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Comics, Comics, Comics: Ein Eindruck von der Intercomic

Auf Splashcomics haben wir schon von einer ganzen Reihe Comic-Veranstaltungen berichtet, aber die Intercomic in Köln lag bisher außerhalb unserer Kreise. Bisher, denn nach einer so netten Einladung war klar, dass ich mir die Intercomic zumindest einmal anschauen musste.

IMG_0008Und zu sehen gab es reichlich, in allererster Linie natürlich Comics. Hätte sich jemand zum Ziel gesetzt, eine Spielart des Comics zu finden, der auf der Messe nicht irgendwo angeboten wird, er hätte eine schwere Aufgabe vor sich gehabt – oder extrem in die Spezialitäten gehen müssen. Denn auf den dicht bepackten Tischen fand sich so ziemlich alles, vom gut erhaltenen Wäscher-Piccolo aus vergangenen Jahrzehnten bis zu aktuellen Manga-Neuerscheinungen, von Lustigen Taschenbüchern gleich stapelweise bis zu frankobelgischen Alben, von Kisten mit Superhelden-Heften bis zu aktueller und antiquarischer Sekundärliteratur.

Auch comicbezogene Angebote aus benachbarten Gebieten warteten auf Käufer, beispielsweise Gemälde mit Comicmotiven, T-Shirts, Sammlerbedarf wie Backboards oder Comichüllen oder ein reichhaltiges Angebot an Figuren. An mehreren Ständen wurden dazu noch DVDs, antiquarische Zeitschriften wie die allbekannte Bravo oder Romane angeboten. Lothar Schneider vom Deutschen Comicguide äußerte im Gespräch die Überzeugung, dass die Intercomic die größte eintägige Comicbörse mit Antiquariat in Deutschland sei. Wir haben das nicht im Detail überprüft, aber wenn eine andere Börse das, was es am Samstag in Köln zu sehen und zu kaufen gab, übertreffen will, muss sie sich schon ordentlich anstrengen.

IMG_0027Anstrengend ist die Intercomic aber auch, nämlich in zweierlei Hinsicht: Wer nicht über eine geradezu übermenschliche Selbstdisziplin verfügt, dürfte sich schwer bepackt und mit einem deutlich schmaleren Geldbeutel als vorher auf den Heimweg machen. Dieses Schicksal kennt wohl jeder Comicfan aus eigener Erfahrung. Zumindest das letztgenannte Problem wird aber erheblich gemildert durch ein Wort, das auf der Messe häufig zu finden war: "Rabatt", gemeinsam mit seinen Verwandten wie beispielsweise "Messepreis". An vielen Ständen hingen Schilder wie "Alles in dieser Kiste 10 Euro, egal was draufsteht". Da reicht das Messebudget doch schon wieder ein großes Stück weiter. Und mindestens einen Comic, nämlich den fünften vierten Band der Anthologie "Tentakel" von 2004 2003, gab es gleich ganz "für umme". Allerdings schrumpften die Stapel schnell, so dass nur der frühe Messebesucher sich noch eines sichern konnte. Außerdem gab es in einer großen Verlosung wertvolle Sachpreise zu gewinnen: Wer die richtige Nummer auf seiner Eintrittskarte stehen hatte, konnte noch einen schönen Comic mehr mit nach Hause nehmen.

Wer sich neben den Comics als solchen auch für die Menschen dahinter interessiert, konnte in Köln gleich eine ganze Reihe Künstler persönlich treffen. Anwesend waren beispielsweise Alain Henriet (Golden Cup, Damokles), Ralph Meyer (Tödliches Wiegenlied, Die schwarze Seite), Calle Claus (Schanzenbabes), die mehrfach preisgekrönte Sarah Burrini (Das Leben ist kein Ponyhof), Olivia Vieweg (Subway to Sally Storybook, verschiedene Geschenkbücher bei Carlsen, MangaSpot und PaperTheatre beim Schwarzen Turm) oder Ines Korth (verschiedene Manga beim Schwarzen Turm)., Die "Zeichner vom Rhein" hatten unter anderem Rudoph Perez (ZEBRA), David Malambré (Demolitionsquad), Rainer F. Engel (u. a. Horrorschocker bei Weißblech) und Max Vähling (Conny van Ehlsing) aufgeboten. Der ICOM hatte zum Beispiel Peter Schaaff (Dämonika – Braut des Bösen, Andi für das Innenministerum NRW, demnächst Open Air in Canabis), Norbert Hoeveler (Gators, Erfinder des Milka Schoko-Weihnachtsmannes und Zeichner der Kuh Paula für Dr. Oetkers Nachspeise), Reinhard "FeliX" Horst (Coolbär ComiX Erotainment aka Playbär, bald Honey B. Cool & The All American Suspenders Squad, Werbegrafiken für Jim Beam, Enid Blyton Company London oder Seat Barcelona), ASRA (Kriegerstock), Jascha "JAB" Buder (Sippe Braunbär, Sinn? Unsinn! Wahnsinn!, diverse eigene Produkte wie Kalender, Notizblöcke oder Schaf-Pins) und Matthias Kringe (seit 1999 Teil der festen Crew des deutschen MAD-Magazins, Pepper das Pony, Sparky, Tabaluga-Comics für Panini, Mad Matt) mitgebracht. Auch die Romanfreunde waren gut versorgt, vor Ort waren unter anderem Achim Mehnert (Perry Rhodan), Earl Warren (Jerry Cotton), Des Romero (Höllenjäger) oder Benjamin Cook (Alan Demore).

Bleibt als Fazit für den ersten Besuch auf der Intercomic: Ich komme gerne wieder. Und auch allen Comicinteressierten, für die die Reise nach Köln nicht gerade einer Weltreise gleichkommt, kann ich die Messe empfehlen. Die nächste Intercomic steht im Mai 2012 an.

Auf den folgenden Seiten findet Ihr einige fotografische Eindrücke von der 70. Intercomic in Köln. Für den Augenblick können wir "nur" Bilder aus meiner Kompaktkamera bieten; die Aufnahmen eines unserer Fotografen, der sowohl besseres Equipment als auch mehr Talent und Erfahrung mitbringt, reichen wir bald nach.

UPDATE: "Bald" ist jetzt, in der Bildergalerie von Siegfried Scholz findet Ihr weitere Impressionen von der Intercomic.



Special vom: 06.11.2011
Autor dieses Specials: Henning Kockerbeck
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Bildergalerie Henning Kockerbeck
Bildergalerie Siegfried Scholz
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