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Der lange Weg durch den „Sternendschungel Galaxis“ - 45 Jahre REN DHARK
Am 1. August 1966 erschien im Kelter Verlag das erste Heft der phantastisch-utopischen Romanserie REN DHARK.  Man sagt, aus Zorn
entsteht nichts Gutes. Doch jede Regel hat Ausnahmen – eine davon ist der längst zur Kultreihe avancierte REN DHARK. Wie es dazu kam? Nun, diese Geschichte liest sich kaum weniger spannend als die Serie selbst.

Konflikt im Hause RHODAN

Der am 10. Mai 1917 geborene Kurt Brand hatte sich 1961 mit einem SF-Manuskript bei Moewig Ren_Dhark_1beworben und Interesse an einer fes-ten Mitarbeit bekundet. Zuvor waren bereits diverse Leihbücher Brands aus den 50er Jahren in Moewigs TERRA-Serie in gekürzter Form nachgedruckt worden. Brand war schon in den 30er Jahren schriftstellerisch tätig gewesen und hatte im 2. Weltkrieg am Start der V2-Rakete  mitgewirkt. Moewig-Cheflektor Kurt Bernhardt nahm das neue Manuskript an und verwies den Autor an PERRY RHODAN. Brand setzte sich umgehend mit Perry-Exposéautor K.H.Scheer in Verbindung. Trotz Brands Bedenken, wegen der vorgegebenen Exposés künstlerisch zu sehr eingeschränkt zu sein, wurde er ab April 1962 Mitglied im Perry-Autorenkollektiv.  Sein erster RHODAN-Roman war die Nr. 34 „Levtan, der Verräter“. Insgesamt stammen 38 Hefte und ein Taschenbuch (Bd. 3) der Reihe PERRY RHODAN PLANETENROMANE aus Brands Feder. Seine frühen utopischen Leihbücher aus den 50ern strotzten nur so vor herrlich verrückten Ideen und rasanten Handlungswendungen. Schon damals war das bei konservativen SF-Fans nicht nur auf Begeisterung gestoßen. Auch seine PERRY RHODAN-Romane hoben sich von denen seiner Mitautoren stilistisch deutlich ab, und die Reaktionen von Kollegen und Lesern waren sehr unterschiedlicher Natur. Brand hatte für kurze Zeit als Werbeleiter für eine Pharmafirma gearbeitet. Viele dieser so gewonnenen „medizinischen Grundkenntnisse“ flossen in die Serie ein – so etwa in der Konzeption der Aras, einer außerirdischen Rasse von intergalaktischen Medizinern. Ich persönlich halte Kurt Brand für einen der besten Autoren der klassischen PERRY RHODAN-Ära. Heft 38 -„Thoras Opfergang“, das den tragischen Tod von Rhodans erster Frau Thora schildert, zählt zu meinen absoluten Lieblingsheften aus der Serienfrühzeit.

Doch letzten Endes kam es, wie es wahrscheinlich kommen musste: das enge Korsett der vorgegebenen Exposés war für den Individualisten Brand unerträglich. Immer wieder entstanden Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Autor , Lektor Günter M. Schelwokat und K.H.Scheer. Bei mehreren Sturschädeln am selben Ort konnte es wohl in letzter Konsequenz nur einen geben. Und so verließ Kurt Brand im Juni 1965 das RHODAN-Team im Streit. Sein letzter Roman für die Serie war die Nr. 208 „Die blauen Herrscher“ – ein frühes Kapitel des legendären „Meister der Insel“-Zyklus. Die bereits fertig geschriebene Ausgabe 213 und ein zweiter PLANETENROMAN wurden nicht mehr veröffentlicht (H.G. Ewers verfasste eine neue 213). Doch schon im Juli desselben Jahres begann Brands erbitterter Kampf, bei dem er „es denen so richtig zeigen“ wollte, mit der Konzeption einer eigenen SF-Saga: REN DHARK.

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Special vom: 11.09.2011
Autor dieses Specials: Stefan Meduna
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
“Eigentlich hasse ich Superhelden…” John Buscema und sein Werk
Die Leute von der SHILOH RANCH
Die alten STAR WARS´ sind halt doch die besten...
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