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Autorenporträt: Matthias Schultheiss

schultheiss_1Als im Dezember 2009 bekannt wurde, das der Hamburger Zeichner Matthias Schultheiss sein neuestes Album Die Reise mit Bill im Splitter Verlag veröffentlichen würde, war dem Bielefelder Verlag eine Überraschung gelungen. Wohl kaum einer der Fans des 1986 in Erlangen mit dem Max-und-Moritz-Preis als bester deutschsprachiger Zeichner ausgezeichneten Künstlers hatte mit einem Comeback gerechnet. Seit etlichen Jahren kursierten die Gerüchte, dass der Zeichner seinen Lebensunterhalt vor allem mit dem Schreiben von Drehbüchern fürs Fernsehen verdiente, und etwas besser informierte Fans wollten gehört haben, dass er auch als Dozent an einer Hamburger Hochschule unterrichtete
Dabei hatte die Karriere von Schultheiss bislang eine ganze Reihe von unerwarteten Neustarts oder Veröffentlichungen gekannt, und seine Leser mussten eigentlich mit allem rechnen. Denn zu stark ist das Bedürfnis des Künstlers, Geschichten erzählen zu wollen und seine Leser an den phantasievollen, ruhigen, ja bisweilen poetischen Erlebnissen seiner Protagonisten teilhaben zu lassen.


Matthias Schultheiss wurde am 27. Juli 1946 in Nürnberg geboren. Anfang der 1950er Jahre zog die Familie nach Hamburg, und dort besuchte Matthias die Fachhochschule für Gestaltung, die ihn wegen überdurchschnittlicher Begabung sofort in das fünfte Semester aufnahm. Aber der damals leicht angestaubte Kunstbetrieb mit seinen eigenen Regeln gab dem jungen Zeichner nichts, er brach das Studium 1969 ab und eignete sich, inspiriert von amerikanischen und englischen Illustratoren wie Alex Raymond oder Jim Holdaway, das Zeichnen autodidaktisch an. „Ich hatte sehr strenge Eltern, und Amerika war für mich immer der Inbegriff der Freiheit. Seit ich 13 war, war ich Stammgast im Hamburger Amerikahaus. Ich las das Reader‘s Digest meines Vaters, Faulkner, Hemingway. Das sind Leute, da können Sie Grass in der Pfeife rauchen. Ich bin bis heute Amerika-Fan.“1
Es folgten zehn Jahre, in denen Matthias Schultheiss recht erfolgreich in der Werbebranche tätig war und in denen sich sein erzählerisches Talent herauskristallisierte.

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1 In einem Interview mit Timur Vermes, Abendzeitung Nürnberg, 30. August 2010.

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Special vom: 24.04.2011
Autor dieses Specials: Volker Hamann
Die weiteren Unterseiten dieses Specials:
Editorial von Georg F.W. Tempel
Valentine Pitié – Ein Comic übers Erwachsenwerden
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