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Idylle
In unserer sensationslüsternen Zeit, in der ein Hype den anderen jagt, zweifelt man schnell daran, daß das Publikum noch ein Gespür für Besinnlichkeit entwickeln kann.
Doch weit gefehlt: kaum hatte ZEBRA-Mitarbeiter Peter Schaaff (ZEBRA 6,7,12,16,17) –mit seiner turbulenten Fantasy-Serie DÄMONIKA selbst wahrlich kein Vorreiter für Kontemplation- in der Zeichner-Allee der ComicAction Essen 2010 ein beschauliches Bild mit einem süßen Häschen gezeichnet, völlig ohne Blut und Gewalt-Motive, schon blieben zahllose Messe-Besucher stehen und bestaunten mit offenem Mund den kleinen Nager und seine Spielgefährtin.

Häschen und Dämonika beim Bade

Rundreise
Die ComicAction war auch eine der Stationen der letztjährigen ZEBRA-Herbst-Signier-Tournee, auf der ZEBRA-Zeichner Rudolph Perez zusammen mit, in Begleitung von und zeitgleich zu anderen ZEBRA-Kollegen auftrat.
Auftakt für die Tour war auf der „Faszination Comic“ in Halle 3.0 der Frankfurter Buchmesse, 6.-10. Oktober 2010. Am Messe-Donnerstag sprach Comic-Journalist Thomas Dräger (Zack) mit Internet-Insidern wie ZEBRA-Mitarbeiter David Boller (ZEBRA 11 / zampano-online.com) über Wohl und Wehe von Webcomics. Sarah Burrini (mit ‚Das Leben ist kein Ponyhof‘ Zweitplatzierte beim Web-Sondermann-Preis) empfahl den Neueinstieg ins Webcomic-Business nur gefestigten Persönlichkeiten, da man im interaktiven Netz User-Kommentare jedweder Couleur aushalten muss.
Heimlicher Höhepunkt des Gesprächs war, als Thomas Dräger sich als überzeugter ZEBRA-Fan outete.

Ungeahnte philosophische Tiefen erreichte der ZEBRA-Auftritt auf der ComicAction (21.-24.Oktober). Mehrere Fans wollten partout mit Rudolph über den „Sinn“ seiner Zeichnungen diskutieren, insbesondere über die Miniatur-Portraits, mit denen er diverse Blätter vollskribbelte. (s. Ausschnitt)

„Passanten“]

Man wurde sich leider nicht einig, ob die stilisierten Köpfe den Einzelnen an einer antiidealistischen Wende als subjektiven Denker darstellen wie bei Kierkegaard, die Trennung von Vorstellung und Ding an sich repräsentieren, Schopenhauer folgend, oder den Mensch als Zentrum der irreduziblen Nichtdeterminiertheit gemäß Sartre widerspiegeln.  

Lampenfieber machte den Zeichnern vom Rhein kaum zu schaffen vor ihrer Bühnen-Premiere. Bei dem Stück, in dem sie mitwirkten, handelte es sich nämlich um die 68. Intercomic, und sie mussten sich eigentlich nur selbst spielen, an ihrem Stand auf der Bühne der Stadthalle Köln-Mülheim, am 6. November 2010.
Die Zeichner vom Rhein, die seit 2009 in wechselnden Besetzungen auftreten, wurden diesmal repräsentiert durch Sarah Burrini (sarahburrini.com), Michael Holtschulte (totaberlustig.de), David Malambré (demolitionsquad.de), Millus (UNHEIMLICH), Rudolph Perez (COMMANDER CORK), Peter Schaaff (DÄMONIKA), Spong (TARA) und Tristan Wilder (PARANOID ROCK’N‘ROLL).
Abseits ihrer gemeinsamen Messe-Auftritte treffen sich die Rheinzeichner ca. einmal monatlich zum geselligen Beisammensein oder zum konstruktiven Gedankenaustausch – je nachdem, wie sich das Meeting entwickelt.

Bearbeitung
Im Zeitalter des kritischen Medienkonsums goutiert auch der enthusiastischste Fan gerne Parodien seiner favorisierten Filme und Fernsehserien.

Bei der x-ten Wiederholung von ‚Akte X‘ (derzeit donnerstags auf Tele 5) oder von Edgar-Wallace-Verfilmungen (immer mal wieder auf Kabel 1) greift er spontan zu ZEBRA 4, wo Inspector Dragon von Scotland Yard einer bizarren Mordserie im künstlichen Londoner Nebel nachspürt, oder zu ZEBRA 15, in dem zwei FBI-Agenten einer Spur folgen, die sie zu einer Botschaft Außerirdischer führt.  

Akte Z

Auszeichnungen
1 – Freudige Überraschung in der ZEBRA-Redaktion löste Ende Dezember 2010 die Meldung aus, dass ZEBRA zum Kulturerbe erklärt worden war!
Wie inzwischen jedoch deutlich wurde, war durch einen Übermittlungsfehler die Presseinformation des englischen Denkmalschutzministeriums leicht verkürzt und entstellt worden.
Nicht ZEBRA, das kultivierte Comic-Magazin, war auf der Liste der erhaltenswerten Kulturgegenstände gelandet, sondern ein Zebra-Streifen im Londoner Stadtteil St. John’s Wood, über den eine damals einigermaßen bekannte Musik-Combo im Jahr 1969 die Abbey-Road überquert hatte. Wir gratulieren.
2 – Obwohl SUPERBABE von ZEBRA-Mitarbeiter Martin Frei (ZEBRA 5-7,16,17) nie auf niederländisch erschienen ist, konnte sich die ballistische Blondine –zuletzt gesehen in ZEBRA 17- bei der Wahl zur attraktivsten Comicheldin unter niederländischen Comicfans auf Anhieb unter den TOP 500, auf Position 407, positionieren; noch vor Chinook aus BUDDY LONGWAY (Platz 452) und weit vor Mausi aus MAUSI UND PAUL (Platz 504). Wir gratulieren auch hier.

Neuerscheinung
Derzeit läuft Rudolph Perez‘ letzte ‚Reprint‘-Story aus ZEBRA im KATASTROPOLIS-Zyklus auf zampano-online.com, eine Geschichte um den Diebstahl chemischer Formeln, in einem unterirdischen Labor, mit der wissenschaftlich-technischen Assistentin Vera Proband (s. Abb., Vera rechts im Bild)

Kühe im Regen, S. 3, Bild 1

Wir treffen Vera wieder im nächsten KATASTROPOLIS-Comic, der ca. Mitte Februar 2011 auf zampano startet, ein brandaktuelles, total unveröffentlichtes Abenteuer um Fremd- und Selbstbestimmung, um Erwachsenenbildung und Karrieren in der Medienbranche und um ein kleines entlaufenes Dinosaurier-Baby. Das Opus trägt den eingängigen Titel „Der Lärm des Nichts, das uns umgibt“.  

Gedächtnisstütze
Bekanntlich kann man sich nicht alles merken. Und zur Überraschung einiger Digital Natives kann man auch nicht alles erfolgreich googeln. Wer Zeitschriften-Beiträge über Comics sucht, droht leicht zu verzweifeln. Jetzt bietet ZEBRA, das Comic-Magazin für alle Verzweifelten, Abhilfe an mit einem neuen Band aus unserer Sekundärliteratur-Bibliographien-Reihe, dem Comic-Fachpressen-Index 2006-2008.
Hier können Fans ermitteln, in welchen Comic-Fachzeitschriften des Berichtszeitraums Besprechungen ihres Lieblingscomics erschienen sind, Journalisten recherchieren, aus welchen Artikeln ihrer Kollegen sie am besten zitieren können, und Forscher eruieren, wer bereits in der Fachpresse etwas über ihr aktuelles Thema veröffentlicht hat.
Wer darüberhinaus wissen möchte, wo er den ZEBRA-Sonderband 13 mit 100 Seiten Umfang für 10.- € erwerben kann, frage bei seinem lokalen Comic-Fachhändler, beim Freibeutershop, beim ICOM Independent Comic Shop oder beim ComiCZeit-Versand nach.
Der vergriffene Comic-Fachpressen-Index 1996-1999 wurde von zaktuell als „unverzichtbares Nachschlagewerk“ eingeschätzt, während der Szene Whatcher meinte, der Index sei „für jeden Comic-Interessierten ein unbedingtes MUSS“. Der ebenfalls vergriffene Band für 2000 erhielt bei der ICOM Independent Comic Preis Verleihung 2003 eine ‚lobende Erwähnung‘ für seine „sach- und fachkundige Zusammenstellung“.

Cover + Liste der ausgewerteten Zss

Gerüchte
Neben dem Comic-Fachpressen-Index (s.o.) hat ZEBRA-Archivar W.P.Berres auch Inhaltsauflistungen und Register für die neue Sprechblase fabriziert, die auf der neuen Sprechblase-Website zu bewundern sind.
2011 beteiligt sich die ZEBRA-Crew an mehreren Projekten: der 30-Jahre-PLOP-Jubiläums-Ausgabe, den Gratis-Comic-Tag-Heften des ICOM Interessenverband Comic e.V. und des Gringo-Verlags und am nächsten oder übernächsten BRETT.
Eingestellt wurde hingegen STRIZZ von ZEBRA-Mitarbeiter Volker Reiche (ZEBRA 12-16). Nach achteinhalb Jahren beendete Reiche, der „Balzac unter den deutschen Comic-Künstlern“ (Die Welt) seinen „genialen Zeitkommentar zum bundesrepublikanischen Alltag nach der Postmoderne“ (Laudatio zum Max-und-Moritz-Preis 2006), um sich neuen Aufgaben wie Gemälden, Romanen und einer Graphic Novel zu widmen.

Herr Paul v. Volker Reiche


Special vom: 02.02.2011
Autor dieses Specials: Werner Berres
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