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Hinter den Kulissen der PERRY-Comics

Am Anfang stand ein Billigfilm

Ende 1966 hatte PERRY RHODAN dank des gerade zu Ende gehenden "Meister der Insel"-Zykluses (Nr. 200-299) eine solche Popularität erreicht, dass sich eine Vermarktung in anderen Medien geradezu anbot. Im Zuge des Erfolgs plante Constantin Film eine Adaption der ersten vier Romanhefte, die in den Studios der italienischen PEA-Film gedreht werden sollte. Die Regie übernahm der auf Piratenfilme spezialisierte Primo Zeglio. Doch der Produktion "Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall", mit dem uncharismatischen Lang Jeffries als Helden, mangelte es an der nötigen Professionalität. K. H. Scheer, der es aus Termingründen abgelehnt hatte ein Skript zu schreiben, stellte bei seiner Rom-Visite im September 1966 entsetzt fest, dass weder die von einem Krimiautor verfasste Handlung, noch die technischen Details, den Vorgaben seiner Romane entsprachen. Das fertige Ergebnis gab ihm recht: die PR-Romane wurden nur in groben Zügen übernommen und die neu hinzugefügten Krimielemente erinnerten eher an eine KOMMISSAR X-Verfilmung. So war es kein Wunder, dass dem vollmundig als "der erste deutsche Weltraum-Farbfilm" beworbenen Streifen kein Erfolg beschieden war.

Im Fahrwasser des Films (aber noch vor seinem Start) wollte man ein weiteres Medium nützen, den Comic. Man hoffte auf Synergieeffekte. Im August 1967 wurde PERRY RHODAN IM BILD auf dem ersten PR-Con in Frankfurt vorgestellt. Das Konzept war, in jedem Heft einen PR-Roman abzuhandeln, ergänzt mit je einem GUCKY- und ATLAN-Comic. Im September kam die Nr. 1 "Unternehmen Stardust" mit 32 Seiten an die Kioske. Auflage: 90.000 Exemplare; Erscheinungsweise: 14tägig;

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Der Mann, der PERRY RHODAN IM BILD schrieb:
Thomas Jeier im Interview


Die Comicversion der Romane schrieb nicht, wie bisweilen verbreitet wird, Karl-Herbert Scheer, sondern der bekannte Autor für Westernthemen Thomas Jeier. Wir konnten Herrn Jeier zu seiner Arbeit befragen: „Ja, das war ich. Ich hatte damals den Auftrag, die ersten 60 oder 70 PR-Hefte in ca. 30 Comic-Hefte PERRY RHODAN IM BILD zu verwandeln. Ich bekam die Romane und sollte mich eng an die Vorlage halten. Um die Romane in kurze Comicstorys zu packen, musste natürlich viel weggelassen werden. Es sollte halt spannend und unterhaltsam sein, und auch jüngere Leser ansprechen... und sie vielleicht dazu verleiten, die Romane zu lesen. Besonders schwer war das nicht. Natürlich tut es weh, eine interessante Szene oder Nebenhandlung wegzulassen – das ist bei Verfilmungen von Romanen ja ähnlich. Aber als Autor und Journalist muss man öfter "auf Zeile" schreiben, d. h. einen Text in einem bestimmten Umfang verfassen. Folgendermaßen bin ich bei der Arbeit vorgegangen: Ich schrieb ein Drehbuch (wie für einen Film), beschrieb also die Bilder, gab die ungefähre Größe an und den Text für die Blasen.“

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Special vom: 28.12.2011
Autor dieses Specials: Gerhard Förster, Reginald Rosenfeldt
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
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"Und dann kam Willi Voltz eines Tages mit ein paar Schmierzetteln..."
Viel mehr als ein Nachschlagewerk - Der neue Roman-Preiskatalog
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