Cosplayer wohin man auch blickte! Am 11. und 12.08. fand die mittlerweile vierte Contaku in Magdeburg statt. Die Convention für Manga und Anime-Fans lockte wieder hunderte Anhänger der japanischen Comickultur in die sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt.

Erstmals war nicht das Comic Kombinat Veranstaltungsort der Con, denn der Shop ist umgezogen und demzufolge stehen nicht mehr die bisherigen Räumlichkeiten zur Verfügung. Die gefundene Ausweichmöglichkeit zeigte sich auf den ersten Blick bereits als sehr geeignet für die Cosplaygemeinde, denn im nahen Umkreis fanden sich zahlreiche gute Hintergrundmotive für Fotoshootings.
An beiden Veranstaltungstagen wurde das Kulturzentrum gleich von früh an belagert. Im großen Innenhof waren mehrere Verkaufs- und Verpflegungsstände aufgebaut. Neben den Ständen der beiden Läden Comic Kombinat und Mangarama, präsentierten der Animexx e.V. und der Machtwort Verlag eine Auswahl ihrer Veröffentlichungen. Animexx veranstaltete während der Con ein kleines Gewinnspiel, wo es in Zusammenarbeit mit der Braunschweiger NiSaCon, die eine Woche später stattfindet, zwei Karten für die diesjährige Connichi zu gewinnen gab. Zum Stand des Machtwort Verlags gesellte sich am Samstagnachmittag noch die Mangaka Laura "Yukosan" Köpke, welche ihre bisherigen Publikationen auslegte und natürlich für Gespräche und Zeichnungen zur Verfügung stand.
Gefüllt wurde der Platz weiterhin durch die Stände des Online-Magazins Anime-Thunder und von Shion, welche unter anderem Cosplay-Sachen und -Zubehör im Angebot hatten.

Hauptanziehungspunkt war sicherlich die große Bühne, wo am kompletten Wochenende verschiedene Veranstaltungen, größtenteils Serien-bezogene Theateraufführungen, stattfanden. Doch auch Stand-Up Comedy und ein großer Cosplay-Wettbewerb wurden angeboten. Bei letzterem war der große Saal komplett Platz gefüllt und begleitet von lockerer Moderation zeigten sieben Gruppen- und Einzelspieler ihr Können, jeweils natürlich mit passenden Kostümen, die stellenweise ziemlich aufwendig gestaltet waren.
Am Samstagabend gab die Sängerin Ferushan noch ein knapp einstündiges Konzert, wo sie Songs aus vielen Genres präsentierte. Angefangen bei den Disney-Klassikern (Pocahontas, Arielle) über Final Fantasy, bis bin zu Lieder aus den Animes Sailor Moon und Naruto. Getreu dem Thema wurden die Songs natürlich auf Deutsch, Englisch und Japanisch dargeboten. Mit humorvollen Ansagen und kurzen Einführungen gestaltete Ferushan das Programm ansprechend und machte den Auftritt damit sehr persönlich.
Parallel zu diesen Veranstaltungen hatte das Orga-Team ein Anime-Kino, einen Gamesroom, sowie ein Fotostudio für professionelle Cosplay-Bilder eingerichtet.

Ergänzt wurde das Programm durch zahlreiche Workshops, welche sich nahtlos aneinander reihten. Beeindruckend war beispielsweise der Kalligraphie-Kurs mit japanischer Referentin. Die Teilnehmer zeichneten ganz im Stil des Shodo die Schriftzeichen auf original japanischem Reis-Papier, was etwas dünner als das heimische ist, und hatten als Zeichenwerkzeug Bambuspinsel in unterschiedlichen Stärken zur Verfügung.
Darüber hinaus gab es noch Kurse zu den Themen Ikebana, Make Up für Cosplayer, Fotografie, und -natürlich- Zeichnen.
Ausruhen konnten sich die Teilnehmer im Maid Café, wo es leckeres Essen für relativ wenig Geld gab. Ebenfalls anwesend waren die German Ghostbusters, eine Gruppe aus Niedersachen, die mit stilechten Kostümen, Waffen und einem Ecto-Mobil für Aufsehen sorgte. Am Sonntagmorgen gaben die Herren auf der großen Bühne als Ersatz für die ausgefallene "S.o.S. – Style on Stage"-Aufführung eine Einführung in die Waffentechnik der Ghostbusters.

Laut Veranstalter ist die Besucheranzahl im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Der neue Veranstaltungsort mit großer Grünfläche davor hat sich bestens bei den Cosplayern und Ausstellern bewährt. Unter freiem Himmel und bei bestem Sommerwetter nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeiten sich vor dem Kulturzentrum in allen erdenklichen Posen ablichten zu lassen.

Die diesjährige Contaku überzeugte mit einer gelungenen Mischung aus Mitmach-Aktionen und Ausstellern, wobei der Schwerpunkt ganz offensichtlich beim Cosplay verortet wurde. Das Thema Manga als Literaturform schwebte zwar als verbindendes Element über dem Event, leider waren aber bis auf Laura Köpke keine Mangakas zugegen. Hier wäre sicherlich noch Ausbaubedarf. Die vielen Workshops und Veranstaltungen auf der großen Bühne konnten hingegen durchweg überzeugen und wiesen auch auf ein reges Interesse seitens der Besucher hin. So gesehen war die vierte Contaku eine runde Veranstaltung mit viel Abwechslung und einem gutem Besucherzustrom.
Bis zum nächsten Jahr.