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The Endless


There are seven beings that are not Gods,
that existed before humanity dreamed of Gods,

that will exist after the last God is dead.
There are seven beings that exist because,
deep in our hearts, we know that they exist.

There are seven beings that are called the Endless
They are Destiny, Death, Dream, Destruction,
Desire and Despair, and Delirium,
who was once Delight.





Destiny

Destiny

ist der Älteste im Kreis der Endless; noch bevor in den ersten Tagen der Menschheit das erste Wort fiel, hatte Destiny es bereits längst erfasst und in seinem Buch der Geschichte niedergeschrieben.

Für sterbliche Augen erscheint er als der Größte der Endless.

Manche vermuten, er sei für Geschehnisse des Universums blind, während andere wiederum, vielleicht aus gutem Grund, behaupten, Destiny hätte das Stadium der Blindheit bereits weit hinter sich gelassen, und dass er in Wahrheit nichts Anderes machen würde, außer zu sehen; dass er die transzendenten Fährten der Galaxien auf ihrem Weg durch die Leere verfolge und die versteckten Spuren und Muster aller Lebewesen auf ihrer Reise durch die Zeit beobachte.

Destiny trägt den Geruch des Sandes der Zeit und der unendlichen Bibliotheken der Nacht an sich.

Er hinterlässt keine Spuren und wirft keine Schatten.




Death

Death

begleitet alle Sterbliche an zwei Punkten durch das Leben; bei ihrer Geburt spricht sie zu ihnen, ihre Motive dafür werden allerdings nie bekannt werden, da sich niemand an ihre Worte erinnert. Wenn sie schließlich sterben, geleitet sie in das Unbekannte, das den sterblichen Jahren folgt.

Menschen fürchten sie und die trostlosen Einöden, die sie nach ihrem Ableben erwartet. Sie versuchen sie mit schwachen Ausreden zu besänftigen, doch dies geschieht stets vergebens.

Sie lieben sie nicht, obwohl ein Träumer ihre Gabe der Erlösung vor langer Zeit einmal in einem Lied hochlobte, und Death damit besser beschrieb, als jedes andere Wesen vor oder nach ihm:

Death is before me today:
Like the recovery of a sick man,
Like going forth into a garden after sickness

Death is before me today:
Like the odor of myrrh,
Like sitting under a sail in a good wind.

Death is before me today:
Like the course of a stream
Like the return of a man from the war-galley to his house.

Death is before me today:
Like the home that a man longs to see,
After years spent as a captive.

Einmal in jedem Jahrhundert muss Death für einen Tag lang eine sterbliche Hülle annehmen, um die Leben, die sie seit Ewigkeiten zu sich holt, besser verstehen zu können und den bitteren Geschmack der Vergänglichkeit zu begreifen; das ist der Preis, den sie für ihre Rolle als Richter alles Lebens bezahlen muss.



Dream

Dream

Es ist schwer, zu diesem Zeitpunkt etwas über den Herrn der Träume zu sagen.

Sein Vorgänger hielt sich unbarmherzig an die Gesetze der Traumwelt, er sammelte Menschen und Namen, obwohl es ihm dabei selbst das Herz brach. Er war ein Prinz der Geschichten, wenige sahen ihn als Freund, und gar mancher als Feind.

Das ist jetzt allerdings weder der geeignete Ort noch die Zeit, seine Geschichte zu erzählen.

Der derzeitige Inhaber der Rolle des Herrn der Träume erscheint mitfühlender als sein Vorgänger, betroffener und besorgter.

Es ist aber noch zu früh um etwas Genaueres über seine Herrschaft zu berichten, außer vielleicht einer Sache:

Der König ist tot, lang lebe der König.




Destruction

Destruction

verließ vor ungefähr 300 Jahren sein Reich. Seine Zuflucht war zerstört worden, und von da an gilt er als unauffindbar. Er ist nicht tot, denn wenn dem so wäre, hätte ein anderer seinen Platz eingenommen.

Er zog es einfach nur vor, nicht mehr für Zerstörung und die anderen Gesichter seines Aufgabenbereiches verantwortlich sein zu müssen.

Veränderung, Chaos und Zerstörung existieren natürlich immer noch, allerdings nicht mehr unter seiner Kontrolle.

Destruction mag unauffindbar sein, aber sollten Sie je einem großen, rothaarigen Mann in einem Wams begegnen, offerieren Sie doch ein wenig ihre Gastfreundschaft.

Er weiß es Ihnen mit guten Geschichten zu danken.




Desire

Desire

ist von mittlerer Statur. Es ist unwahrscheinlich, daß je ein Portrait Desire gerecht werden wird, da sie zu sehen bedeutet, sie zu lieben - leidenschaftlich, schmerzlich und bis zur Ignoranz alles Anderem.

Desire trägt an sich den Duft frischer Sommerfrüchte und wirft zwei Schatten - schwarz und scharf gezeichnet auf der einen Seite, durchscheinend und verschwommen, ähnlich flirrend heißer Luft, auf der anderen Seite.

Desires Lächeln zeigt sich in kleinen, unscheinbaren Situationen wie dem Funkeln des Sonnenlichts auf einer Messerklinge. Was bei weitem nicht der einzige treffende Vergleich Desires mit einem Messer ist.

Rauchgraue Haut, gelbbraune Augen - Desire ist alles, was Sie je begehrt haben. Wer oder was Sie auch immer sein mögen.

Alles.




Desire

Despair

Desires Zwillingsschwester ist die Königin ihres öden Reiches, in dem der Legende nach eine Vielzahl kleiner Fenster verstreut sind, die als Spiegel in zahlreiche Situationen unserer Welt zeigen. Vielleicht sehen Sie eines Tages in einen Spiegel und fühlen Despairs Blick, das Gefühl der Verzweiflung, und ihren Gesang, wie er an Ihrem Herz reißt und zerrt.

Ihre Haut ist kalt und klamm; ihre Augen tragen die Farbe des Himmels an grauen, trostlosen Tagen, an denen der Welt ihre Farbe und Bedeutung gestohlen wird; ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern und obwohl sie keinen Geruch an sich trägt, riecht ihr Schatten übel und beißend, ähnlich einer Schlangenhaut.

Vor vielen Jahren wurde sie von einer Sekte in Afghanistan zu ihrer Gottheit erklärt. Die Sekte, deren Mitglieder sich die "Unforgiven" nannten, existierte knappe zwei Jahre, bis ihr letzter Anhänger sich schließlich das Leben nahm, nachdem er die restlichen Sektenmitglieder um fast 7 Monate überlebt hatte.

Despair spricht wenig, und wartet geduldig.



Delirium

Delirium

ist die Jüngste aus dem Kreis der Endless.

Sie riecht nach Schweiß, saurem Wein, Leder und langen, durchzechten Nächten.

Ihr Reich ist für den Menschen erreichbar; jedoch wurde der menschliche Geist nicht dafür geschaffen, ihr Gebiet zu verstehen, und selbst jene, die diese Reise gewagt haben, sind nicht in der Lage, mehr darüber zu berichten als einfachste Bruchstücke.

Ein Poet namens Coleridge behauptete einst, ihr sehr nahe gestanden zu haben, allerdings galt der Mann als passionierter Lügner, daher ist sein Wort, wie so vieles sonst, anzuzweifeln.

Ihr Erscheinungsbild ist das Flexibelste der sieben Endless, die im besten Falle nur die fleischliche Verkörperung menschlicher Ideale und Träume erreichen können. Sie hingegen verwandelt sich von Zeit zu Zeit auch gerne in Schmetterlinge oder Goldfische, die Formen und Konturen ihres Schattens passen sich jedoch nie dem Körper an, den sie trägt.

Manche sagen, daß Deliriums tragisches Schicksal in ihrem Wissen besteht, daß sie trotz ihres unermesslich hohen Alters immer noch die Jüngste der Endless ist, welche die Zeit nicht so messen wie wir und die die Welten mit anderen Augen sehen als Sterbliche.

Andere treffen wiederum die unüberlegte Aussage, daß Delirium kein tragisches Schicksal hätte.

Denn in Wahrheit war Delirium einmal Delight, das Gefühl der ehrlichen, tiefgehenden Freude, wobei nur sie selbst den Grund dieser Veränderung kennt. Und obwohl diese Zeit bereits lange vorbei ist, erkennt man ihr Schicksal noch an ihren Augen: während ein Auge das satte Grün eines lebenden Smaragdes zeigt, silbrig gesprenkelt und sich stets verändernd, ist ihr anderes Auge tiefblau.

Wer weiß denn schon, was Delirium durch diese Augen sieht?



Special vom: 13.10.2001
Autor dieses Specials: Bernhard Billinger
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