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Vandersteens dunkles Geheimnis - Die Arbeiten für die Nazis
VandersteenMitte September 2010 erreicht mich ein Mail des Leiters von BRABANT STRIP, Etienne Hauwaerts. Im Anhang finde ich eine Ankündigung von Standaard Uitgeverij (inzwischen mit einem anderen Verlag zu WPG Uitgeverij fusioniert) für ein Buch über die Kriegsjahre von Willy Vandersteen (15.02.1913 –28.08.1990). Denn es hat sich eine lang gehegte Vermutung bestätigt: Vandersteen hat von 1941–1945 unter dem Pseudonym „Kaproen“ (sprich: Kapruhn; gemeint ist eine mittelalterliche Kapuze; in Flandern nannte sich im 14. und 15. Jhdt. ein Polizeikorps danach) für die deutschen Besatzer gearbeitet und antisemitische Zeichnungen veröffentlicht. Mehr als drei Jahrzehnte voller Spekulationen finden damit ihr Ende. Das Buch „Die Kriegsjahre des Willy Vandersteen“ soll Ende 2011 erscheinen.

Bereits seit den 70er Jahren kursieren Gerüchte über die Identität des mysteriösen „Kaproen“, und auch Vandersteens Name wird immer wieder damit in Verbindung gebracht, seit 1997 verdichten sie sich mehr und mehr. Lange Zeit verdrängen die drei noch lebenden Kinder, Helena „Leen“ Vandersteen (*19.07.1938),  Christiane Vandersteen (*1949) und Liliane „Lolo“ Vandersteen (*1954) – Sohn Robert (*03.03.1940) ist bereits 2008 verstorben – diese unangenehmen Spekulationen, doch irgendwann funktioniert das nicht mehr. Helena Vandersteen: „Ich dachte zuerst, das gibt sich irgendwann. Aber es hörte nicht auf; bei jedem Interview fingen sie wieder davon an. Also wollten wir dem ein Ende bereiten.“

Die Schwestern beauftragen fünf angesehene Historiker der Initiative „Geheugen Collectief“ („Kollektives Gedächtnis“), sich durch die fraglichen Archive zu arbeiten. Sie sind der festen Überzeugung, diese würden Belege finden, die ein für allemal die Unschuld ihres Vaters beweisen. Das Ergebnis der Nachforschungen ist ein Schock für die Familie. Das Gegenteil ist der Fall. Die nun zugänglichen Unterlagen (u.a. Pseudonymlisten der Besatzer) beweisen eindeutig: Willy Vandersteen ist „Kaproen“.

Soviel zum Beginn des Artikels.
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Special vom: 29.04.2011
Autor dieses Specials: Ulrich Wick
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
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Der Zeichner Achdé im Gespräch auf der NEXTCOMIC
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Interview mit LURCHI-Zeichnerin Brigitte Smith
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