Nosferatu macht vieles richtig. Die Geschichte überzeugt durch einen geschickten Spannungsaufbau. In Rückblenden erfährt man einiges aus der Vergangenheit des Vampirs und seiner Gegenspieler. Besonders die Szenen aus dem alten Rom offenbaren viel über die Motivation des ersten Vampirs. Auch wenn die Liebe ein vorrangiges Thema ist, verkommt die Geschichte nie zum seichten Romatikcomic. Der Horror steht eindeutig im Vordergrund. Olivier Peru macht keinen Hehl daraus, dass es seiner titelgebenden Figur nach Blut dürstet.
Mit Indien wurde ein interessanter und relativ unverbrauchter Schauplatz gewählt, der die Geschichte um einige wichtige Aspekte erweitert.
Ein weiteres gelungenes Fragment ist die Organisation der Vampirjäger. Hier gibt es noch einiges Potenzial, um die Figuren mit mehr Leben zu füllen. Interessant genug sind sie jedenfalls.
Die optische Präsentation ist ebenfalls gelungen. Hoffentlich sieht man von Stefano Martino bald mehr. Die Aufmachung durch den Splitter Verlag ist wie gewohnt hochwertig. Allerdings gibt es keinerlei Bonusmaterial. Alles in allem erfüllt der Comic meine Erwartungen und ist ein vielversprechender Auftakt, der ohne großen Cliffhanger auskommt und dennoch die Wartezeit bis zur Fortsetzung zur Qual werden lässt. |