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Intermezzo 1: Die Mangas
1989 begann Kakinouchi Narumi mit den Geschichten um die Vampirin und Wächterin Miyu. Es entstanden sechs kurze Storys, die zuerst in einer Magazinreihe erschienen. Die Geschichten kamen bei den Lesern gut an und so wurden sie 1990 in einem Band zusammengefasst noch einmal herausgegeben. Hier erzählte die Mangaka auch, wie Larva zum ewigen Gefährten Miyus wurde.
Doch anstatt die Abenteuer der Vampirin weiter zu erzählen, wandte sich Kakinouchi anderen Manga-Serien zu und arbeitete zusammen mit ihrem Mann auch an Animes. Einige Jahre später kehrte sie in die Welt Miyus zurück, erzählte aber keine weiteren Abenteuer der Vampirin, sondern entwickelte eine neue Figur, die Vampirin Yui, die wie Miyu eine Wächterin ist und auch durch sie zu einer Vampirin wurde. Diesem Spinoff in fünf Bänden ließ die Mangaka bald eine weitere, ebenfalls fünfbändige Serie folgen, die wieder Miyu in den Mittelpunkt stellte, aber nicht die ursprüngliche Erzählung fortsetzte. Shin Kyuuketsuki Miyu erzählt in einer durchgehenden Storyline den Angriff europäischer Shinma auf die japanischen Shinma. Hier ist Miyu als Wächterin der letzten Grenze ein bevorzugtes Angriffsziel der angreifenden Götter-Dämonen.
Ab 1997 widmeten sich Kakinouchi und Hirano dann endlich der Weiterführung der ursprünglichen Manga-Serie Kyuuketsuki Miyu. Die teils kurzen und in sich abgeschlossenen, teils aber auch über mehrere Kapitel führenden Storys schlossen dabei nahtlos an die ersten sechs Erzählungen an, was Atmosphäre und Stil anging. So sind keine Brüche bei dem Charakterdesign und dem Paneling zu bemerken. Lediglich die Panel-Aufteilung ist etwas dynamischer geworden, wirkt aber niemals hektisch - dies würde dem ruhigen Erzählstil und der von einer angenehmen Traurigkeit erfüllten Geschichten auch widersprechen.

Wie ein roter Faden zieht sich eine tiefe Melancholie durch die Geschichten. Kakinouchi legt großen Wert darauf, die Gefühle der Charas durch Mimik und Gestik darzustellen. Dann stellt Kakinouchi die Gesichter oder Hände weit in den Vordergrund eines Panels. Dadurch stehen die Figuren immer im Vordergrund, Hintergründe werden oft nur spärlich eingesetzt.
Kakinouchi Narumi zeichnet mit behutsamen Strich wunderschöne Bilder, die oft allein schon wegen ihrer symbolischen Kraft Emotionen beim Anschauen wecken. Ein Beispiel sind hier die Kirschblüten, die in der ersten Geschichte des fünften Bandes Miyu wie die Tränen des Mädchen Yui erscheinen.
Die Faszination dieser Zeichnungen gelingt der Mangaka über die ganze Serie hinweg; sie verwandelt die Geschichten des Autors, der seinen Charas von Story zu Story mehr Tiefe verleiht, in wundervolle Motive voller Anmut und Traurigkeit.
Die Geschichten um die Vampirin Miyu bieten eine gelungene Mischung aus behutsam erzählten Storys und beeindruckendem Artwork und stehen zudem in der Tradition alter Vampirerzählungen.

Da in Japan mehrere Schriften (Hiragana, Katakana, Kanji - ohne letztere ist es so gut wie unmöglich, japanisch zu lesen) verwendet werden, gibt es unterschiedliche Lesarten des Originaltitels. So ist die ebenfalls verbreitete Übersetzung Vampire Princess Miyu nicht falsch, weil - in Kanji gelesen - die Serie Kyuuketsuhime Miyu heißt (hime = Prinzessin). Kakinouchi Narumi bevorzugt aber eine andere Variante und so ist Kyuuketsuki Miyu dann auch der offizielle japanische Titel, der übersetzt schlicht Vampire Miyu bedeutet.


Special vom: 26.08.2004
Autor dieses Specials: Kuno Liesegang
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Einleitung: Wie alles begann
Miyu und Larva
Freund oder Feind?
Dies' Blut, so voll Gefühl
Intermezzo 2: Die Mangaka und ihr Autor
Intermezzo 3: Die Animes
Ausklang
Anhang
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