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Albert Uderzo "Wir gratulieren!"

Albert_Uderzo_und_Anne_GoscinnyIn der Zunft europäischer Comicmacher gilt Albert Uderzo als einer der ganz Großen, wenn nicht als der Größte. Zusammen mit seinem Freund und Partner, dem Texter René Goscinny (1926-1977), kreierte er den Gallier Asterix, dem er mit virtuosem Pinselstrich die typische Kontur verlieh.
Unglaubliche 350 Millionen Exemplare haben sich mittlerweile weltweit von der Erfolgsserie verkauft.
Am 25. April 2012 wird Albert Uderzo 85 Jahre alt.
Glückwunsch!

Etliche Monate sind vergangen, seit Albert Uderzo auf den Seiten des französischen Fachmagazins Casemate, in dessen Ausgabe #40 vom August-September 2011, die beiden Männer vorstellte, die in seiner Nachfolge das nächste, für Ende 2012/Anfang 2013 avisierte Asterix-Abenteuer realisieren werden: Jean-Yves Ferri und Frédéric Mébaki. Über den Texter, der bereits an der Novität feilt, sagte Uderzo: "Der Junge hat Talent. Ich mag sein Album De Gaulle à la plage, eine herrliche Karikatur vom General". Ferri, der bei diesem Titel auch als Zeichner wirkte, wurde 2008 beim BD-Festival in Blois für sein Werk mit dem "Prix Jacques Lob" ausgezeichnet. Hiesige Leser kennen ihn als Texter für Manu Larcenet und deren bei Reprodukt erschienenem Titel Die Rückkehr aufs Land (im Original: Le Retour à la terre, Dargaud). Keine Überraschung war, dass die Zeichenarbeit Frédéric Mébarki anvertraut wurde, der bereits seit Jahrzehnten für Uderzo die Asterix-Tuschezeichnungen ausführt. Viel eher musste verblüffen, dass die Serie überhaupt weitergeführt wird, entgegen der ursprünglichen Absicht von Uderzo. Diese Entscheidung – und obendrein der Verkauf der Anteile am eigenen Verlag Albert René an den Branchenriesen Hachette – traf er in Übereinstimmung mit Anne Goscinny, der Tochter des einstigen Weggefährten. Seine Tochter Sylvie und Schwiegersohn Bernard Boyer de Choisy reagierten darauf mit Unverständnis, sahen "das Casemate_Nummer_40Überleben eines künstlerischen Werks" in Gefahr und suchten ihr Heil (mit wenig Erfolg) vor Gericht. Uderzo blieb jedoch eisern und argumentierte, der Gallier gehöre nicht mehr länger "seinen Autoren, sondern seinen Lesern", weil "er eine Art Emblem" geworden sei. Zu dieser neuen Sicht der Dinge mögen ihn auch die jüngsten Erfahrungen mit franko-belgischen Kultserien wie Spirou, Blake und Mortimer, Lucky Luke, Boule & Bill oder Thorgal ermutigt haben, wo sich zeigte, dass einerseits viel Geld mit ihnen verdient werden kann, andererseits die inhaltlichen Qualitäten nicht auf der Strecke bleiben müssen. Das belegte zum Jahresende 2012 auch der Fall Tintin et Milou/Tim und Struppi. Obwohl es wegen der entsprechenden testamentarischen Hergé-Verfügungen keine neuen Comics mit seinen Figuren von anderen Autoren geben darf, rückte die Serie um den pfiffigen Reporter und seinen vierbeinigen Gefährten durch die gelungene 3D-Verfilmung von Steven Spielberg doch wieder deutlicher ins Blickfeld. 

Weiter geht es in ZACK # 154 ...

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Special vom: 23.03.2012
Autor dieses Specials: Horst Berner
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
40 Jahre ZACK-Magazin: Ein Rückblick
Ein Amerikaner in Angoulême
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