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Splitter
Plant Euer Verlag in den kommenden Monaten mit digitalen Veröffentlichungen zu beginnen oder habt Ihr bereits Titel digital veröffentlicht?

Wir sind mit unserer eComic-Sparte offiziell Mitte Dezember 2011 gestartet und haben derzeit schon über 40 eComic-Titel im Angebot.

Welches Format (also eBook oder App) ist bei der digitalen Veröffentlichung mehr zu beachten?

Für uns lautet die Antwort hier ganz klar: Apps. Dies liegt einfach darin begründet, dass die Publikation in App-Form im Gegensatz zum eBook-Format (z.B. ePUB) problemlos die Implementierung von gewissen Komfortfunktionen ermöglicht, die wir als essentiell für das eComic-Leseerlebnis erachten. Nur in App-Form lassen sich beispielsweise verschiedene Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Leseweise (z.B. Seite-für-Seite-Ansicht oder Panel-für-Panel-Ansicht) bieten zusammen mit dem Einbringen von Inner-App-Purchase, also dem Einkauf neuer eComics direkt aus der Applikation heraus, die im ersten Quartal dieses Jahres als Funktion kommen wird sowie – zu einem späteren Zeitpunkt evtl. – Animation und Sound.

eBook-Reader sind ohne Frage im Kommen, das zeigen auch die  aktuellen Verkaufszahlen des Kindle von Amazon bzw. des iPad von Apple. Wie schätzt Ihr den Markt derzeit ein und wie wird er sich aus Eurer Sicht entwickeln?

Derzeit ist es sehr schwer, den Markt adäquat einzuschätzen. Was man natürlich allerorten beobachten kann, ist die Zunahme der Verbreitung von Smartphones, Tablets und eBook-Readern. Hieraus kann aber die Verlagsbranche nicht unbedingt einen exponentiellen Anstieg im Verkauf von digitalen Inhalten ableiten. Für viele wird denke ich das gedruckte Buch das 'Haupt-Ding' bleiben, wie es für uns auch weiterhin das Kerngeschäft darstellt.

Interessant wird es – und hier kann man schon mit einer klaren Zunahme rechnen – wenn man schaut, wieviele Leser die Portabilität und die geringeren Kosten attraktiv finden und entsprechend vielleicht zusätzlich zum gedruckten Produkt eine Splitter eComic-App erwerben, um z.B. in der U-Bahn ihre Lieblingscomics lesen zu können, ohne ein ungleich sperrigeres wertiges Comicalbum dabeihaben zu müssen. Auch liegt der Preis mit derzeit 7,99 Euro deutlich unter dem eines gedruckten Albums.

Dann gibt es natürlich noch die Gruppe der zumeist jungen Comicleser, die mit digitalen Geräten und entsprechenden Produkten aufgewachsen sind, hier keine Berührungsängste haben und es wirklich gewohnt sind, Inhalte auf diese Weise aufzunehmen. Diese Gruppe wird eventuell sogar gezielt der App den Vorrang geben. Warten wir es ab, letztlich entscheidet der Leser, wie er seine Comics lesen will.

Wenn Ihr an die digitale Veröffentlichung von Comics denkt: Wird es generell sich noch um die Frage drehen, ob dieser Markt lebensfähig ist oder dreht es sich nur noch um die Frage, welches Format sich bei der Veröffentlichung durchsetzen wird?

Eine gute Frage! Derzeit ist ja auch einfach ein gewisser Hype bezüglich mobiler digitaler Endgeräte vorhanden. Entsprechend sind auch Apps und eBooks in aller Munde. Ich glaube aber schon, dass dieser Markt lebensfähig ist und in Zukunft aus der Verlagslandschaft nicht mehr wegzudenken sein wird. Bezüglich der Formate wage ich hier keine Prognose. Für Comics wird vermutlich, aufgrund oben angesprochener Vorteile, die App-Form eh die digitale Darreichungsform der Wahl sein, statt das man pro Comic eine Einzeldatei mit einem einzelnen bestimmten Dateiformat hätte.

Was ist einfacher? Einen Comic digital zu veröffentlichen, oder einen Roman? Und warum?

Ich behaupte einfach mal einen Roman. Das Lesen eines Romans so wie man es aus der gedruckten Buchform gewohnt ist, lässt sich bereits mit dem ePUB-Format adäquat umsetzen: man kann im Wesentlichen vor- und zurückblättern sowie raus- und reinzoomen. Bei einem Comic haben sich durch die bildliche Komponente ganz andere Leseweisen ausgebildet, die – wie ich oben bereits erwähnte – unseres Erachtens nach nur durch eine komplexere Reader-App angemessen umgesetzt werden können.

Sind der digitalen Veröffentlichung irgendwelche Grenzen gesetzt?

Naja, solange wir keine Gefühls-Apps entwickeln, wird der Inhalt immer virtuell bleiben und den haptischen Aspekt sowie die Gegenständlichkeit eines wertigen Comicalbums wird man so wohl nie einfangen können. Von daher: ja!

Wenn Ihr mit Lizenzpartnern verhandelt, wie ist deren Reaktion auf die digitale Veröffentlichung der angefragten Comics?

Ich würde mal sagen: zögerlich positiv. Wobei hier natürlich auch die jeweiligen Künstler eine große Rolle spielen. Diese haben mitunter sehr unterschiedliche Einstellungen und Vorkenntnisse zum Thema.

Werden die digitalen Veröffentlichungen preisgünstiger sein, als die gedruckten Versionen?

Antwort: Ja (s.o.)!


Special vom: 18.01.2012
Autor dieses Specials: Bernd Glasstetter
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