hier nachlesen...


Special vom: 26.08.2004
Autor dieses Specials: Bernd Glasstetter
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